Elias Schrenk

Elias Schrenk
Elias Schrenk

Elias Schrenk (* 19. September 1831 in Hausen ob Verena; † 21. Oktober 1913 in Bielefeld-Bethel) war ein schwäbischer Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus, bzw. der Heiligungsbewegung.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als junger Mann machte Elias Schrenk eine Ausbildung als Kaufmann und kam so in die Fremde. Frühzeitig kam er mit Gläubigen in Berührung. Vor allem beeindruckte ihn sein gläubiger Arbeitgeber. In dieser Phase kam er selber zu einem lebendigen Glauben. 1858 heilte ihn Dorothea Trudel durch Handauflegung von einem nervösen Leiden.

Elias Schrenk war mit der Schweizer Pfarrerstochter Berta Tappolet verheiratet und war mit ihr von 1865 bis 1872 als Missionar an der Goldküste in Westafrika tätig. Nachdem er ab 1875 Reiseprediger der Basler Mission in Frankfurt am Main gewesen war, arbeitete er von 1879 bis 1886 für die Evangelische Gesellschaft des Kantons Bern. Geistlich stand er der Heiligungsbewegung nahe. Er hielt erweckliche Versammlungen im Umfeld von Bern ab und predigte auch in Tanzsälen und Turnhallen. In dieser Zeit war er das geistliche Vorbild von Franz Eugen Schlachter, der in Bern sein Mitarbeiter war. Er war ein kompomissloser Erweckungsprediger, der später in Deutschland als freier Evangelist arbeitete.

Dienst

Schrenk war einer der Unterzeichner der sogenannten Berliner Erklärung, in der sich die deutsche Gemeinschaftsbewegung von der neu aufkommenden Pfingstbewegung abgrenzte. Im deutschsprachigen Raum gilt er als Vater der klassischen Evangelisation, die er in ähnlicher Weise wie Dwight Lyman Moody durchführte, das heißt mit Nachversammlungen usw. Teilweise konnte er nur gegen starken Widerstand der Bevölkerung arbeiten. Es kam vor, dass er mit Jauche übergossen wurde oder dass auf den Versammlungssaal, in dem er predigte, geschossen wurde. Auch wurde er von Männern in Frauenkleidern, die mit Knüppeln bewaffnet waren, überfallen. Trotz allem Widerstand predigte er aber das Evangelium mit großer Überzeugung. Obwohl er zeitweise stark zur freikirchlichen Linie tendierte, näherte er sich nach seiner Zeit in Bern wieder stärker dem kirchlich-pietistischen Bereich.

Literatur

  • Pilgerleben und Pilgerarbeit, Verlag von Ernst Röttger, Kassel, 1905 (Autobiographie)
  • Hermann Klemm: Elias Schrenk, der Weg eines Evangelisten, TVG, R. Brockhaus Verlag Wuppertal, 1961

Weblinks


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