Einrad

Einrad
Einrad 24 Zoll
Giraffeneinrad im Zirkus

Das Einrad ist ein Fahrzeug, das nur mit einem Punkt (dem Rad) den Boden berührt. Meist versteht man darunter ein mit Muskelkraft angetriebenes Pedalfahrzeug, das vor allem als Sportgerät, aber auch von Artisten im Zirkus oder Varieté genutzt wird.

Inhaltsverzeichnis

Konstruktion und Funktion

Die wichtigsten Bestandteile eines Einrads sind: Das Rad (dazu gehören die Felge, der Schlauch, der Reifen, die Speichen, die Nabe und die Achse), die Kurbeln, die Pedale, die Gabel, die Sattelstütze und der bananenförmige Sattel. Das Rad ist ähnlich aufgebaut wie bei einem Fahrrad, allerdings gibt es bei einem Einrad eine spezielle Nabe, in der die Achse integriert ist. Die Kurbeln sind über die Tretlagerwelle fest mit der Radnabe verbunden. Dadurch wird die Drehung der Pedale direkt auf das Rad übertragen. Anders als beim Fahrrad gibt es keinen Freilauf – gebremst wird durch Muskelkrafteinwirkung auf das Pedal gegen die Drehrichtung der Kurbel. Die Gabel ist an den Lagern der Achse befestigt, während die Kurbeln am Ende der Achse festgemacht sind. Die Sattelstütze verbindet die Gabel mit dem Sattel.

Einradfahrerin

Physik des Einradfahrens

Das Einrad ist eine Art inverses Pendel. Der Schwerpunkt des Gesamtsystems aus Einrad und Fahrer befindet sich oberhalb des Drehpunktes. Damit das System aus Einradfahrer und Einrad unter dem Einfluss der Schwerkraft nicht umfällt, muss der Fahrer das System ständig aktiv durch Balancieren in einem labilen mechanischen Gleichgewicht halten. Der Fahrer sitzt dabei freihändig senkrecht über der Radnabe auf dem Bananensattel und tritt zwecks Bewegung und Balance in die Pedale – ähnlich wie beim Fahrrad.

Geübte Einradfahrer können ohne Bewegung – im Stillstand – auf dem Rad balancieren. Dabei muss der Fahrer den Körperschwerpunkt lotrecht über der Auflagefläche des Rades halten. In der Bewegung muss ein labiles Gleichgewicht hergestellt werden, indem das sogenannte Scheinlot – die Resultierende aus Schwerkraft und Fliehkraft – durch die Unterstützungsfläche geführt wird. Durch das so genannte Pendeln, bei dem der Einradfahrer das Rad eine halbe Umdrehung vor- und zurückbewegt, kann das Einrad auch quasi auf der Stelle gehalten werden. Das Balancieren eines Roboter-Einrads, Segways oder Eunicycles stellt in der Regelungstheorie ein interessantes Problem dar.

Da die Belastungen beim Einrad aufgrund der Kraftverteilung auf nur ein Rad an manchen Stellen – etwa an den Speichen – höher ausfallen als beim Fahrrad, eignen sich normale Fahrradteile nicht ohne Weiteres, um daraus ein Einrad zusammenzubauen. Dazu kommt, dass Einrad-Bestandteile wie Sattel oder Gabel anders geformt sind als beim Fahrrad.

Einräder gibt es in verschiedenen Größen, von Miniatureinrädern mit einer Radgröße von 12 Zoll bis zu großen Einrädern mit einem Raddurchmesser von 50 Zoll. Die verbreitetsten Größen sind Räder mit einem Durchmesser von 20 und 24 Zoll. Bei den vielen verschiedenen Arten von Einrädern, wie zum Beispiel Freestyle-Einrad, Trial-Einrad, MUni, Giraffe und Langstrecken-Einrad sind die verschiedenen Bauteile auf den jeweiligen Zweck des Einrads ausgerichtet. Kleinere Einräder sind wendiger und eignen sich so besser für Einradtricks, größere Einräder laufen ruhiger und ermöglichen höhere Geschwindigkeiten. Ähnlich verhält es sich mit der Kurbellänge: Kürzere Kurbeln ermöglichen eine schnelle, kraftvolle Beschleunigung, was beispielsweise für das Fahren von Pirouetten vorteilhaft ist, lange Kurbeln bieten eine bessere Hebelwirkung, was gut zum Geländefahren ist. Einräder mit einer eckigen Gabel ermöglichen es, bei verschiedenen Tricks die Füße darauf zu stellen.

