Gideon Greif

Gideon Greif

Gideon Greif (* 1951 in Tel Aviv) ist ein israelischer Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Zwischen 1965 und 1969 besuchte Gideon Greif die die geisteswissenschaftliche Municipal High School in Tel Aviv. Von 1974 bis 1976 absolvierte er an der Universität von Tel Aviv ein Bakkalaureat für Jüdische Geschichte mit Schwerpunkt Die Geschichte des Landes Israels. Zwischen 1976 und 1982 absolvierte er an der Universität von Tel Aviv seinen Master in Jüdische Geschichte. Von 1996 bis 2001 promovierte er an der Universität Wien Moderne Geschichte.

Zwischen 1976 und 1982 war Gideon Greif an der Open University in Ramat Aviv Dozent für Jüdische Geschichte mit folgenden Unterrichtsthemen: „Die Geschichte des jüdischen Volkes während der Mishna und Talmud Zeit“; „Die Geschichte der Zionistischen Idee und Bewegung“; „Die Geschichte des jüdischen Volkes während des 1. u. 2. Tempels“ sowie „Die Geschichte des jüdischen Volkes während der Shoah-Epoche“. Des Weiteren war er pädagogischer Leiter des akademischen Programms für Jüdische Geschichte.

Von 1982 bis 1983 arbeitet er in der Knesset (Israelisches Parlament) in Jerusalem als Publikationsleiter und Redakteur der Publikationen des israelischen Parlaments.

Zwischen 1983 und 2009 arbeitete Gideon Greif im Yad Vashem Holocaust Museum in Jerusalem und Giw’atajim als Redakteur, Forschungsleiter, Pädagoge und Dozent an der International School for Holocaust Studies.

Seit 2009 ist er am Shem Olam Institute for Education, Documentation and Research on Faith and the Holocaust tätig.

Ab August 2011 wurde er zum Professor für israelische und jüdische Geschichte am Schusterman Center für jüdische Studien an der Universität von Texas, Austin, USA, berufen. In den USA arbeitet er zudem für die Stiftung für Projekte über Holocaustlehren in Miami, Florida

Pädagogische Projekte

Zwischen 1993 bis 1997 initiierte und leitete er Fortbildungsseminare für polnische Pädagogen und Mitarbeiter der staatlichen Museen in Auschwitz, Majdanek und Stutthof in Form von dreiwöchigen Seminaren in Yad Vashem. 1994 initiierte er Fortbildungsseminare für deutsche Pädagogen in Form von zweiwöchigen Seminaren in Deutschland, die er seither auch leitet. Seit 1993 leitet er weltweite Fortbildungsseminare für Lehrer aus verschiedenen Ländern (u.a. USA, Kanada, etc.), welche er auch initiiert hat. Seit 1994 führt er pädagogische Projekte mit Schülern an einer Vielzahl von Hochschulen und Gymnasien in Deutschland, Österreich und Polen aus.

Weitere Positionen

Seit 1991 ist er Berater für die Museumsleitung bei verschiedenen Tagungen und pädagogischen Projekten im Auschwitz-Birkenau Staatlichen Museum in Polen, wo er auch Ausstellungen, Filmen und Unterrichtsmaterialien vorbereitet; darüber hinaus arbeitet er dort als Übersetzer für israelische Besucher in Auschwitz. Seit 1995 bereitet und leitet er Fortbildungskursen für wissenschaftliche Mitarbeiter der Stiftung „Survivors of the Shoah“ (Visual History Foundation) in Los Angeles, insbesondere für Interviews von Holocaust Überlebenden. Seit 1999 ist er Vorstandsmitglied und Berater für die amerikanische Leitung der Stiftung des internationalen Beirats des The Auschwitz Jewish Center Foundation in New York City/Oswiecim.

Ehrenamtliche Positionen

Im August bis Dezember 2001 war er Gastprofessor für Holocaust Studies an der Universität von Miami in Florida.

