Eugen Dido Kvaternik

Eugen Dido Kvaternik

Eugen Dido Kvaternik (* 1910 in Zagreb; † 1962 in Río Cuarto, Argentinien) war ein kroatischer Ustascha-Generalleutnant. Er war der Chef der Polizei, sowie der Nachrichten- und Sicherheitsdienste im Unabhängigen Staat Kroatien (NDH). Außerdem unterstanden ihm sämtliche 22 Konzentrationslager des Landes. Er hatte maßgeblichen Anteil an den NDH-Terrormaßnahmen gegen Serben, Juden und Roma.

Leben

Eugen Dido Kvaternik war Sohn des Kommandeurs der kroatischen Streitkräfte Slavko Kvaternik und dessen Frau Olga (geborene Frank, Tochter des HSP-Politikers Josip Frank). Nach dem Schulabschluss begann er ein Studium der Rechtswissenschaften, das er jedoch nicht abschloss.

Kvaternik reiste viel ins Ausland, dabei traf er auch Ante Pavelić und andere Ustascha-Funktionäre. 1933 floh Kvaternik nach einem gescheiterten Attentat auf König Alexander I. in Zagreb aus dem Königreich Jugoslawien. Unter falschem Namen (Eugen Rakovečki, Egon Kramer) leitete er einen zweiten Attentatsversuch. Im Zuge dessen verbrachte er zwei Jahre in Italien im Gefängnis. 1936 erfolgte seine Freilassung, woraufhin er sich den exilierten Ustascha-Mitgliedern auf der Insel Lipari anschloss, deren Kommandant er Anfang 1937 wurde und bis zur Auflösung des dortigen Inernierungslagers im April blieb.

Am 13. April 1941, nur drei Tage, nachdem sein Vater den Unabhängige Staat Kroatien ausgerufen hatte, kehrte er nach Kroatien zurück. Am 18. April wurde er zum Direktor des Ravnateljstvo za javni red i sigurnost (RAVSIGUR) sowie am 4. Mai zum Staatssekretär im Innenministerium unter Andrija Artuković ernannt. Darüber hinaus wurde er Leiter des am 16. August eingerichteten Ustaška nadzorna služba (UNS) und war als solcher verantwortlich für den Betrieb aller Konzentrationslager im Unabhängigen Staat Kroatien.

Nach einem Zerwürfnis mit Pavelić wurde Kvaternik Mitte September 1942 aller seiner Ämter enthoben. 1943 ging er mit seiner Familie ins Exil, zunächst in die Erste Slowakische Republik, dann nach Österreich und Italien. 1947 emigrierte er schließlich nach Argentienien. Hier kam er 1962 bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dido Kvaternik — Eugen Dido Kvaternik (1910, Zagreb 1962) was a Croatian Ustaše General Lieutenant and the Chief of the Ustaška nadzorna služba (UNS), Internal Security Service in the Independent State of Croatia, a Nazi puppet state during World War II. He was… …   Wikipedia

  • Kvaternik — ist der Name folgender Personen: Eugen Kvaternik (1825–1871), kroatischer Politiker Eugen Dido Kvaternik (1910–1962), kroatischer Ustascha Generalleutnant Slavko Kvaternik (1878–1947), kroatischer Politiker und Offizier …   Deutsch Wikipedia

  • Kvaternik — Kvàternik DEFINICIJA 1. Eugen (1825 1871), hrv. političar, s A. Starčevićem osnovao (1861) Stranku prava, organizirao Rakovičku bunu u kojoj je poginuo 2. Eugen Dido (1910 1962), hrv. političar, organizator koncentracijskih logora i šef svih… …   Hrvatski jezični portal

  • Slavko Kvaternik — General Slavko Kvaternik Slavko Kvaternik (* 1878 in Zagreb; † 13. Juni 1947 ebenda) war ein kroatischer Offizier und faschistischer Politiker. Leben Kvaternik diente während des Ers …   Deutsch Wikipedia

  • Кватерник, Дидо — Евген Кватерник (хорв. Eugen Kvaternik, известный как Дидо хорв. Dido; 29 марта 1910(19100329), Загреб, Королевство Хорватия и Славония, Австро Венгрия  10 марта 1962, Рио Куарте, провинция Кордова, Аргентина)  деятель… …   Википедия

  • Liste der Biografien/Kv — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Zagreb — Die folgende Liste enthält in der kroatischen Stadt Zagreb geborene sowie mit der Stadt in Verbindung stehende Personen mit einem Artikel in der deutschen Wikipedia, chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Die Liste erhebt keinen Anspruch …   Deutsch Wikipedia

  • Konzentrationslager Jastrebarsko — Das Konzentrationslager Jastrebarsko war ein Kinderkonzentrationlager, das sich zwischen 1942 und 1945 im Unabhängigen Staat Kroatien befand, auf dessen Gebiet insgesamt 22 Konzentrationslager errichtet wurden. Jastrebarsko wurde von der… …   Deutsch Wikipedia

  • Ustaše — For the militiamen of the Military Frontier, see Uskoci. Ustaša Croatian Revolutionary Movement …   Wikipedia

  • Miroslav Filipović — Miroslav Filipović. Miroslav Filipović (5 June 1915 1946) was a Croatian Ustaše and Roman Catholic friar (later known as Tomislav Filipović and Tomislav Filipović Majstorović) who was convicted of war crimes by both a German military court and a… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”