Verschiedene Einräder

Freestyle-Einrad

Das Freestyle-Einrad wird allgemein für Freestyle und Flatland Skills verwendet. Es hat normalerweise eine relativ hohe Sattelstütze, einen schmalen Sattel und eine eckige Gabel, die für Einbein-Tricks verwendet wird. Hersteller von Freestyle-Einrädern sind zum Beispiel: Miyata, Nimbus, Schwinn, Ajata, Semcycle und Koxx. Ein Freestyle-Rad hat normalerweise einen Raddurchmesser von 20 Zoll, kleinere Fahrer verwenden auch Freestyleräder mit 16 Zoll und es gibt auch Fahrer die 24-Zoll-Räder beim Freestyle verwenden.

Trial-Einrad

Trial-Einräder sind besonders stabil konstruiert, um den Anforderungen des Einrad-Trials gerecht zu werden und die Kräfte, die etwa beim Springen und Droppen entstehen, auszuhalten. Auch die Kurbeln und Pedale sind robuster gebaut, um den Belastungen standzuhalten. Hier haben sich vor allem Vielzahnnaben und die dazugehörigen Kurbeln bewährt, die allerdings teurer als Standard-Vierkantnaben sind. Viele Trial-Einräder sind mit dicken 20-Zoll-Reifen ausgestattet, um so einen Teil des Stoßes beim Springen aufzufangen.

Offroad-Einrad („MUni“)

„MUni“ ist die Abkürzung für Mountain Unicycle, zu deutsch Berg-Einrad, und bezeichnet die Mountain-Bike-Variante des Einrads. Das MUni ist speziell für das Fahren im Gelände konzipiert. Es besteht zum Teil aus denselben Komponenten wie ein Trial-Einrad, es gibt jedoch ein paar Unterschiede. Normalerweise hat ein MUni einen Raddurchmesser von 24 oder 26 Zoll und einen breiten Stollenreifen mit grobem Profil. Das ermöglicht es dem Fahrer, leichter über verschiedene Hindernisse wie Wurzeln oder Steine zu fahren. Hinzu kommen die sehr stabile Nabe und Pedale, die sehr guten Halt bieten. Auch der Sattel ist meist dicker und bequemer, um das Fahren im Gelände etwas angenehmer zu machen. So kann überall dort gefahren werden, wo mit einem herkömmlichen Einrad kein Weiterkommen ist, also: Off-Road, auf Felsen, auf Gras, im Sand, auf Schnee oder Eis. An manchen MUnis sind auch Bremsen montiert, die vor allem bei steilen Abfahrten zum Einsatz kommen und die Muskeln des Fahrers entlasten.

Touring-Einrad

Das Touring-Einrad ist für lange Strecken konstruiert. Ein Touring-Einrad hat einen großen Raddurchmesser zwischen 26 und 36 Zoll. Dadurch wird mit einer Pedal-Umdrehung eine größere Strecke zurückgelegt. Der Trend zum Einrad mit großem Raddurchmesser wurde durch ein 36-Zoll-Einrad der Firma Coker Tire ausgelöst. Seit kurzem gibt es mit dem „GUni“ (geared unicycle) der Firma Schlumpf auch ein Touring-Einrad mit integrierter Zwei-Gangschaltung (1:1, 1:1,5).

Spezielle Einräder

Giraffe: (auch Hochrad oder Hoch-Einrad): Die Giraffe hat eine verlängerte Gabel, wodurch sich der Abstand zwischen Sattel und Radnabe vergrößert. Das Tretlager ist nach oben, in normalem Abstand zum Sattel verlegt. Das Rad wird über eine oder zwei Ketten, die mit der Radnabe verbunden sind, angetrieben.

