Goodbye, My Fancy

Goodbye, My Fancy
Filmdaten
Originaltitel Goodbye, My Fancy
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1951
Länge 107 Minuten
Stab
Regie Vincent Sherman
Drehbuch Ivan Goff nach dem gleichnamigen Stück von Fay Kanin
Produktion Henry Blanke für Warner Brothers
Musik Daniele Amfitheatrof
Kamera Ted D. McCord
Schnitt Rudi Fehr
Besetzung

Goodbye, My Fancy ist eine US-amerikanische Filmkomödie mit Joan Crawford unter der Regie von Vincent Sherman aus dem Jahr 1951.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Kongressabgeordnete Agatha Reed kehrt an ihr College zurück, um eine Auszeichnung entgegenzunehmen. Kurz vor ihrem damaligen Abschluss wurde Agatha von der Einrichtung verwiesen, weil sie eine Diskussionsrunde über politische Streitpunkte geleitet hatte. Ihr damaliger Hauptgegner Dr. James Merrill ist heute Rektor des College. Beide waren damals, trotz der politischen Differenzen, sehr verliebt ineinander.

Kaum stehen sie sich nach den Jahren wieder gegenüber, flammt die alte Leidenschaft wieder auf. Allerdings hat die Zeit nichts getan, um die Unterschiede in der politischen Grundeinstellung der Beiden zu überbrücken. Unversöhnlich prallen ihre Ideale aufeinander und beide streiten sich ständig, wenn sie sich nicht gerade ihrer Zuneigung versichern. Dann taucht Matt Cole auf, ein Pressephotograph, der Agatha schon seit Jahren verehrt. Am Ende erkennt Agatha dann endlich, wen sie wirklich liebt.

Hintergrund

Joan Crawford hatte 1945 dank Solange ein Herz schlägt unter der Regie von Michael Curtiz ein grandioses Come-Back gefeiert und für die Rolle der Mildred Pierce den Oscar als Beste Hauptdarstellerin gewonnen. Auch die nachfolgenden Filme Humosreske und Hemmungslose Liebe blieben auf dem hohen Niveau. Ihre Karriere neigte sich jedoch ab Ende der Dekade wieder einem toten Punkt entgegen. Das Studio fand keine geeigneten Rollen und nach dem Erfolg des überhitzten Melodramas Die Straße der Erfolgreichen war Crawford festgelegt auf die Darstellung ambitionierter Frauen, die sich ohne jede Rücksicht ihren Platz erkämpfen.

Nach einigen Auftritten in hochdramatischen Rollen beschlossen die Produzenten, Joan Crawford eine Komödienrolle zu geben, um ihr Image weicher und femininer erscheinen zu lassen. Die Wahl fiel auf Goodbye, My Fancy, einem Boulevardstück mit politischen Untertönen, in dem Madeleine Carroll in der Saison 1948/49 einen persönlichen Triumph feierte. Das Stück brachte es auf insgesamt 446 Aufführungen und bedeutete den Durchbruch für die bis dahin unbekannte Theaterschauspielerin Shirley Booth. Der Titel stammt aus dem gleichnamigen Gedicht von Walt Whitman und spielt auf das zentrale Thema der Komödie an. Es geht um das Wiedersehen mit der ersten Liebe und die Frage, was von den damaligen Idealen und Überzeugungen nach vielen Jahren noch Bestand haben mag. Das Stück lag damit auch in der Tradition von State of the Union, in dem es ebenfalls um den Zusammenstoß zwischen eher konservativen politischen Ideen und liberalen Einstellungen ging. Die Dreharbeiten verliefen unter der Regie von Vincent Sherman, der bereits bei den beiden vorangegangenen Filmen von Crawford die Verantwortung hatte, relativ angespannt. Die Schauspielerin war sich im Klaren, dass ihr Vertrag bei Warner Brothers sich dem Ende zuneigte. Im Folgejahr verließ sie das Studio und schafft mit ihrem Auftritt als bedrohte Heldin in Maskierte Herzen ein erneutes Come-Back und die dritte Nominierung für den Oscar.

Joan Crawford war nach eigenem Bekunden selber überrascht, als ihr die Rolle angeboten wurde. Gegenüber Roy Newquist meinte sie Jahrzehnte später:

Als ich das Drehbuch zum ersten Mal las, dachte ich, Warners würden mir die Rolle nur anbieten weil sie weder Kate Hepburn noch Roz Russell haben konnten. Ich glaube immer noch, dass sie diese Art von spritziger Polit-Komödie hätten besser spielen können als ich es tat.
When I first read the script I thought Warner was offering me the picture because he couldn't get either Kate Hepburn or Roz Russell for the part. I still think they could have done this sort of sophisticated political comedy better than I did.

Kritiken

Die Kritiken waren meist negativ. Crawfords hochdramatischer Stil würde, so die überwiegende Meinung, nicht zu dieser Art von Konversationskomödie passen.

