Stadion am Bruchweg

Stadion am Bruchweg
Bruchwegstadion
BrugweckStadion.jpg
Außenansicht des Bruchwegstadions
Daten
Ort DeutschlandDeutschland Mainz, Deutschland
Koordinaten 50° 0′ 3″ N, 8° 14′ 44″ O50.0008333333338.2455555555555Koordinaten: 50° 0′ 3″ N, 8° 14′ 44″ O
Eigentümer 1. FSV Mainz 05
Eröffnung 1929
Renovierungen 1947, 1951, 1953, 1965, 1981, 1997, 2002
Kapazität 18.000
Verein(e)

1. FSV Mainz 05

Veranstaltungen

Fußball:

Das Bruchwegstadion ist ein Fußballstadion in Mainz. Bis Mai 2011 war es das Heimatstadion des 1. FSV Mainz 05, ab Sommer 2011 wird es für die Regionalligamannschaft genutzt. Die Erste Mannschaft nutzt ab der Saison 2011/2012 die Coface Arena.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das ursprünglich städtische Bruchwegstadion wurde 1929 am Bretzenheimer Bruchweg (heute Dr.-Martin-Luther-King-Weg und Albert-Schweitzer-Straße) eröffnet. Von der damaligen Bausubstanz, bestehend aus einer 80 Meter breiten unüberdachten Tribüne, einem Hartplatz und einer Aschenbahn, existiert nichts mehr.

Nach dem Verlust des vereinseigenen Stadions Fort Bingen wechselte der mit dem Reichsbahn-SV Mainz zum Reichsbahn-SV 05 fusionierte 1. Mainzer FSV 05 ins 500 Meter nördlich gelegene und zwischenzeitlich zu Herbert-Norkus-Stadion umbenannte Bruchwegstadion. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Stadion zwei Jahre nicht bespielbar. Im Februar 1947 kehrte der wiedergegründete Verein an den Bruchweg zurück.

Die alte Gegengerade (2002)

1951 wurde aus Trümmerschutt, darunter Fragmenten römischer Grabsteine, die in Teilen bis ins 21. Jahrhundert bestehende siebenstufige Stehterrasse errichtet. Das Fassungsvermögen des Stadions stieg dadurch auf 20.000 Plätze. Bei der 1:4-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern am 12. April 1953 war das ausgebaute Stadion erstmals ausverkauft. 1953 bekam das Bruchwegstadion erstmals einen Rasenplatz.

Die nächsten beiden Umbaumaßnahmen waren die Überdachungen der Haupttribüne (1965) und der Gegengeraden (1981).

Beim Freundschaftsspiel gegen Borussia Mönchengladbach im Sommer 1995 wurde die Flutlichtanlage eingeweiht. Wenig später bekam das Stadion erstmals eine elektronische Anzeigetafel.

Anlässlich der großen Aufstiegschancen 1997 wurden anstelle der alten Kurven zwei Stahlrohrtribünen hinter den Toren errichtet. Aus dem gleichen Grund wurden 2002 die Haupttribüne und die Gegengerade abgerissen. Eine moderne Tribüne, die u. a. Mannschaftskabinen und den VIP-Raum beherbergt, sowie eine weitere Stahlrohrtribüne mit Sitz- und Stehplätzen wurden errichtet.

Nach dem Bundesligaaufstieg 2004 wurden neben der Haupttribüne zwei weitere unüberdachte provisorische Zusatztribünen mit jeweils 800 Plätzen erbaut. Darüber hinaus wurden die Stadionecken neben der Gegengeraden mit Lärmschutzwänden geschlossen. Sowohl der Ausbau der kurzen Hintertortribünen im Jahr 1997 als auch die Erweiterung der Haupt- und Gegengerade erfolgt nach Plänen der Fiebiger GmbH Architekten + Ingenieure unter der Leitung des Architekten Folker Fiebiger (Kaiserslautern).

Die größte dokumentierte Zuschauerzahl beträgt 24.000 (DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Nürnberg am 27. Februar 1965). Für diese Partie wurde eigens eine Zusatztribüne errichtet. Da das Stadion seither nie mehr als 20.300 Zuschauer fasste, ist dieser Rekord derzeit unangreifbar.

Nach Rückbau der Molitor-Tribünen im Juni 2011 fasst das Stadion rund 18.000 Zuschauer.[1]

Bausubstanz

Das Stadion am Bruchweg setzt sich derzeit aus sechs Tribünen zusammen:

  • ENTEGA-Tribüne (Haupttribüne)
  • Orgentec-Tribüne (Gegengerade)
  • Lotto-Rheinland-Pfalz-Tribüne (Südtribüne)
  • BKM Bausparkasse Mainz-Tribüne (Nordtribüne)
  • Molitor-Tribünen (in den Ecken neben der Haupttribüne)

Entega-Tribüne

Die Entega-Tribüne ist die einzige feste Tribüne am Bruchweg. Der Rohbau der Betonkonstruktion wurde nach dem Abriss der alten Haupttribüne von 1929 von Mai bis August 2002 nach Plänen der Fiebiger GmbH Architekten + Ingenieure unter der Leitung des Architekten Folker Fiebiger (Kaiserslautern) errichtet und im Herbst des Jahres überdacht. Seitdem werden die Räumlichkeiten in der Tribüne ausgebaut. Der ursprünglich 100 Meter breit geplante, aber aus finanziellen Gründen nur 80 Meter breit konstruierte Bau beherbergt im Erdgeschoss mehrere Mannschaftskabinen, eine Sporthalle sowie den Presseraum und darüber den zweigeschossigen VIP-Raum, Toiletten, Einsatzräume der Polizei und mehrere Logen. Unter dem freitragenden Dach befinden sich 3.500 Sitzschalen.

