Fasti

Fasti

Die Fasti (auch Fasten, F-Tage) waren ursprünglich eine römische „Liste der Gerichtstage“, der später weitere Festtage zugefügt wurden. Im Verlauf bildete sich unter Ergänzung besonderer Ereignisse ein früher Kalender heraus.

Abgeleitet ist der Begriff von fari (sprechen), welches wiederum mit fas (göttliches Recht) in Verbindung steht. Dies fasti sind im Gegensatz zu dies nefasti Tage, an denen Recht gesprochen wird. An dies fasti durfte ein Prätor gemäß göttlichem Recht Gericht halten.

Dieses Verzeichnis war ursprünglich nur den Patriziern zugänglich und wurde erst 305 v. Chr. durch Gnaeus Flavius, den Schreiber von Appius Claudius Caecus, veröffentlicht. Ovid schrieb ein gleichnamiges Werk zwischen 2 und 8 n. Chr. Es handelte sich um einen poetischen Festkalender, der in elegischen Distichen verfasst war. Darin wurden die römischen Feste mit ihren mythologischen Hintergründen und kultische Rituale beschrieben. Es waren zwölf Bücher geplant, jedoch wurden nur sechs vollendet.

Die Pontifices vergaben für jeden Wochentag die Buchstaben A–H (Nundialbuchstaben). Die Römer hatten zunächst noch eine „8-Tage-Woche“, erst später wurde nach dem Vorbild der Babylonier die „7-Tage-Woche“ eingeführt. Jedes Jahr bekam der Markttag einen bestimmten Buchstaben zugeteilt; es wurde ein Jahr voraus geplant. Außerdem wurden wichtige Ereignisse wie die Wahl eines Konsuls festgehalten. Siehe dazu auch: Tagescharaktere im römischen Kalender.

Arten:

  • Fasti: Kalender mit Feiertagen und besonderen Ereignissen
  • Fasti consulares: Verzeichnis der Konsuln, das an dem Augustusbogen auf dem Forum Romanum angebracht wurde. Es reicht von 508 v. Chr. bis 354 n. Chr. 1546 wurden Reste gefunden (Fasti Capitolini).
  • Fasti commentarii
  • Fasti triumphales: Verzeichnisse der Feldherren, die Triumphe feierten

Literatur

  • Jörg Rüpke: Fasti sacerdotum. Die Mitglieder der Priesterschaften und das sakrale Funktionspersonal römischer, griechischer, orientalischer und jüdisch-christlicher Kulte in der Stadt Rom von 300 v. Chr. bis 499 n. Chr. 3 Bde, Steiner, Stuttgart 2005 (Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beiträge, Bde. 12I–III)

Weblinks


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  • Fasti — Saltar a navegación, búsqueda Para otros usos de este término, véase Fastos. Del latín fasti, orum (masculino plural), los fastos o calendario romano. En tiempos de Cayo Mario y Sila se llamó fasti a unas listas con el nombre de los cónsules,… …   Wikipedia Español

  • Fasti — Fasti, 1) (Dies fasti, Dies calendares), das Verzeichniß der Gerichtstage, nebst den an denselben ausgezeichneten Personen, deren Thaten etc. Diese D. f. waren: a) F. majores (F. capitolini), auf dem Capitol aufgestellte Marmortafeln, auf welchen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • fasti — /fasˈtī or fäˈstē/ plural noun 1. Same as ↑dies fasti (see under ↑dies1) 2. An enumeration of the days of the year, a calendar 3. Annals ORIGIN: L …   Useful english dictionary

  • Fasti — Fas ti, n. pl. [L.] 1. The Roman calendar, which gave the days for festivals, courts, etc., corresponding to a modern almanac. [1913 Webster] 2. Records or registers of important events. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Fasti — (lat., Dies f.), bei den Römern diejenigen Tage, an denen die Vornahme gerichtlicher und überhaupt öffentlicher Verhandlungen gestattet war (im Gegensatz zu den nefasti, an denen dergleichen verboten war); dann das Verzeichnis dieser Tage.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fasti — (F. dies), bei den alten Römern die zur Rechtsprechung für ein Jahr vorausbestimmten Tage (F. calendāres) im Gegensatz zu den dies nefasti, an denen nicht Recht gesprochen werden durfte; dann auch die auf steinernen Tafeln öffentlich bekannt… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Fasti — Fasti, lat., bei den alten Römern eigentlich diejenigen Tage, an welchen Gerichte, Volksversammlungen, Feste, Spiele etc. abgehalten werden durften; das Verzeichniß derselben wurde später in Rom auf Stein gegraben u. öffentl. aufgestellt, war… …   Herders Conversations-Lexikon

  • fastī- — *fastī , *fastīn germ., schwach. Femininum (n): nhd. Stärke; ne. strength; Rekontruktionsbasis: an., afries., anfrk., ahd.; Hinweis: s. *fasta ; Etymologie: s. ing …   Germanisches Wörterbuch

  • fastiþō — *fastiþō, *fasteþō germ.?, stark. Femininum (ō): nhd. Stärke, Kraft; ne. strength; Rekontruktionsbasis: ahd.; Etymologie: s. *fasta ; Weiterleben: ahd. festida 4, stark. Femini …   Germanisches Wörterbuch

  • Fasti — For the poem by Ovid, see Fasti (poem). Fasti Antiates Maiores, an inscription preserving a Roman calendar that predates the Julian reform, with July and August named as Quintilis and Sextilis, and allowing for the insertion of an intercalary… …   Wikipedia

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