Herbert Demel

Herbert Demel

Herbert Demel (* 14. Oktober 1953 in Wien) ist ein österreichischer Manager.

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Ausbildung

Herbert Demel studierte Maschinenbau an der TU Wien. Er promovierte 1978 zum Doktor der technischen Wissenschaften und begann an der hiesigen Universität als Assistent am Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugbau. Nach 6 Jahren wissenschaftlicher Tätigkeit verließ er die Uni 1984 und wechselte in die Privatwirtschaft.

Karriere

Demel begann seine Karriere 1984 bei der Robert Bosch GmbH in Stuttgart, wo er für die Entwicklung des Antiblockiersystems (ABS) und Qualitätssicherung zuständig war. 1990 wechselte er zu Audi nach Ingolstadt, wo er Leiter der Abteilung für Motoren und Antriebsentwicklung wurde. Schon drei Jahre später saß er für den Geschäftsbereich Technische Entwicklung im Vorstand. 1994 wurde er Sprecher des Vorstands und 1995 schließlich Vorstandsvorsitzender und löste damit Franz-Josef Kortüm ab, unter dem das Unternehmen in eine Krise geraten war. Umgehend begann Demel mit Maßnahmen zur Sanierung und hatte rasch Erfolge vorzuweisen. Schon die erste Bilanz unter der alleinigen Verantwortung Demels wies wieder leichte Gewinne aus. Die unter seiner Führung eingeführten Mittelklasse-Modelle wie der A3 und der A4 waren ein Erfolg. 1997 wurde er von Audi abgezogen und von VW-Chef Ferdinand Piech nach Südamerika berufen, um die Tochtergesellschaft Volkswagen do Brasil zu sanieren. Auch in Brasilien konnte Demel Erfolge vorweisen, der Absatz stieg unter seiner Verantwortung markant.

Als 2001 ein Nachfolger Piechs an der VW-Spitze gesucht wurde, war auch Demel als Kandidat im Gespräch. Der VW-Aufsichtsrat entschied sich jedoch für Bernd Pischetsrieder. Herbert Demel verließ daraufhin den VW-Konzern und kehrte in seine Heimat Österreich zurück, wo er ab Oktober 2002 die Europa-Aktivitäten von Magna Steyr leitete und den Börsengang vorbereiten sollte, verließ das Unternehmen ein Jahr später aber bereits wieder.

Im November 2003 wechselte er zum italienischen Autobauer Fiat und wurde mit der Sanierung der Autosparte beauftragt.[1] Er war der erste Nicht-Italiener an der Spitze von Fiat Auto. Bereits nach 15 Monaten wurde er, aufgrund von unterschiedlichen strategischen Zielsetzungen, vom Fiat Konzernchef Sergio Marchionne entlassen.

Seit Juni 2005 ist er wieder zu Magna zurückgekehrt und ist derzeit Leiter der Tochtergesellschaft Powertrain-Gruppe. Am 31. März 2007 übernahm Demel erneut die Leitung des gesamten Magna Steyr Konzerns und folgte damit Manfred Remmel nach, der aus gesundheitlichen Gründen von seinem Posten zurücktrat.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ein Wiener soll Fiat wieder auf Erfolgskurs bringen, Stern, 9. Oktober 2003

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