Hans-Jürgen Hermann

Hans-Jürgen Hermann

Hans-Jürgen Hermann (* 4. September 1949) war Fußballspieler in der DDR-Oberliga, der höchsten Fußballklasse des ostdeutschen Fußballspielbetriebes. Dort spielte er für den 1. FC Magdeburg, mit dem er dreimal die DDR-Meisterschaft und einmal den DDR-Fußballpokal gewann.

Hermann, in der Regel als Stürmer eingesetzt, begann bei der Betriebssportgemeinschaft Traktor Kläden und spielte anschließend bis 1969 bei der BSG Lokomotive Stendal. Bereits als Jugendlicher tat er sich mit fußballerischen Qualitäten hervor, sodass er in das Blickfeld der Verantwortlichen für die DDR-Junioren-Nationalmannschaft geriet. Im Juniorenländerspiel Jugoslawien - DDR am 5. Oktober 1966 wurde Hermann zum ersten Mal eingesetzt und absolvierte auch alle folgenden sieben Länderspiele bis zum Mai 1967. Als 17-Jähriger kam er auch bereits in der Stendaler Oberligamannschaft zum Einsatz. Am 11. Spieltag der Saison 1966/67, am 16. November 1966, spielte er gegen den BFC Dynamo auf der rechten Angriffsseite. Es blieb in dieser Saison bei einem Oberligaspiel, in der Spielzeit 1967/68 kam es zu neun Einsätzen und am Ende der Saison zum Abstieg in die zweitklassige DDR-Liga. Dort spielte Hermann eine Spielzeit, als die BSG Lok jedoch den Wiederaufstieg verpasste, wechselte er zum Fußball-Leistungszentrum der Region, dem 1. FC Magdeburg.

Am 4. Spieltag der Saison 1969/70, am 6. September 1969, kam er erstmals in der Begegnung Chemie Leipzig - 1. FC Magdeburg (1:0) in der Oberligamannschaft zum Einsatz. Mit 17 Erstligaspielen gehörte der 1,76 m große Hermann sofort zum erweiterte Stammaufgebot. Nach durchwachsenen Endplatzierungen (1970 8., 1971 4.) kam Hermann 1972 mit dem Gewinn der DDR-Meisterschaft zu seinem ersten Titelgewinn und gehörte mit 25 Punktspieleinsätzen und sechs Toren zu den Garanten dieses Erfolges. Ein Jahr später, am 1. Mai 1973 holte Hermann mit dem FCM den DDR-Fußballpokal. Er stand jedoch bei dem 3:2-Sieg über den 1. FC Lokomotive nur in der Schlussviertelstunde auf dem Platz. Auch die Saison 1973/74 hielt einen Titel für Hermann bereit, diesmal wurde er mit den Magdeburgern erneut Meister und hatte mit 21 Oberligaeinsätzen und fünf Toren wieder maßgeblich mitgeholfen. Es war die goldene Ära des 1. FC Magdeburg, denn ein Jahr später hatte er den Meistertitel verteidigt. Hermann hatte noch einmal mit 13 Spielen und einem Tor zur Meisterschaft beigetragen.

Sein letztes Oberligaspiel der Meisterschaftssaison hatte er am 7. Mai 1975, dem 21. Oberligaspieltag, bestritten. Es war zugleich sein letztes Erstligaspiel, und er kam damit auf 114 Oberligaeinsätze für den 1. FC Magdeburg. Außerdem stand er in 24 DDR-Pokal- und in 16 Europapokalspielen. In diese Zeit fiel auch der größte Triumph des 1. FC Magdeburg mit dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1974. Hermann hatte das Pech, im Endspiel gegen den AC Mailand (2:0) nicht mitwirken zu können, hatte aber alle acht vorherigen Europapokalspiele absolviert, sodass ihm eine gewichtige Aktie am großen Erfolg zuzurechnen ist. 1975/76 gehörte Hermann noch zum Aufgebot der 2. Mannschaft des FCM, danach wurde die Mannschaft zugunsten der Nachwuchsoberliga aufgelöst und Hermann, der auch Maschinenbau-Ingenieur war, beendete endgültig seine Fußball-Laufbahn.

Ligenübersicht
Lok Stendal
Saison Liga Spiele Tore
1966/67 Oberliga 1 0
1967/68 Oberliga 9 0
1968/69 DDR-Liga
1. FC Magdeburg
1969/70 Oberliga 17 2
1970/71 Oberliga 18 6
1971/72 Oberliga 25 6
1972/73 Oberliga 20 7
1973/74 Oberliga 21 5
1974/75 Oberliga 13 1
1. FCM II
1975/76 DDR-Liga
Oberliga insg. 124 27

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hans Jürgen von der Wense — (* 10. November 1894 in Ortelsburg/Ostpreußen, heute Szczytno; † 9. November 1966 in Göttingen) war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer, Komponist und Universalgelehrter. Inhaltsverzeichnis 1 Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Jürgen von Arnim — Le général von Arnim (à droite) serrant la main au général von Vaerst, Tunisie mai 1943 …   Wikipédia en Français

  • Hans Jürgen Wenzel — (* 4. März 1939 in Weißwasser; † 8. August 2009 in Halle/Saale) war ein deutscher Komponist und Dirigent. Er war Vorsitzender des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR und Professor für Komposition an der Hochschule für Musik …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Jürgen Krupp — (* 15. April 1933 in Elbing, Ostpreußen) ist ein deutscher Ökonom sowie Politiker der SPD. Er ist verheiratet und hat vier Kinder. Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Politik 3 Sonstiges …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Jürgen Otto — (* 25. August 1935 in Schweidnitz, heute Świdnica, Polen) ist ein deutscher Forstwissenschaftler und Forstbeamter. Als langjähriger Waldbau Referent im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten war er maßgeblich an… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Jürgen Köper — (* 29. August 1951) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der als Aktiver des VfL Bochum in den Jahren 1971 bis 1979 in der Fußball Bundesliga 143 Spiele absolviert und 17 Tore erzielt hat. Laufbahn Von dem Stadtteilverein SG Preußen… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Jürgen Fröhlich — (* 4. August 1932 in Hannover; † 22. November 1986 in Dannenberg (Elbe)) war ein deutscher Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Jürgen Papier — auf dem 13. Kongress der Stasibeauftragten im Thüringer Landtag, 24. April 2009 Hans Jürgen Papier [ˈpaːpiɐ] (* 6. Juli 1943 in Berlin) ist ein deutscher Staatsrechtswissenschaftler. Von April 2002 bis zu seinem Ausscheiden am …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Jürgen Quest — (* 7. Februar 1924 in Damnatz; † 1. August 1999 in Hamburg) war ein deutscher evangelischer Theologe und Hauptpastor der Hamburger St. Michaelis Kirche (Michel). Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werkauswahl …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Jürgen Bradler — (* 12. August 1948 in Bochum) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der als Torhüter des VfL Bochum von 1971 bis 1975 in der Fußball Bundesliga 44 Einsätze bestritten hat. Inhaltsverzeichnis 1 Laufbahn 1.1 Vereine 1.2 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”