Twice: ist ein Einrad, bei dem zwei Räder übereinander montiert sind, sodass nur ein Rad den Boden berührt. Das obere Rad wird wie bei einem normalen Einrad über eine starre Achse, an der die Kurbeln befestigt sind, angetrieben. Es berührt unten die Oberseite des unteren Rades und treibt dieses durch seine Reibung an. Um vorwärts zu fahren, muss rückwärts getreten werden.

Trice: ist die dreirädrige Version des Twice: Das obere Rad treibt das mittlere an, welches das untere Rad antreibt. Somit kann wie gewohnt vorwärts getreten werden, um vorwärts zu fahren.

Geared Unicycle (GUni): ein Einrad, dessen Rad sich schneller dreht als die Trittfrequenz. Seit 2008 ist eine spezielle Nabe mit zwei Gängen im Verhältnis 1:1 und 1:1,5 (Schnellgang) auf dem Markt. Damit kann vom geübten Radler auch während der Fahrt das Übersetzungsverhältnis verändert werden. Es wird für Rennen und Langstrecken verwendet.

Kangaroo Einrad: Bei diesem Einrad sind die Kurbeln so montiert, dass sie beide in dieselbe Richtung zeigen, auch die Achse ist nicht direkt im Rad-Zentrum angebracht. Aus dieser Konstruktion ergibt sich ein Fahrstil, bei dem der Fahrer steigende und fallende Bewegungen vollführt, die an die Sprünge eines Kängurus erinnern.

Ultimate Wheel: ein Einrad ohne Gabel oder Sattel, das nur aus einem Rad und Pedalen besteht, die direkt drehbar in der meist als Vollscheibe ausgelegten Felge montiert sind.

Impossible Wheel (BC Wheel): ein Einrad ohne Gabel, Sattel, Kurbeln und Pedale. Der Fahrer steht und „rollt“ auf Dübeln oder Metallblechen, die die Nabe auf beiden Seiten der Achse verlängern. Mit einem solchen puristischen Einrad kann man Coasten und Springen.

Monocycle (oder monowheel): ein großes Rad, innerhalb dessen der Fahrer wie bei einem Hamsterrad sitzt. Das Rad kann entweder mittels Motor oder auch mit Hilfe von Pedalen angetrieben werden. Durch den höheren Drehimpuls und die tiefer liegende Masse ist das Monocycle zwar einfacher zu balancieren als ein normales Einrad, gleichzeitig aber schlechter zu manövrieren. Erfunden wurde dieser Typ 1869.[1]

Eunicycle: ein computergesteuertes, motorbetriebenes, selbstbalancierendes Einrad.

Freilaufendes Einrad (freewheeling unicycle): Ein Einrad, bei dem die Nabe freilaufend montiert ist, was dazu führt, dass der Fahrer wie auf einem Fahrrad auch dann vorwärts fahren (coasten) kann, wenn er nicht in die Pedale tritt. Ein solches Einrad verfügt normalerweise über Bremsen, weil es nicht wie ein normales Einrad durch Krafteinwirkung auf die Pedale gestoppt werden kann. Auch Rückwärtsfahren ist mit einem solchen Einrad nicht möglich.

Darüber hinaus gibt es noch Tandem-Einräder, hydraulische Giraffen, Liege-Einräder (Recumbent Unicycle), Unibikes und motorisierte Einräder.

Einradfahren

Im Gegensatz zu früher, als das Einradfahren hauptsächlich von Clowns und Artisten im Zirkus betrieben wurde, hat sich Einradfahren heute zu einer stetig wachsenden Sportart entwickelt und das Einrad gewinnt auch als Fortbewegungsmittel zunehmend an Popularität. Das Einrad ist dadurch nicht nur mehr im Turnsaal, bei Faschingsumzügen oder im Zirkuszelt zu sehen. Etwa seit Beginn des 21. Jahrhunderts wandelt sich das Image des Einrades zunehmend vom Clownrequisit hin zum Trendsportgerät. Routinierte Einradfahrer bewegen sich auf dem Einrad so sicher wie Fußgänger und bewältigen problemlos längere Strecken. Insbesondere die Weiterentwicklung des Materials hin zu mehr Stabilität und einer höheren Belastbarkeit der Einradteile hat dazu beigetragen, dass verschiedene neue Varianten und Fahrstile entstehen konnten.