Bosley Crowther ließ in gewohnter Weise kein gutes Haar an der Schauspielerin in seiner Rezension in der New York Times:

Die Schauspielerin ist bekannt für ihr aggressives Verhalten und ihr imposantes Auftreten. Das ist jedoch auch das Problem von Goodbye, My Fancy. Die von Crawford dargestellte Kongressabgeordnete ist so kühl und unnahbar wie die Kuppel auf dem Kapitol.
For the lady is famously given to striking aggressive attitudes and to carrying herself in a manner that is formidable and cold. That is the principal misfortune of Goodbye My Fancy. Miss Crawford's errant congresswoman is as aloof and imposing as the capital dome.

Kinoauswertung

Mit Kosten von 1.312.000 US-Dollar entsprach der Film den durchschnittlichen Aufwendungen für einen Crawford-Film. An der Kinokasse erwies sich Goodbye, My Fancy als unpopulär und spielte in den USA lediglich eine Summe von 1.130.000 US-Dollar ein, den niedrigsten Wert für einen Film der Schauspielerin seit Jahren überhaupt. Hinzu kamen noch einmal bescheidene 228.000 US-Dollar aus dem Ausland. Mit einem Gesamtergebnis von 1.358.000 US-Dollar erwies sich Goodbye, My Fancy als finanzieller Flop und machte den fortschreitende Verfall der Zugkraft von Joan Crawford an der Kinokasse deutlich.

Literatur

  • Roy Newquist (Hrsg.): Conversations with Joan Crawford. Citadel Press, Secaucus, N.J. 1980, ISBN 0-8065-0720-9.
  • Lawrence J. Quirk: The Complete Films of Joan Crawford. Citadel Press, Secaucus, N.J. 1988, ISBN 0-8065-1078-1.
  • Lawrence J. Quirk, William Schoell: Joan Crawford. The Essential Biography. University Press, Lexington, KY. 2002, ISBN 0-8131-2254-6.
  • Alexander Walker: Joan Crawford. The Ultimate Star. Weidenfeld & Nicolson, London 1983, ISBN 0-297-78216-9.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Goodbye, My Fancy — Infobox Film name = Goodbye, My Fancy image size = caption = Original theatrical poster director = Vincent Sherman producer = Henry Blanke writer = Play: Kay Fanin Screenplay: Ivan Goff starring = Joan Crawford Robert Young music = Daniele… …   Wikipedia

  • Fancy (Begriffsklärung) — Fancy bezeichnet: Fancy, ein deutscher Sänger, Musiker und Musikproduzent Fancy Free, ein Ballett in einem Akt von Jerome Robbins Fancy (Band), eine britische Popband Fancywork, eine Handarbeitstechnik Fancy Diamonds, farbige Diamanten Goodbye,… …   Deutsch Wikipedia

  • Fancy — Manfred Alois Segieth (1988) Fancy bei einem Disco Auftritt (1988) Fancy (* 7. Juli …   Deutsch Wikipedia

  • Fancy (singer) — Infobox Musical artist Name = Fancy Img capt = Img size = Landscape = Background = solo singer Birth name = Manfred Alois Perilano Alias = Born = bda|1946|7|7 Died = Origin = Germany Instrument = Voice type = Genre = Eurodance,Synth pop and Euro… …   Wikipedia

  • Fancy — Cet article possède un paronyme, voir : FANCI. Fancy Surnom Tess Teiges Nom Manfred Alois Segieth Naissance …   Wikipédia en Français

  • Goodbye Charlie — Infobox Film name = Goodbye Charlie image size = caption = director = Vincente Minnelli producer = David Weisbart writer = George Axelrod (play) Harry Kurnitz narrator = starring = Debbie Reynolds Tony Curtis music = cinematography = editing =… …   Wikipedia

  • So It Goes / Goodbye for Now — Infobox Album Name = Perry Como, So It Goes / Goodbye for Now Type = Album | Artist = Perry Como | Background = orange | Released = 1983 | Recorded = 1983 | Genre = Vocal | Length = : Label = RCA Victor Producer = Mike Berniker Nick Perito… …   Wikipedia

  • Long Hello and Short Goodbye — is a 1999 German thriller produced by Studio Hamburg Letterbox Filmproduktion and co authored by Jeff Vintar and Martin Rauhaus.The film features a recently released safe cracker named Ben, and an undercover police agent named Melody. Melody s… …   Wikipedia

  • Lucille Fay LeSueur — Joan Crawford, Standfoto von 1925 Joan Crawford [ˌdʒɔʊn ˈkɹɔːfəd], eigentlich Lucille Fay LeSueur (* 23. März 1905 – andere Quellen nennen 1904, 1906 oder 1908 – in San Antonio, Texas; † 10. Mai 1977 in New York City) war eine …   Deutsch Wikipedia

  • Joan Crawford — Joan Crawford, 1948, Foto von Yousuf Karsh Joan Crawford [ˌdʒɔʊn ˈkɹɔːfəd] (* 23. März 1905 in San Antonio, Texas, als Lucille Fay LeSueur; † 10. Mai 1977 in New York City) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”