Hans-Dieter Rösler

Hans-Dieter Rösler

Hans-Dieter Rösler (* 25. März 1927 in Berlin) ist ein deutscher Psychologe. Er war vor allem forschend in der klinischen Psychologie tätig.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hans-Dieter Rösler verbrachte seine Kindheit in Arensdorf und Falkenhagen, Krs. Lebus (Märkisches Oderland). Von 1939 bis 1944 besuchte er die Oberschule in Fürstenwalde/Spree, erhielt den Reifevermerk 1945. In den Jahren 1943-45 war er Flakhelfer (mit Schulunterricht), Arbeitsmann im Reichsarbeitsdienst und Soldat der Wehrmacht. 1945 begann er als Neulehrer in Falkenhagen tätig zu sein. 1949 absolvierte er die Zweite Lehrerprüfung. Es schloss sich ein Studium der Psychologie bis 1954 an der Humboldt-Universität Berlin an. Von 1954 bis 1962 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent, später Oberassistent am Institut für Sozialhygiene in Berlin-Lichtenberg (Akademie für Sozialhygiene, Arbeitshygiene und Ärztliche Fortbildung). Die Promotion zum Dr.rer.nat. (Anthropologie) erfolgte an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Er erhielt einen Lehrauftrag für „Konstitutionsbiologie der Lebensalter“ am Institut für Psychologie der Technische Universität Dresden, wo er 1962 zum Dr. rer. nat. habil. (Psychologie) habilitiert wurde. Von 1963 bis 1992 leitete er das Laboratorium für Klinische und Entwicklungspsychologie an der Universität Rostock - Nervenklinik. 1964 erfolgte seine Ernennung zum Dozenten an der Universität Rostock, 1975 die Berufung zum ordentlichen Professor für Klinische Psychologie an der Medizinischen Fakultät Rostock. Von 1992 bis 1994 übernahm er die Vertretung des Lehrstuhles für Entwicklungspsychologie der Universität Gießen. Seit 1994 ist Hans-Dieter Rösler im Ruhestand.

Funktionen

1962-90 Gründungsmitglied, Vorsitzender der Sektion Klinische Psychologie (1964-79), stellv. Vorsitzender (1979-89) und Vorsitzender (1990) der Gesellschaft für Psychologie der DDR
1965-70 Vorsitz der Abteilungsgewerkschaftsleitung Nervenklinik
1970-80 Mitglied der Univ.-Gewerkschaftsleitung Rostock
1977-90 Mitglied des Wiss. Rates für Psychologie der DDR
1981-90 Vorsitzender der Fachkommission Klinische Psychologie für die Weiterbildung zum Fachpsychologen der Medizin an der Akademie für Ärztliche Fortbildung der DD
1991-99 Mitglied einer Prüfergruppe für entwicklungs- und gesundheitspsychologische Forschungsprojekte der DFG
1968-90 Leitungsmitglied in den DDR-zentralen Forschungsprojekten „Defektives Kind“ bzw. „Hirngeschädigte Kinder“ des Ministeriums für Gesundheits- und Sozialwesen

Mitglied in folgenden Wissenschaftlichen Beiräten:
Zeitschrift für Psychologie (1971-1997); Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie (1977-91); Development and Psychopathology (1988-90); Zeitschrift für Medizinische Psychologie (ab 1991), Report Psychologie (1992-2004)

Literatur

Voracek, M., Dressler, S.G., & Loibl, L.M.(2008). The contribution of Hans-Dieter Rösler: Pioneer of digit ratio (2D:4D)research. Psychological Reports, 103, 899-916.

Werke (Auswahl)

  • Rösler, H.-D. (1955). Über das Behalten von Handlungen schwachsinniger und normaler Kinder. Vergleichende Untersuchungen zur Theorie des Schwachsinns. Zeitschrift für Psychologie,158, 161-231.
  • Rösler, H.-D. (1963). Leistungshemmende Faktoren in der Umwelt des Kindes. Vergleichende Untersuchungen zum Problem des Schulversagens. Leipzig: J. A. Barth. (2. Aufl. 1967).
  • Rösler, H.-D. (1980). Zur schulischen Leistungsfähigkeit leicht hirngeschädigter Kinder. In M. H. Friedrich (Hrsg.), Teilleistungsschwächen und Schule (pp. 83-106). Bern, Stuttgart, Wien: Huber.
  • Rösler, H.-D. & Szewczyk, H. (1987). Medizinische Psychologie. Ein Lehrbuch für Studenten. Berlin: Volk und Gesundheit 2. Aufl. 1989. 3. Aufl. 1996 mit K. Wildgrube, Heidelberg: Spektrum.
  • Rösler, H.-D. (1989). Psychological Studies on Children with Minimal Brain Damage. The German Journal of Psychology, 13, 193-209.

Ehrungen

  • 1974 Forschungspreis der Universität Rostock
  • 1986 Karl-Bonhoeffer-Medaille der Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie der DDR
  • 1988 Ehrennadel der Universität Rostock
  • 1979 Nationalpreis der DDR, 3. Klasse für Wissenschaft und Technik (zu dritt)
  • 1997 Goldene Ehrennadel des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen
  • 1994 Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Psychologie

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