Ausrüstung und Sicherheit

Handgelenkschützer:

Am häufigsten landen Einradfahrer, die vom Rad stürzen, auf ihren Händen oder Handgelenken. Von allen Teilen der Sicherheitsausrüstung werden die Hangelenksschoner daher am stärksten beansprucht.

Knie- und Ellbogenschützer:

Am zweithäufigsten landet der Einradfahrer beim Sturz auf seinen Knien, dicht gefolgt von den Ellbogen. Entsprechende Schützer helfen, langwierige Verletzungen zu vermeiden.

Helm:

Vor allem beim Offroad-Fahren ist ein Helm unentbehrlicher Bestandteil der Sicherheitsausrüstung.

Schienbeinschützer:

Schienbeinschützer sind vor allem dann unentbehrlich, wenn der Fahrer mit Metallpedalen oder Pedalen mit Pins fährt. Solche Pedale geben zwar besseren Halt, können aber schmerzhafte Verletzungen an den Beinen hervorrufen.

Fahrradhose:

Gepolsterte Radlerhosen sind durch eine nahtlose, gepolsterte Schrittpartie und lange Hosenbeine, die über den Sattel hinunter reichen, wesentlich bequemer als normale Shorts.

Handschuhe oder Handschützer:

Handschuhe schützen die Handballen beim Sturz vor Verletzungen. Sie sind bei manchen Einradveranstaltungen wie etwa bei Rennen vorgeschrieben und können auch fingerlos sein. Skating-Handschützer schienen das Handwurzelgelenk und erlauben dank Kunststoffplatte das Gleiten beim Abstützen, stören jedoch etwas beim Halten des Einradsattels beim Starten, Springen und Stoppen.

Fahrstile und Disziplinen

Freestyle Unicycling

Freestyle ist die wohl älteste Form des fortgeschrittenen Einradfahrens, vergleichbar ist es am besten mit dem Eiskunstlauf. Beim Freestyle werden verschiedene Skills oder Tricks vollführt, die aus den verschiedenen Möglichkeiten auf einem Einrad zu fahren abgeleitet sind und in einer möglichst konsistenten Linie zu einem durchgängigen Ganzen in ästhetisch ansprechender Form kombiniert werden. Freestyle ist nicht nur ein stehender Begriff im BMX-Bereich, sondern auch die Bezeichnung für einen Wettbewerb beim Einradfahren.

Off-Road oder Mountain Unicycling (MUni)

24″-MUni

Off-Road oder Mountain Unicycling in unwegsamem Gelände ist in den späten 1980er Jahren entstanden und jene Einraddisziplin, die in den letzten Jahren wohl am stärksten gewachsen ist. Wer genau der Erfinder des Mountain Unicycling war, ist unklar. Zweifellos ist der Kanadier Kris Holm der MUni-Pionier, der am meisten zur Entwicklung des Sports beigetragen hat. MUni kann sehr verschiedene Formen haben, die sich meist an die Varianten des Mountainbikens anlehnen. So gibt es auch beim MUni Disziplinen wie Cross Country, wobei lange Distanzen abseits befestigter Wege zurückgelegt werden, oder Downhill. Auch Shore-Riding ist sehr beliebt: Die Einradversion des Mountainbike-Fahrstils aus North Shore im kanadischen British Columbia, bei dem über Knüppelwege und Holzleitern durch eine natürliche Umgebung gefahren wird. Generell gilt, dass mit einem MUni all die Strecken, die mit einem Mountainbike zu bewältigen sind, ebenfalls zu schaffen sind, manchmal sogar leichter, weil das Einrad wesentlich wendiger ist. Ein traditionelles MUni ist mit einem 2,5 bis 3 Zoll breiten Reifen mit 24 Zoll Durchmesser und aggressivem Profil ausgestattet.