Seit Mai 2009 trägt die Tribüne den Namen des Mainzer Hauptsponsors Entega.

Orgentec-Tribüne

Ebenfalls in der Sommerpause 2002 wurde die alte Gegengerade durch eine moderne überdachte Stahlrohrkonstruktion ersetzt, welche bis zum Rückzug des langjährigen Kooperationspartners des FSV Mainz 05 den Namen Oddset-Tribüne trug. Mit Beginn der Saison 2006/2007 hat der rheinland-pfälzische Erstligist das Unternehmen Orgentec Diagnostika als Namenspatron für die Tribüne gefunden. Über festen Catering-Räumen und Toilettenanlagen finden auf der ersten Tribüne an der Ostseite des Stadions insgesamt 5.100 Zuschauer Platz. Im oberen Bereich der Tribüne befinden sich 1.800 Sitzschalen, darunter 3.300 Stehplätze. Im rechten Bereich der Orgentec-Tribüne befindet sich der Gästeblock mit 600 Sitzplätzen und 1.300 Stehplätzen.

Lotto-Rheinland-Pfalz-Tribüne

Die Lotto-Rheinland-Pfalz-Tribüne ist zusammen mit der gegenüberliegenden DBV-Winterthur-Nordtribüne der älteste Bereich des derzeitigen Stadions. Die überdachte Stahlrohrkonstruktion wurde in der Sommerpause 1997 anstelle der Südkurve errichtet. Zuvor stand bereits eine provisorische Tribüne wenige Monate lang am gleichen Ort. Die Lotto-Rheinland-Pfalz-Tribüne bietet 6.600 überdachte Stehplätze und beherbergt unter anderem die beiden Hauptfanblöcke der Mainzer. Durch den Stadionausbau im Sommer 2002 steht die Tribüne nicht mehr mittig an der Stirnseite des Spielfelds.

BKM Bausparkasse Mainz Nordtribüne

Die BKM Bausparkasse Mainz Nordtribüne wurde gleichzeitig mit der gegenüberliegenden Lotto-Rheinland-Pfalz-Tribüne im Sommer 1997 anstelle der Nordkurve errichtet. 3.400 Fans finden auf dieser überdachten Stahlrohrkonstruktion ihre Sitzplätze.

Von Januar 2005 bis August 2007 trug die Tribüne den Namen des Logistikunternehmens DPD und war als DPD-Tribüne bekannt. Von 2007-2009 trug sie den Namen des Hauptsponsors DBV Winterthur.

Molitor-Tribünen

Die beiden Molitor-Tribünen waren die jüngste Erweiterung des Bruchwegstadion. Die beiden unüberdachten Behelfskonstruktionen wurden nach dem Aufstieg in die Bundesliga 2004 errichtet und zum zweiten (Süd) und dritten (Nord) Heimspiel der Mainzer freigegeben. Jede Tribüne bot 800 Sitzplätze. Seit Juli 2005 trugen die Tribünen den Namen der Immobilienfirma Molitor. Im Juni 2011 wurden die Molitor-Tribünen ersatzlos abgebaut.[2]

Eintrittskartensituation

Vor der Spielzeit 08/09 wurde ein neuer Nachfragenrekord für die Dauerkarten aufgestellt. 23.500 Fans hatten einen Dauerkartenantrag an den Verein gesendet. Mitglieder und Dauerkarteninhaber besitzen ein Reservierungsrecht für Dauerkarten.

Weitere Veranstaltungen

Zusätzlich zu den Spielen des FSV Mainz 05 fanden im Bruchwegstadion mehrere Juniorenländerspiele statt, darunter drei Partien der U21-Europameisterschaft im Sommer 2004. 2003 und 2004 wurden die Ligapokal-Endspiele im Bruchwegstadion ausgetragen. In den 90er Jahren fanden darüber hinaus die Freundschaftsspiele FC Bayern München - AC Mailand und 1. FC Kaiserslautern - Inter Mailand am Bruchweg statt.

Am 6. September 2008 fand am Bruchweg erstmals ein offizielles Länderspiel statt. Im Zuge der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 spielte Georgien gegen Irland. Diese Partie war aufgrund der Verwicklung Georgiens in den Kaukasus-Konflikt an einen neutralen Austragungsort verlegt worden. Der Wunsch war es in Deutschland zu spielen, nachdem Karlsruhe kurzfristig absagen musste, erklärte sich Mainz bereit.[3] Das Spiel endete 1:2 (0:1).

