Albert Schmidt (Theologe)

Albert Schmidt (Theologe)
Albert Schmidt

Lic. Albert Schmidt (* 1. August 1893 in Hagen; † 20. November 1945 in Werther (Westfalen)) war evangelischer ein Pfarrer und Politiker (CSVD).

Leben

Albert Schmidt ist eine heute weitgehend unbekannte Person der Ruhrgebietskirchengeschichte. Nach seinem Theologiestudium in Gießen und Münster (Westfalen) und der Promotion zum Licentiaten war er als Pfarrer von 1923 bis 1925 zunächst Gemeindepfarrer in Bottrop-Eigen und später in der Bochumer Altstadtgemeinde tätig. Dort wirkte er von 1926 bis 1938 an der Christuskirche (Bochum). Schmidt setzte sich auch politisch ein, so war er für den Christlicher Volksdienst von 1924 bis 1926 Stadtverordneter in Bottrop, gehörte von 1929 bis 1933 als Mitglied dem Provinziallandtages und dem Provinzialausschusses Westfalen an. Er war Mitgründer und Vorsitzender des Landesverbandes Westfalen des CSVD. In den Jahren 1930 bis 1933 vertrat er als Abgeordneter den Evangelischen Volksdienst (EVD) im Reichstag. Albert Schmidt wurde wegen seines Engagements für die Bekennende Kirche im Jahre 1938 von der Gestapo verhaftet. Er hatte von der Kanzel über die Verwüstungen in der Wohnung seines „judenchristlichen“ Freundes und Amtsbruders Hans Ehrenberg am 9. November berichtet. Nach einmonatiger Haft wurde der stark zuckerkranke Schmidt aus Bochum ausgewiesen und mit Redeverbot belegt. Er zog ins westfälische Werther, wo er schwerkrank 1940 seine Pfarrtätigkeit vom Rollstuhl aus wieder aufnehmen durfte. Im Jahr 1945 gehörte er zu den Mitbegründern der CDU. Er starb am 20. November 1945 im Alter von 52 Jahren in Werther an den Folgen der während der Inhaftierung erlittenen gesundheitlichen Schäden.

Im Gedenken an ihn und ihm zu Ehren wurde 1947 die frühere Bochumer Roonstraße in Schmidtstraße umbenannt. Ebenso trägt das Seniorenheim der Diakonie Ruhr im Bochumer Stadtteil Griesenbruch seinen Namen.

Literatur

  • Martin Rosowski (Hrsg.): Albert Schmidt 1893–1945. Politische und pastorale Existenz in christlich-sozialer Verantwortung. SWI, Bochum 1994, ISBN 3-925895-50-7
  • Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1. 

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Albert Schmidt — ist der Name folgender Personen: Albert Schmidt (Unternehmer) (1802 1881), deutscher Unternehmer Albert Schmidt (Architekt) (1841–1913), deutscher Architekt und Bauunternehmer Albert Schmidt (SPD) (1858–1904), deutscher Politiker (SPD) Albert… …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Schmidt (OSB) — Albert Schmidt OSB (* 1949 in Freiburg im Breisgau) ist ein römisch katholischer Ordensgeistlicher und Theologe. Er ist seit 2008 Abtpräses der Beuroner Kongregation. Leben Albert Schmidt, Sohn eines Benediktineroblaten, trat 1967 der… …   Deutsch Wikipedia

  • Axel Schmidt (Theologe) — Axel Schmidt (* 13. August 1961 in Oelde) ist ein deutscher römisch katholischer Theologe. Leben Axel Schmidt studierte von 1980 bis 1986 Katholische Theologie an der Westfälischen Wilhelms Universität in Münster und an der Universität Navarra in …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt — mit den Varianten Schmitt, Schmitz, Schmid, Schmidl, Schmidli, Schmidtke, Schmied und Smid/Smidt ist ein häufiger deutscher Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Häufigkeit …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt (Name) — Schmidt mit den Varianten Schmitt, Schmitz, Schmid, Schmidl, Schmidli, Schmidtke, Schmied und Smid/Smidt ist ein häufiger deutscher Familienname. Herkunft Wie die meisten häufigen Familiennamen ist Schmidt von einem Beruf abgeleitet, hier von dem …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Biesinger — (* 1. August 1948 in Tübingen) ist ein deutscher Theologe. Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Beruf 2 Schüler 3 Stiftung Gottesbeziehung in Familien …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Grauer — Albert Grauer, (auch Grawer; * 3. April 1575 in Mesicou? bei Perleberg; † 30. November 1617 in Weimar) war ein deutscher Lehrer und lutherischer Theologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werkauswahl 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Grawer — Albert Grauer, (auch Grawer; * 3. April 1575 in Mesicou ? bei Perleberg; † 30. November 1617 in Weimar) war ein deutscher Lehrer und lutherischer Theologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werkauswahl 3 Literatur 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Sigismund Jaspis — (* 15. Februar 1809 in Nossen (Sachsen); † 20. Dezember 1885 in Stettin) war ein lutherischer Theologe und Generalsuperintendent von Pommern. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Helbing — Albert Helbing, (* 5. Mai 1837 in Oberacker, heute Kraichtal; † 30. Dezember 1914 in Karlsruhe), war ein evangelischer Theologe sowie Prälat und später Präsident des Oberkirchenrats der Evangelischen Landeskirche in Baden. Leben und Beruf Helbing …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”