Trial Unicycling

Trial Unicycling ist dem Fahrradtrial ähnlich und hat auch seine Wurzeln in dieser Disziplin. Ziel beim Trial ist es, über Hindernisse zu springen oder zu fahren, ohne dabei einen Fuß oder eine Hand abzusetzen („dabbing“). Trial kann sowohl in einer städtischen als auch in einer natürlichen Umgebung gefahren werden, wobei beide Varianten eigene Reize, Herausforderungen und Möglichkeiten bieten. Ein Trial-Einrad ist traditionell ein 20″-Rad mit einer 19″-Felge, auf die ein 2,5″-Reifen montiert wird. Weil das Einrad durch das Springen großen Belastungen ausgesetzt ist, muss es eine besonders stabile Achse, Nabe und Kurbeln haben.

Street Unicycling

Beim Street Unicycling (oder von den Einradfahrern oft einfach als „Street“ bezeichnet) handelt es sich um einen Fahrstil, bei dem Elemente aus Freestyle und Trials kombiniert werden und der Fahrer die Objekte, die er in einer städtischen Umgebung findet, wie etwa Randsteine, Absätze, Treppen oder Geländer, verwendet, um verschiedene Tricks zu vollführen. Typische Street-Elemente sind Crankflips, Unispins und Twists. Diese Tricks können in verschiedenen Varianten kombiniert werden und die Bewegungen können auch beim Überwinden von Hindernissen wie Treppen („stair sets“) oder Geländern („rail grinding“) vollführt werden. Beispiele für Varianten sind etwa der Hickflip, ein 180 Grad Unispin kombiniert mit einem Crankflip oder ein 180 Flip, der gleichzeitig ein 180 Twist und ein Crankflip ist. Im Allgemeinen wird Street auf einem 20″-Trial-Einrad mit einigen Modifikationen gefahren. Als Begründer des Street Unicycling gilt der amerikanische Einradfahrer Dan Heaton. Wichtige Beiträge lieferten Mike Clark als Erfinder des Crankflip, Brian Lundgren als Erfinder des Backflip und Shaun Johanneson.

Flatland

Flatland ist eine relativ junge Form des Einradfahrens, die sich aus einer Kombination aus Street und Freestyle entwickelt hat. Laut Definition folgt es den gleichen Regeln wie Freestyle: der Fahrer versucht auf ebenem Untergrund verschiedene Tricks und Bewegungen. Beim Flatland kommt jedoch ein gewisses urbanes Flair dazu. Oft wird dabei versucht, verschiedene Moves in einer Kombination oder Line zu fahren. Die Ursprünge von Flatland gehen auf Dan Heaton zurück, der einen neuen Fahrstil kreierte, nachdem er sich bei einem Einradunfall beide Knöchel gebrochen hatte. In letzter Zeit tragen Fahrer wie Spencer Hochberg (Bedford Unicycles) und Xavier Collos (Koxx-One) zur Weiterentwicklung von Flatland bei. Auch für Flatland wird normalerweise ein modifiziertes 20″-Trial-Einrad verwendet.

Touring oder Commuting

Bei dieser Disziplin geht es um das Fahren langer Strecken. Mit einem Raddurchmesser von 29 bis 36 Zoll lassen sich leicht Geschwindigkeiten von bis zu 30 km/h erreichen. Um als Touring-Einrad zu gelten, muss ein Einrad mindestens 26 Zoll Raddurchmesser aufweisen.

Teamsportarten auf dem Einrad

Einrad-Basketball

Einrad-Basketball wird mit einem normalen Basketball auf einem regulären Basketballfeld nach herkömmlichen Regeln gespielt, so muss der Ball etwa beim Fahren gedribbelt werden. Darüber hinaus gibt es einige Zusatzregeln: Beispielsweise muss der Spieler zumindest einen Fuß auf dem Pedal haben, wenn er den Ball wirft. Einrad-Basketball wird normalerweise mit 24″-Einrädern, oder kleineren Rädern und Plastikpedalen gespielt, um den Platz und die Schienbeine der Spieler zu schonen. Das beste Einrad-Basketball-Team der Welt kommt derzeit aus Puerto Rico. Es hat bei den letzten Weltmeisterschaften durchweg gewonnen.

