Georg Sacke

Georg Sacke

Georg Sacke (* 2. Januar 1902 in Kishinev; † 26. April 1945 auf dem Todesmarsch nach Lübeck) war ein deutscher Historiker mit Schwerpunkt in der Ostforschung und aktiv im antifaschistischen Widerstand.

Sacke ist als Sohn eines lettischen Vaters und einer deutsch-baltischen Mutter in Kishinev (Bessarabien) aufgewachsen. Als Gymnasiast wurde er Zeuge der russischen Revolution von 1917 und des Bürgerkriegs. Sacke emigrierte nach Deutschland und studierte seit 1921 Geschichte an der Universität Leipzig und der Karl-Ferdinands-Universität in Prag. Von 1927 bis 1933 war er wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Kultur- und Universalgeschichte in Leipzig, wo er sich 1932 mit einer Arbeit zur Geschichte des Absolutismus in Rußland habilitierte. Während der nationalsozialistischen Diktatur war Georg Sacke in Leipzig und Hamburg aktiv am Widerstand gegen das NS-Regime beteiligt. Im April 1934 wurde er verhaftet und ins KZ Sachsenburg verbracht. Nach dem Freispruch von der Anklage des Hochverrates erfolgte im Dezember 1935 seine Entlassung aus der Haft. 1940 erhielt er als Osteuropareferent am Hamburgischen Welt-Wirtschaftsinstitut eine Anstellung. 1944 wurde er erneut verhaftet und kam ins KZ Fuhlsbüttel, später Neuengamme.

Werke

  • W. S. Solowjews Geschichtsphilosophie. Ein Beitrag zur Charakteristik der russischen Weltanschauung. Berlin: Ost-Europa-Verlag, 1929.
  • Die Gesetzgebende Kommission Katharinas II. Ein Beitrag zur Geschichte des Absolutismus in Rußland. Breslau: Priebatsch, 1940.

Literatur

  • Volker Hölzer: Georg und Rosemarie Sacke. Zwei Leipziger Intellektuelle und Antifaschisten, Leipzig 2004.
  • Ronald Lambrecht: Politische Entlassungen in der NS-Zeit, Vierundvierzig biographische Skizzen von Hochschullehrern der Universität Leipzig, Leipzig 2006, S. 160-162.

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