In den Jahren 2003, 2004 und 2005 traf sich in der Saison-Sommerpause im Stadion am Bruchweg eine Gruppe von mehreren tausend Zeugen Jehovas und hielt dort einen Bezirkskongress ab.

Stadionneubau

Um wirtschaftlich konkurrenzfähig bleiben zu können, musste nach Angaben des 1. FSV Mainz 05 dringend ein neues Stadion gebaut werden. Die vom Verein favorisierte Lösung, ein Neubau direkt hinter dem jetzigen Stadion inmitten des Stadtteils Hartenberg-Münchfeld, sei aufgrund der Auflagen zum Lärmschutz der Anwohner finanziell nicht realisierbar gewesen. Dies galt auch für den Ausbau des Bruchwegstadions hin zu einem circa 35.000 Zuschauer fassenden Fußballstadion.

Im Jahre 2007 wurde deshalb zunächst beschlossen, ein neues Mehrzweckstadion am Europakreisel, rund zwei Kilometer westlich im Stadtteil Gonsenheim, zu bauen. Das Stadion sollte Platz für rund 35.000 Zuschauer bieten und ab der Saison 2009/10 das neue Heimstadion der 05er sein. Aufgrund der anhaltenden Probleme bei der Schaffung baulicher Voraussetzungen am Wunschstandort Europakreisel prüfte die Stadt Mainz zwischenzeitlich drei weitere Baustandorte: auf dem ehemaligen Gelände der Heidelberger Cement in Weisenau, in der Nähe des neuen Messegeländes zwischen Mainz-Hechtsheim und Mainz-Ebersheim gelegen, aber auch ein Stadion gemeinsam mit dem SV Wehen Wiesbaden, welcher zum damaligen Zeitpunkt in der 2. Bundesliga spielte, im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel wurde überlegt, was aber zu heftigen Protesten führte. Am 19. Februar 2008 wurde schließlich ein neuer möglicher Standort für das neue Stadion ebenfalls in der Nähe des Europakreisels gefunden.[4] Der Standort des Stadions ist dabei um rund 800 m nach Süden und Richtung Bretzenheim verschoben worden, um die notwendige zusammenhängende Fläche zu bekommen. Die Kosten des Stadionbaus wurden auf 45 Millionen Euro veranschlagt, dazu kommen noch maximal 15 Millionen Euro für zusätzliche Bau- und Erschließungskosten sowie für den Erwerb der Baufläche.[5]

Das neue Stadion heißt „Coface Arena“. Das Mainzer Kreditunternehmen Coface erkaufte sich die Namensrechte bis 2015 und wurde gleichzeitig auch Co-Sponsor des Vereins. Die geplante Eröffnung war für den 3. Juli 2011 vorgesehen. Das Stadion am Bruchweg soll als Spielstätte des 1. FSV Mainz 05 II und der Junioren sowie als Standort der derzeit gegenüber dem Stadion beheimateten Geschäftsstelle weiter bestehen bleiben.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/10871633.htm
  2. http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/10871633.htm
  3. WM 2010 Quali - Georgien - Irland in Mainz
  4. mainz.de - Offizielle Pressemeldung
  5. mainz05.de: Neuer Standort für die Coface Arena gefunden - News vom 19. Februar 2008

Weblinks

 Commons: Stadion am Bruchweg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Pressestimmen


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stadion am Bruchweg — Généralités Adresse Mayence Coordonnées …   Wikipédia en Français

  • Stadion am Bruchweg — Localización Maguncia, Renania Palatinado …   Wikipedia Español

  • Stadion am Bruchweg — is a multi use stadium in Mainz, Germany. It is currently used mostly for football matches. The stadium is able to hold 20,300 people and was built in 1929. It is the home stadium of Bundesliga club FSV Mainz 05. It is due to be replaced by… …   Wikipedia

  • Stadion Rote Erde — Die Haupttribüne des Stadions Rote Erde und im Hintergrund der Signal Iduna Park. Daten Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Stadion am Zoo — Die Haupttribüne des Stadion am Zoo Daten Ort Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Stadion Im Haag — Daten Ort Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Stadion an der Poststraße — Blick in das Verler Stadion Frühere Namen Sportplatz an der Poststraße …   Deutsch Wikipedia

  • Stadion an der Bremer Brücke — osnatel ARENA Daten Ort Germany …   Deutsch Wikipedia

  • Stadion Oberwerth — Sportpark Oberwerth Der Sportpark Oberwerth (vormals Sportanlage Oberwerth) ist eine Sportanlage in Koblenz, zu der ein Stadion, eine Sporthalle, eine Fechthalle, der Jahn Platz, der Südplatz, der Karl Adam Platz sowie ein eingefriedeter Teil des …   Deutsch Wikipedia

  • Easy-Credit-Stadion — easyCredit Stadion Daten Ort Nürnberg, Deutschland …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”