Einrad-Hockey

Spielszene beim Einradhockey, Deutsche Meisterschaft 2009

Einrad-Hockey wird im Großen und Ganzen nach den Eishockey- beziehungsweise Inlinehockey-Regeln gespielt. Dazu werden Eishockeyschläger und ein Tennisball verwendet. Körperberührungen sind verboten. Der Sport gewinnt zusehends an Popularität; in Deutschland, der Schweiz und Großbritannien gibt es aktive Einrad-Hockey-Ligen.

Freestyle-Kür

Bei der Freestyle-Kür werden ähnlich wie beim Eiskunstlauf zur Musik Tricks in einer einstudierten Abfolge gezeigt, die von einer Jury benotet werden. Neben Paar- und Gruppenküren gibt es diese Disziplin auch als Einzelbewerb. In die Bewertung zählen neben der Schwierigkeit der gezeigten Tricks auch die Sicherheit, mit der sie gefahren werden, und Aspekte der Präsentation wie Kostüm, Musik und Publikumskontakt. Vor allem Einradfahrer aus Japan haben diesen Bewerb in den letzten Jahren durch einen eleganten, tänzerischen Stil mit flüssig aufeinander folgenden Tricks und vielen Pirouetten weiterentwickelt und geprägt.

Mannschaftseinradfahren

Das Mannschaftseinradfahren gehört zur Abteilung des Kunstradfahrens. In dieser Disziplin geht es um Synchronizität und Ästhetik. Eine Mannschaft aus vier oder sechs Personen muss dabei auf dem Einrad eine bestimmte Anzahl verschiedener Figuren innerhalb einer vorgegebenen Fläche von 11 m × 14 m vorzeigen. Diese Figuren werden je nach Schwierigkeitsgrad mit Punkten bewertet. Bei Fehlern werden Punkte abgezogen. Sieger ist, wer die meisten Punkte ausfährt.

Wettkämpfe und Meisterschaften

Im Abstand von zwei Jahren findet die Unicon genannte Weltmeisterschaft im Einradfahren statt, die von der International Unicycling Federation (IUF) ausgerichtet wird.

Jährlich findet die Offene Deutsche Meisterschaft im Einradfahren statt. Hier dürfen alle Einradfahrer in den Disziplinen Einradrennen (Tartanbahn und Straße), Einradfreestyle (Standard Skill, Einradkür, Flat und Street), Einraddownhill und Einradtrial starten. Siehe Weblinks Einradverband Deutschland unter Termine.

Die Deutschen Meisterschaften finden jährlich statt. Auch hier gibt es Einradrennen und Einradküren zu sehen. Informationen kann man auf einigen unter Weblinks angegebenen Seiten bekommen.

Das German MUni and Trial Weekend (GMTW) findet jährlich am Osterwochenende statt. Einradfahrer aus vielen Ländern treffen sich zum gemeinsamen Einradfahren und messen sich in verschiedenen Trialdisziplinen wie Hoch- und Weitsprung.

Auch im Rahmen verschiedener Jonglierconventions und Treffen von Einradfahrern finden oft Wettkämpfe in Disziplinen wie Einradrennen und Einradküren statt.

Im Rahmenprogramm des METRO Group Marathon in Düsseldorf findet seit mehreren Jahren eine deutsche Meisterschaft im Einradmarathon statt. Es ist die einzige Marathonveranstaltung in Europa, bei der Einradfahrer teilnehmen dürfen und offiziell gewertet werden.

Etappenrennen: Das weltweit erste Einradrennen in mehreren Etappen fand im Juni 2008 in Nova Scotia in Kanada statt. Bei dem Rennen, das nach dem Hummerreichtum der Region „Ride the Lobster“ genannt wurde, nahmen 35 Teams aus 14 Ländern teil. [2] Jedes Team bestand aus drei Fahrern und einer Begleitperson. Insgesamt wurde bei dem Rennen innerhalb von fünf Tagen eine Distanz von 800 Kilometern zurückgelegt.

