Georg-Melches-Stadion

Georg-Melches-Stadion
Georg-Melches-Stadion
Georg-Melches-Stadion: Blick auf die Nordtribüne
Georg-Melches-Stadion: Blick auf die Nordtribüne
Daten
Ort DeutschlandDeutschland Essen, Deutschland
Koordinaten 51° 29′ 9″ N, 6° 58′ 40″ O51.4858333333336.9777777777778Koordinaten: 51° 29′ 9″ N, 6° 58′ 40″ O
Eigentümer Stadt Essen
Eröffnung 1926[1]
Renovierungen 1975, 1983, 2005
Oberfläche Naturrasen
Kapazität 15.000
Verein(e)

Rot-Weiss Essen

Helmut-Rahn-Denkmal am Georg-Melches-Stadion

Das Georg-Melches-Stadion befindet sich im Essener Norden (Stadtteil Bergeborbeck) und ist das größte Stadion der Stadt. 1964 wurde es nach Georg Melches, dem Mitgründer von Rot-Weiss Essen, benannt. Zuvor trug es den Namen Stadion an der Hafenstraße.

Es dient primär als Spielstätte des Fußballvereins Rot-Weiss Essen, wird aber auch für verschiedene anderweitige Veranstaltungen genutzt. Die Kapazität beläuft sich momentan auf 15.000 Plätze (fast alle überdacht, nur die ersten 5 Reihen der Sitzhaupttribüne sind „ungedeckt“), davon 11.000 Stehplätze und 4.000 Sitzplätze.[2] Seit 1994 ist es ein Stadion mit nur noch drei Tribünen, einmalig in Deutschland mit dieser Kapazität.

Inhaltsverzeichnis

Stadionblöcke

  • Die Gegengerade im Norden ist eine reine Stehplatz-Tribüne, die Mitte der 70er Jahre überdacht und vergrößert wurde. Mit Beginn der Saison 2005/2006 musste die Tribüne aufgrund von DFB-Vorgaben aufgeteilt werden, um eine vernünftige Fantrennung nach und vor den Spielen gewährleisten zu können. Der frühere Block I an der Westseite der Tribüne dient nun als Block G für die Gästefans und ist mit einem doppelten Zaun vom Rest der Tribüne getrennt, auf dem sich nach wie vor die Anhänger von Rot-Weiss Essen aufhalten. Der Gästeblock fasst etwa 2100 Zuschauer. Im Außenbereich des Gästeblocks befinden sich Würstchenbuden, sowie Bierstände und eine große Toilette. Durch die getrennte Zuführung der Auswärtsfans konnte letztendlich auch anforderungsgemäß eine ausreichende Eingangskontrolle gewährleistet werden.
  • Die Osttribüne ist eine ehemals unüberdachte Kurve für Gästefans. 1983 wurde sie als überdachte Stehplatz-Gerade neu gebaut. Seit Beginn der Saison 2005/2006 ist sie komplett den RWE-Fans vorbehalten.
  • Die Haupttribüne, Baujahr 1956, ist ein reiner Sitzplatzbereich, in dessen Innern sich zudem die Geschäftsstelle, das Vereinslokal, diverse Funktionsräume und andere Einrichtungen befinden. Hinter der Haupttribüne befindet sich übergangsweise das VIP-Zelt.
  • Die alte Westkurve besteht nicht mehr. Sie wurde aufgrund von Baufälligkeit Anfang der 1990ern abgerissen.
  • Seit Januar 2008 hängt in der ehemaligen Westkurve auch eine Anzeigetafel (3,4m x 1,8m).

Vorbildcharakter in den 1950er Jahren

In den 1950er Jahren besaß das Stadion als eine der ersten modernen Spielstätten in Deutschland einen gewissen Vorbildcharakter; unter anderem wurde hier am 8. August 1956 die erste Flutlichtanlage der Republik eingeweiht.[3] Außerdem zählte die Haupttribüne, die ebenfalls 1956 erbaut wurde, zu den ersten modernen Tribünenbauten Europas. Auch sie besaß einen großen Vorbildcharakter, da sie komplett überdacht ist. Zudem wurden bereits damals eine Sauna, ein Fitnessbereich, ein Schwimmbad, eine medizinische Abteilung und auch Spielerwohnungen im Tribünengebäude eingerichtet. Die Presse sprach seinerzeit vom „deutschen Highbury“; ein respektvoller Vergleich mit der ehemaligen Heimstätte Arsenal Londons.

Ein Flutlichtmast im Melches-Stadion

Erreichbarkeit

Das Stadion ist gut mit dem Auto und mit Bussen und Bahnen zu erreichen. Vom Hauptbahnhof fahren an Spieltagen Shuttle-Busse sowie für die Gäste-Fans eigene Gästebusse. Diese bringen den Besucher fast direkt bis an das Stadion. Des Weiteren befindet sich in der Nähe der S-Bahnhof Essen-Bergeborbeck.

