Alois Stöger (Politiker)

Alois Stöger (Politiker)
Alois Stöger (Wien 2009)

Alois Stöger (* 3. September 1960 in Linz) ist Gewerkschafter (FSG) und seit Dezember 2008 österreichischer Minister für Gesundheit (SPÖ).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach der Schulausbildung absolvierte Stöger eine Lehre als Maschinenschlosser bei der VÖEST in Linz.[1] 1982 wurde er Vorsitzender der oberösterreichischen Gewerkschaftsjugend, ab 1986 war er Sekretär der Gewerkschaft Metall-Energie-Bergbau. Außerdem war er von 1997 - 2003 Gemeinderat in Gallneukirchen, 2003 - 2008 Stadtrat. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Gewerkschaftsfunktionär absolvierte er Fortbildungskurse in der Sozialakademie der Arbeiterkammer Wien und in der Europäischen Sozialakademie. Außerdem schloss er das Fernstudium der „Sozialen Praxis“ an der Marc-Bloch-Universität in Straßburg ab.

Mitte 2005 wurde er einstimmig zum Obmann der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse (OÖGKK) gewählt. Er erhielt aufgrund der finanziellen Führung der OÖGKK großen Zuspruch von seiner Partei.

Alois Stöger ist zum zweiten Mal verheiratet und hat eine erwachsene Tochter aus erster Ehe.[2]

Politik

Am 24. November 2008 wurde Alois Stöger vom SPÖ-Obmann Werner Faymann zum Gesundheitsminister in der neu zu bildenden österreichischen Bundesregierung designiert und am 2. Dezember 2008 zusammen mit der Bundesregierung Faymann angelobt.

Ein Hauptanliegen ist das Kassensanierungspaket, das Stöger im April 2009 im Ministerrat vorlegte. Dieses sieht vor, die vorhandenen finanziellen Defizite der Krankenkassen zu mindern. [3]

Als Gesundheitsminister wird er im Bezug auf den Nichtraucherschutz vielseitig kritisiert. Die Grünen-Abgeordnete Eva Glawischnig-Piesczek warf Stöger Gleichgültigkeit vor und bezeichnete seine Lösung von baulich getrennten Nichtraucher-/Raucherbereichen als Farce.[4]

Weitere Schwerpunkte seiner Politik sind Ernährung und gesundes Essen. Seit Anfang 2011 setzt der Gesundheitsminister dazu den “Nationalen Aktionsplan Ernährung”, kurz NAP.e., [5] um. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass drei Viertel aller Todesfälle in Industriestaaten, wie Österreich mit der persönlichen Lebensführung (Erkrankungen durch falsche Ernährung) zu tun haben. Der NAP.e. sieht etwa 100 Maßnahmen zur Verbesserung der Essgewohnheiten der österreichischen Bevölkerung vor. (z.B. Initiative “Richtig Essen von Anfang an, Einführung einer einheitlichen Kennzeichnung von Lebensmitteln “Lebensmittelcharta”) Prioritäre Zielgruppen für NAP.e-Maßnahmen sind Kinder, Schwangere, Stillende und sozial Schwache.

Nach der Kassensanierung und der Schaffung von Gruppenpraxen hat Minister Stöger im Herbst 2010 mit Verhandlungen zu einer bundesweiten Spitalsreform begonnen. Bei der Spitalsreform sollen Planung, Steuerung und Finanzierung im Gesundheitsbereich in eine gemeinsame Verantwortung gelegt und die Transparenz erhöht werden. [6]

Einzelnachweise

  1. Bundesministeriums für Gesundheit, Familie und Jugend abgerufen am 5. Dezember 2008
  2. ORF: Gesundheitsminister Stöger hat geheiratet, 2. Juni 2009
  3. OÖN: Krankenkassen: Sanierung trotz Überschuss erst auf halbem Weg, 29. März 2011
  4. diePresse.com: Grüne kritisieren Gleichgültigkeit Stögers, 9. Februar 2010
  5. Bundesministerium für Gesundheit: [1], abgerufen am 31. März 2011
  6. ORF: Spitalsreform: Stöger und Hauptverband einig, 6. Februar 2011

Weblinks


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