Einradrennen

Einradrennen werden in unterschiedlichen Disziplinen ausgetragen, die weltweit anerkannt sind:

  • 100 m, 400 m, 800 m, 10 km, Marathon, Staffel
  • Einbein: Einrad einbeinig fahren.
  • Radlauf/Wheelwalk: Beim Radlauf wird das Rad nicht wie üblich mit den Pedalen angetrieben, sondern direkt mit den Füßen auf dem Rad „gelaufen“.
  • Obstacle: Hindernisparcour, dem Slalom ähnlich
  • Coasting/Gliding: Beim Coasting wird ohne zu treten gerollt, dabei stehen beide Füße auf der Gabel, der Reifen darf nicht berührt werden. Das Gliding erfolgt analog, nur muss hier ein Fuß auf dem Rad schleifen.
  • Hochsprung/Weitsprung
  • langsam vorwärts/rückwärts

Weltrekorde

Disziplin Zeit/Strecke Geschlecht Fahrer Herkunft des Fahrers Veranstaltung
100 m 0:12,54 min m Seisuke Kobayashi Japan Unicon 13, Schweiz, 2006
100 m 0:14,27 min w Mayuko Deguchi Japan Unicon 15, Neuseeland, 2009/2010
400 m 0:56,39 min m Seisuke Kobayashi Japan Unicon 15 Neuseeland 2009/2010
400 m 0:59,12 min w Alina Czimek Deutschland Offene Deutsche Meisterschaft, Schleswig, 2011
800 m 2:03,34 min m Hiroki Shigeno Japan Unicon 12, Japan, 2004
800 m 2:06,57 min w Alina Czimek Deutschland Offene Deutsche Meisterschaft, Schleswig, 2011
1ft 50 m 0:07,71 min m Seisuke Kobayashi Japan Unicon 13, Schweiz, 2006
ww 30 m 0:07,34 min m Seisuke Kobayashi Japan Unicon 13, Schweiz, 2006
Langsam vorwärts 10 m 1:10,00 min w Sonja Theiß Deutschland FLUCK 05
Langsam rückwärts 10 m 1:12,75 min m Sebastian Niedner Deutschland Offene Deutsche Meisterschaft, Radebeul, 2009
Langsam rückwärts 10 m 1:05,79 min w Anna Walser Deutschland Oberbayerische Meisterschaft, Lenting, 2009
Stillstand 15:02,00 min m Richam Almocera Philippinen Unicon 12, Japan, 2004
Obstacle 0:19,29 min w Mirjam Lips Schweiz Unicon 15, Neuseeland, 2009/2010
Obstacle (IUF-Slalom) 0:18,53 min m Simon Rodler Deutschland Oberbayerische Meisterschaft, Vohburg, 2011
Staffel 4×100 m 0:52,55 min Seto, Suzuki, Kobayashi, Okayama Japan Unicon 14, Dänemark, 2008
Gliding 105,23 m w Emi Uji Japan Unicon 9, Deutschland, 1998
Coasting 165,81 m m Knut Steffens Deutschland Unicon 14, Dänemark, 2008
10 km 28:22,52 min m Hiroki Shigeno Japan Unicon 12, Japan, 2004
10 km unlimited 20:01,40 min m Chuck Edwall USA Unicon 14, Dänemark, 2008
10 km unlimited 22:28,00 min w Signe Jensen Dänemark Danish Championship
Hochsprung 115 cm (125 cm inoffiziell) m Max Schulze USA Unicon 15, Neuseeland, 2009/2010
Hochsprung 87 cm w Maria Wegscheider Österreich EUC09 Summer Edition
Weitsprung 330 cm m Jonas Jørgensen Dänemark Danish Championchip
Weitsprung 205 cm w Valentina Rupp Deutschland Offene Deutsche Meisterschaft, Schleswig, 2011
Jonglieren 50 m 0:07,78 min m Seisuke Kobayashi Japan Unicon 13, Schweiz, 2006
42,195 km unlimited 1:25:15 h m Jan Logemann Deutschland Düsseldorf Einrad-Marathon 2010
42,195 km unlimited 1:46:34 h w Signe Jensen Dänemark Unicon 14, Dänemark, 2008
24 Stunden 453,8 km m Sam Wakeling Großbritannien Aberystwyth 2007
1 Stunde 29,993 km m Ken Loi Neuseeland
1 Stunde 23,659 km w Nadine Wegner Deutschland Offene Deutsche Meisterschaft, Bergneustadt, 2008