Publikationen

  • Germany's Jews under Nazi Regime 1933-1939 (hebr.; The Open University, Tel Aviv 1983)
  • The Historiography of the Holocaust (engl.; Co-Redakteur mit Yisrael Gutman, Yad Vashem, Jerusalem 1989)
  • The History of the Warsaw Jews (hebr.; Keter, Tel Aviv 1991)
  • Massuah (Journal auf hebr.; Herausgeber, Verlag Massuah, Tel Yitzahk 1994-98)
  • For the Memory (Journal auf hebr.; – Herausgeber und wissenschaftl. Leiter, Jerusalem 1994-2000)
  • Wir weinten tränenlos… Augenzeugenberichte des jüdischen ‘Sonderkommandos’ in Auschwitz (deutsche I. Edition, Böhlau, Köln 1995; II. Edition, Fischer T.V. 1999; hebr. Ausgabe; Yad Vashem, Jerusalem 1999; pol. Ausgabe; ZIH, Warsaw 2002; engl. Ausgabe; Yale Univ. Press, New Haven 2003)
  • Die Jeckes (dt.; Köln 2000)(Rez. von Kaufhold, R., in: psychosozial H. 4/2003 (Nr. 94), S. 134-136.
  • Die Schoah im Bewusstsein der Israelis[1]
  • Encyclopedia of the Holocaust (hebr.; Sifriat Poalim, Tel Aviv, 1991, mehrere Artikel; Weitere Editionen auch in engl. und dt.)
  • The Holocaust Encyclopedia (Yale Univ. Press, New Haven 2002, mehrere Artikel)
  • Stufen der Auseinandersetzung im Verständnis und Bewusstsein der Shoah in der israelischen Gesellschaft, 1945 – 2000, in: psychosozial, 26. Jg., H. 3/2003, (Nr. 93), S. 91-105.
  • Jüdische Schicksale während der Shoah – basierend auf Tagebüchern. Der Fall von Hillesum und Perechodnik, in: psychosozial, 28. Jg., H. 2/2005, (Nr. 100), S. 85-92.[2]

Radiodokumentationen im israelischen Rundfunk

  • The History of the Zionist Movement (Redakteur & Interviewer; 12 Kapitel, 1980)
  • The Yellow Star - History of the Shoah (Redakteur & Interviewer; 67 Kapitel, 1981-1983)
  • Where was the Sun? - Zentrale Dokumentation für Yom HaShoah, dem israelischen Holocaustgedenktag (Hauptredakteur & Interviewer, 1984-1993)
  • I wanted to live - Ruth Eliaz's Aussage (Redakteur & Interviewer; 1986)
  • I have been there (Dokumentationsserie über verschiedene Themen, Redakteur; 1986-1989)
  • Saloniki – Auschwitz – The Life and Death of a Jewish Community (Redakteur & Interviewer; 1987)
  • The Sonderkommando people of Auschwitz-Birkenau – Aussage von Yehoshua Rosenblum (Redakteur & Interviewer; 1987)
  • The March of the Living – Live-Sendung aus Auschwitz-Birkenau (1988, 1989, 1992)
  • 50 years after the Reichskristallnacht – Live-Sendung mit Augenzeugen und Historikern (Redakteur & Interviewer; 1988)

Fernsehdokumentationen

  • Saloniki - Auschwitz (1988): Drehbuch, Recherche und Interviews
  • Jewish Partisans in Eastern Europe (1989): Drehbuch, Recherche und Interviews
  • Kielce Pogrom (1990): Historische Beratung
  • The Warsaw Ghetto uprising (1994): Historische Beratung
  • The year 1938 – A Turning point in the History of the Jews of Germany (1998): Drehbuch, Recherche und Interviews
  • The gold of the Jews (WDR, 1999): Historische Beratung und Interviews
  • Holocaust (ZDF, 2000): Kapitel über Auschwitz und “Die Endlösung”: Historische Beratung
  • Evidence – The Sonderkommando - Dokumentarfilm mit Beteiligung ehem. Mitglieder des Sonderkommandos (in Vorbereitung; geplanter Sendetermin 2003)

Internationale Konferenzen und Symposien (Auswahl)

  • Nationalsozialistische Lager (Weimar, 1995)
  • Seminare in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und Yad Vashem (Würzburg, 1996, 1997, 1998, 2000)
  • Gemeinsame Seminare von Yad Vashem und dem Berliner Senat (Berlin, 1997, 1998)
  • “Der Bruch des Spirale der Gewalt” (Max-Planck-Institut für Geschichte, Göttingen,1999)
  • “Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten.” – Die Tagebücher von Victor Klemperer und die Problematik der deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte, Moses-Mendelssohn-Institut in Potsdam (Waren-Müritz, 2000)
  • „Das literarische Erbe von K. Tzetnik” (Dresden 2000): Vorlesung und Iniziierung und Organisation in Zusammenarbeit mit Prof. Walter Schmitz.

Einzelnachweise

  1. http://www.hagalil.com/archiv/2009/10/.../shoah/
  2. http://www.hagalil.com/archiv/2009/11/19/tagebuecher/

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