Haubersbronn

Haubersbronn
Haubersbronn
Große Kreisstadt Schorndorf
In gespaltenem Schild links in Rot ein mit dem Bart nach rechts gekehrter weißer (silberner) Schlüssel, rechts in Weiß (Silber) eine umgekehrte rote Pflugschar.
Koordinaten: 48° 50′ N, 9° 33′ O48.8310638888899.5508666666667263Koordinaten: 48° 49′ 52″ N, 9° 33′ 3″ O
Höhe: 263 m
Fläche: 4,82 km²
Einwohner: 3.299 (31. Jan. 2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 73614
Vorwahl: 07181

Haubersbronn ist der zweitgrößte der Stadtteile Schorndorfs, hat rund 3.300 Einwohner und liegt im unteren Wieslauftal am Fuße des Welzheimer Walds.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Blick auf Haubersbronn

Ursprünglich war das Gebiet wohl staufischer Besitz; in einer Urkunde von 1260 werden erstmals Zehnt- und andere Rechte sowie die Kaplanei des Klosters Elchingen genannt, die 1536 an Württemberg übergingen. Einzelne Zehntrechte waren auch im Besitz von Kloster Lorch, des Domstifts Konstanz und der Schorndorfer Pfarrei. Die politische Herrschaft dürfte nach 1246 zusammen mit Schorndorf an Württemberg übergegangen sein.

In der Urkunde, die Haubersbronn erstmals erwähnt, hieß es Hubrecht, außerdem gab es einen Hinweis auf einen Brunnen, der jedoch nicht unbedingt ein gegrabener und gefasster Brunnen gewesen sein musste, da man früher auch Quellen als Brunnen bezeichnete. Quellen gab es in den Ausläufern des Welzheimer Waldes zum Wieslauftal hin viele. Der Name Hubertsbrunnen geht vermutlich auf den Bischof Hubert von Lüttich zurück, obwohl dieser selbst nie im Remstal war. Der Brunnen gab danach dem Dorf den Namen, als im 9. Jahrhundert Menschen den Wald hier rodeten und Wiesen, Äcker und vielleicht auch schon Weinberge anlegten und nahe dem Brunnen ihre Häuser bauten.

Im Jahre 1367 kauften die Grafen von Württemberg dem Kloster Adelberg den Weiler Metzlinsweiler Mühle ab, dessen Zehntrechte ebenfalls das Domstift Konstanz innehatte.

Zum 1. Januar 1975 wurde Haubersbronn aufgrund der Gebietsreform nach Schorndorf eingemeindet.

Wappen

Das Haubersbronner Wappen zeigt einen zweigeteilten Schild. Links auf rotem Grund ein weißer (silberner) Schlüssel, dessen Bart nach rechts zeigt, rechts auf weißem (silbernem) Grund eine umgekehrte rote Pflugschar. Als Erinnerung daran, dass Haubersbronn bis zur Reformation der westlichste Ort des Bistum Augsburg war, riet die Archivdirektion, die Farbkombination des Bistums zu übernehmen – die Wieslauf stellte einst die Grenze zwischen den Bistümern Augsburg und Konstanz dar – und als Unterscheidungsmerkmal zu anderen Gemeindewappen eine Pflugschar einzufügen. Im November 1954 wurde das Wappen vom Gemeinderat angenommen, wobei dieser den Schlüssel als Hinweis auf die Lage des Ortes am Eingang des Wieslauftals verstanden haben wollte. Zugleich erinnert dieses Symbol an die 1470 gestiftete Kaplanei zu Haubersbronn, die den Heiligen Petrus als Patron hatte.

Einrichtungen

Evangelische Kirche

Zwischen 1470 und 1480 wurde an der Stelle eines nachgewiesenen, kleineren spätromanischen Baus die heutige evangelische Kirche errichtet. Die Chorseitenturmanlage lässt auf eine geplante Erhebung zur Pfarrkirche schließen. Im Chor der Kirche ist im Netzgewölbe der Heilige Wendelin, nachdem die Kirche benannt ist, neben Maria und dem Jesuskind abgebildet. Bis ins Jahr 1565 war Haubersbronn nach Schorndorf eingepfarrt.

Katholische Kirche

Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gab es in Haubersbronn keine katholischen Gläubigen, mit der Zuweisung von Heimatvertriebenen kamen vor allem Katholiken nach Haubersbronn, sodass ein Bedarf für eine katholische Kirche entstand. Diese wurde am 24. Juli 1955 dem Heiligen Bonifatius geweiht.

Sonstige Einrichtungen

In Haubersbronn gibt es eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, zwei Kindergärten, eine neu-apostolische Kirchengemeinde, Spiel- und Sportplätze, ein Lehrschwimmbecken, eine Mehrzweck- sowie eine Turnhalle.

Verkehr

Haubersbronn liegt an den Landstraßen 1148, die von Schorndorf nach Rudersberg und Winnenden führt, und 1150, die Schorndorf und Welzheim verbindet. Beide Straßen werden auf einer Umgehungsstraße westlich und nördlich am Ortskern vorbei geführt. An den Öffentlichen Nahverkehr ist Haubersbronn mit der Buslinie 263 (Schorndorf–Welzheim) des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart und mit der Wieslauftalbahn (R21), die von Schorndorf nach Rudersberg-Oberndorf verkehrt, angeschlossen.

Quellen

Literatur

Horst Lässing (Hrsg.): Heimat und Arbeit: Der Rems-Murr-Kreis. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-8062-0243-5, S. 299f.

Internet

Webseite der Stadt Schorndorf zu Haubersbronn


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