Stadionneubau

Seit den Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts denkt man in Essen über einen Neubau des Stadions an der Hafenstraße nach. Bereits Anfang 2005 sollte nach einem Ratsbeschluss der Stadt Essen vom 26. Mai 2004 mit dem Neubau begonnen werden. Bisher konnte dies jedoch nicht realisiert werden. Nach dem erneuten Abstieg in die Regionalliga 2007 wurde auf der Jahreshauptversammlung des Vereins am 30. Juni 2007 vom amtierenden Präsidenten Rolf Hempelmann der definitive Baubeginn bis spätestens 30. Juni 2008 angekündigt. Dieser Stichtag verstrich, ohne dass etwas passiert war; zudem reichte Hempelmann kurz zuvor seinen Rücktritt ein. Immerhin konnten durch neu geordnete Vereinbarungen mit den Hauptgläubigern MK Medien (ehemals Kinowelt/ Michael Kölmel) sowie der dazu gehörigen Sportwerbegesellschaft (SWS) die für einen Neubau notwendigen Grundvoraussetzungen, die vor allem von Banken und Investoren gefordert waren, seitens des Vereins erfüllt werden. Zudem gelang es, die Bauzusage von der sportlichen Qualifikation abzukoppeln. Einen zusätzlichen Impuls zum Stadionneubau sollte die Vergabe der FIFA-Frauenfußballweltmeisterschaft 2011 an Deutschland geben, bei der Essen als möglicher Spielort vorgesehen war. Da jedoch die Umsetzung des Neubaus immer wieder ins Stocken geraten war und so bis zum Stichtag Anfang Juli 2008 beim DFB keine konkreten Angaben zur vorgesehenen Stadioninfrastruktur gemacht werden konnten, wurde Essen von der Liste der potenziellen Austragungsorte gestrichen.

Am 4. März 2009 beschloss der Rat der Stadt Essen den Neubau eines Stadions unter der Bedingung, dass der Verein professionelle Strukturen vorweisen kann, eine Einigung mit dem langjährigen Sponsor, der MK-Mediengruppe, vorliegt und Sponsorenzusagen für das Stadion in rechtsverbindlicher Form vorliegen. Das neue Stadion soll nordwestlich des alten Stadions entstehen und zunächst Platz für 20.000 Zuschauer bieten. Bei Bedarf soll es auf eine Kapazität von bis zu 40.000 Zuschauer erweiterbar sein.

Am 8. August 2009 beim Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern II vollzog der damalige Oberbürgermeister Wolfgang Reiniger den ersten Spatenstich für dieses neue Stadion, das ab September 2009 bis Juli 2011 gebaut werden sollte. Aufgrund der drohenden Überschuldung der Stadt Essen und des seit Juni 2010 laufenden Insolvenzverfahrens bei Rot-Weiss Essen war der Neubau erneut ins Stocken geraten. Hinzu kamen politische Aspekte infolge der Kommunalwahl 2009.

In der Ratssitzung vom 28. April 2010 erklärte Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß, dass vor dem Hintergrund erneuter Finanzlücken des Vereins mit einem weiteren Engagement der ebenfalls überschuldeten Stadt Essen beim Stadionbau nicht zu rechnen sei. [4]

Der Essener Stadtrat hat dann aber am 28. Oktober 2010 den Neubau eines Stadions mit ca. 20.000 Plätzen beschlossen. Im neuen Stadion sollen ab der Saison 2012/2013 neben Rot-Weiss Essen auch das Frauenfußballteam SG Essen-Schönebeck spielen. [5]

Nach Vollendung der Vorarbeiten (u.a. Einrichtung einer Baustraße und die Untergrundarbeiten) begann das Bauunternehmen Köster Bau AG am 1. April 2011, nach einer Europaweiten Ausschreibung, mit den Rohbauarbeiten am neuen Stadion. Die Gast-Tribüne soll bis zum 20. Januar 2012 fertig gestellt werden, das Warmgebäude mit Haupttribüne bis zum 31. Januar 2012 und die Gegentribüne soll schlussendlich bis zum 10. April 2012 fertig sein. Nach Vollendung der einzelnen Tribünen werden die Tribünendächer montiert.[6]

Nach der Fertigstellung des Warmgebäudes in der Haupttribüne, der Gast- und Gegentribüne sowie der Herrichtung des neuen Spielfeldes ist der Umzug ins neue Stadion geplant. Anschließend soll das Georg-Melches Stadion abgerissen werden und die vierte Tribüne und die Parkplätze errichtet werden. Das Neue Stadion beinhaltet 9.000 Stehplätze, 11.300 Sitzplätze, Presseplätze, Business-Seats, Logensitze sowie Rollstuhlplätze.[7]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. rot-weiss-essen.de: Daten zum Stadion
  2. RWE-Homepage: Zahlen zum Stadion
  3. RWE-Homepage: Bau der Flutlichtanlage
  4. Oberbürgermeister lässt Rot-Weiß Essen fallen
  5. Reviersport.de - RWE - Stadtrat gibt grünes Licht für neues Stadion vom 28. Oktober 2010
  6. DerWesten.de: Der echte Anstoß vor leeren Rängen vom 1. April 2011
  7. Rot-Weiss Essen: Bauunternehmen Köster übernimmt den Stadion-Rohbau vom 28. März 2011

Weblinks

 Commons: Georg-Melches-Stadion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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