Großauheim

Großauheim
Großauheim
Stadt Hanau
Wappen der ehemaligen Gemeinde Großauheim
Koordinaten: 50° 6′ N, 8° 57′ O50.18.95101Koordinaten: 50° 6′ 0″ N, 8° 57′ 0″ O
Höhe: 101–110 m ü. NN
Einwohner: 12.479 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 63457
Vorwahl: 06181

Großauheim ist ein am nördlichen Mainufer gelegener Stadtteil von Hanau im Main-Kinzig-Kreis in Hessen und mit etwa 12.500 Einwohnern der zweitgrößte Stadtteil.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort wurde schon im Jahre 806 unter dem Namen Ewicheim erwähnt. Im Lorscher Kodex findet sich eine Schenkungsurkunde von Irminrat.[1] Der Name leitet sich vom Personennamen Ewic ab. Die Endung -heim ist typisch für eine Ortsgründung in fränkischer Zeit. Ab dem 6. Jahrhundert sind in Klein-Auheim (südliches Mainufer) Grabstellen in einem fränkischen Reihenfriedhof nachgewiesen worden. Dass beide Orte vom fränkischen Edlen Ewic gegründet wurden und vermutlich bis ins 9. Jahrhundert eine gemeinsame Gemarkung hatten, deutet auf eine enge Beziehung beider Orte in dieser Zeit hin.

Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Großauheim noch ein Bauerndorf. Im Laufe des 20. Jahrhunderts entstanden Industrieniederlassungen wie die Marienhütte, BBC und die Rüttgerswerke sowie VDM.

Die Gemeinde hatte seit 1912 elektrischen Strom. Dieser wurde im eigenen Kraftwerk produziert. Das Wasserleitungsnetz wurde 1913 in Betrieb genommen.

Der 1924 gebaute Hanauer Hafen liegt zu großen Teilen auf Auheimer Gebiet. Im Jahre 1956 verlieh das Land Hessen an Großauheim die Stadtrechte. Zum Jahresende 1971 wurde der Nachbarort Wolfgang eingemeindet. 1974 erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch Gesetz die Eingliederung der Stadt Großauheim nach Hanau. Für Großauheim/Wolfgang wurde ein gemeinsamer Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.

Kultur

Zu Ehren des heiligen Rochus findet in Großauheim alljährlich eine Rochusprozession zum Rochusplatz statt, um die Dankbarkeit der Großauheimer nach der überstandenen Pest im 17. Jahrhundert zu bekunden. Der bekannte „Rochusmarkt“ als gewerbliches Markttreiben auf Initiative des Gewerbevereins Großauheim wird regelmäßig im September entlang der Hauptstraße und rund um den Rochusplatz veranstaltet.

Sehenswürdigkeiten

Mainufer von Großauheim
(Flusskilometer 60)

Bekannteste Sehenswürdigkeit ist das im Stadtkern gelegene Museum Großauheim, das neben Exponaten der örtlichen Industrie-, Handwerks- und Agrargeschichte auch Skulpturen von August Gaul ausstellt. Im ersten Obergeschoss des im August 2010 wieder eingeweihten Museums befinden sich Exponate zum Schaffen des Großauheimer Malers und Glaskünstlers August Peukert. Ein Freilichtmuseum auf dem Außengelände des Museums befindet sich im Ausbau und soll in nächster Zeit Besuchern eine Ausstellung diverser von Dampf angetriebenen Maschinen bieten. Das Museum gehört zur Stadt Hanau, wird aber hauptsächlich vom Förderverein des Museums betreut, welcher auch für den Umbau des Freigeländes zuständig ist.

Die „Postkartenansicht“ von Großauheim ist die „Mainwiese“, eine breite, weitläufige Wiese, die sich gemeinsam mit einem Promenadenweg an Stelle des historischen Leinpfades entlang des gesamten Uferbereiches erstreckt.

Im Norden liegt die Bulau, ein Waldgebiet, das sich bis zur Nachbargemeinde Rodenbach erstreckt und durch das der Limes führt.

Auf einem ehemaligen Militärgelände, dem Campo Pond, wurde 2009 ein Refugium für Przewalski-Pferde geschaffen.

Persönlichkeiten mit Bezug zu Großauheim

Geburtshaus von August Gaul in der Haggasse
  • August Gaul, Bildhauer
  • Mathilde Hain deutsche Volkskundlerin
  • Maria Jäger-Jung, Professorin für alte Musik an der Hochschule für Musik in Frankfurt
  • Karl Kihn, Arzt, Geschichts- und Heimatforscher.
  • Alois Kottmann, Professor für Violine an der Hochschule für Musik in Frankfurt
  • Günter Ludwig, Professor für Klavier an der Hochschule für Musik in Köln
  • Gustav Neudecker, Professor für Horn an den Hochschulen für Musik in Detmold und Frankfurt
  • August Peukert, Maler
  • Marco Russ, Profifussballer von Eintracht Frankfurt
  • Jean Weiss, Radrennfahrer

Städtepartnerschaft

Großauheim unterhält seit 1965 eine Städtepartnerschaft mit Conflans-Sainte-Honorine in Frankreich.

Religionen

Einzelnachweise

  1. [1] Urkunde Nr. 3424 (Reg. 2943) aus dem Codex Laureshamensis

Weblinks

 Commons: Großauheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Bertold Picard: So alt wie die Bulau. Spazierwege durch die Geschichte Großauheims. CoCon-Verlag, Hanau 2007, ISBN 978-3-937774-42-8

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