Einradtricks

  • freihändig aufsteigen: Für Neuanfänger ist das Aufsteigen ohne Festhalten oder Hilfestellung relativ schwierig. Der Einradfahrer hält mit einer Hand den Sattel, der zwischen die Beine geklemmt ist. Das Rad wird etwas vorgestellt. Ein Pedal ist etwas oberhalb des tiefsten Punktes. Tritt der Fahrer in das Pedal, so bewegt sich das Rad in Richtung Fahrer und der Sattel steigt auf. Nun heißt es nur noch Balance halten. Zu Beginn ist es günstig, das Ganze mit Festhalten an einem Zaun zu üben.
  • Rückwärtsfahren: Beim Rückwärtsfahren tritt der Fahrer in umgekehrte Richtung in die Pedale. Weil es beim Einrad keinen Leerlauf gibt und die Pedale direkt mit dem Rad verbunden sind, bewegt sich das Einrad rückwärts.
  • Pendeln oder auch Stand-Wipp: Der Einradfahrer hält das Einrad an der Stelle, indem er nur eine halbe Pedalumdrehung vor und zurück fährt.
  • Einbeinig pendeln: Der Einradfahrer vollführt die Pendelbewegung nur mit dem Fuß, der auf dem tiefer liegenden Pedal steht. Der freie Fuß wird auf die Gabel gestellt oder vor dem Rad ausgestreckt.
  • Einbeinig fahren: Das Einrad wird nur durch Tretbewegungen mit einem Fuß auf einem Pedal angetrieben. Der freie Fuß wird wie beim einbeinigen Pendeln auf die Gabel gestellt.
  • Flieger: Bei diesem Trick wird der Oberkörper auf den Sattel gelegt und so gefahren.
  • Seat out: Ohne selbst auf dem Sattel zu sitzen, hält der Fahrer den Sattel vor oder hinter dem Körper fest.
  • Seat drag: Eine spezielle Variante des Seat out, bei der der Einradfahrer im Fahren den Sattel nach vorne oder hinten auf den Boden fallen lässt und dann so weiterfährt.
  • Wheel walking: Der Fahrer treibt sein Einrad nicht durch Treten in die Pedale an, sondern indem er – im Sattel sitzend – mit beiden Füßen mittels kleiner „Tippelbewegungen“ direkt auf dem Reifen läuft und diesen bewegt.
  • Koosh koosh: Das ist eine weitere Art von Wheel Walking. Dabei wird das Rad rückwärts und mit nur einem Bein hinter der Gabel angetrieben.
  • Springen: Der Sattel wird zwischen den Oberschenkeln eingeklemmt oder mit den Händen gehalten. Durch Druck auf beide Pedale kann der Einradfahrer samt Rad hochspringen und auf der Stelle hüpfen. Bei Meisterschaften werden Wettkämpfe im Hochsprung und im Weitsprung ausgetragen. Das Springen ist auch eine wichtige Technik im Einrad-Trial und MUni.
  • Unispin: Der Einradfahrer springt hoch, fasst das Einrad am Sattel und dreht es während der Flugphase um 180, 360, 540 oder mehr Grad. Nach der Drehung landet der Fahrer wieder auf den Pedalen.
  • Standup: Beim Stand up steht der Einradfahrer mit einem Fuß auf der Gabel und treibt mit dem anderen den Reifen an. Das geht entweder vorwärts (stehend mit nur einem Fuß, vgl. Gliding) oder rückwärts (stehend, vgl. Koosh koosh).
  • Coasting: Beim Coasting darf der Fuß weder Reifen noch Pedale berühren. Coasting gibt es in mehreren Varianten, zum Beispiel Downhillcoasting oder Powercoasting.
  • E.T.: Beim E.T. (oder auch Full rev) wird bei einem Sprung in der Luft weitergetreten.
  • Crankflip: Beim Crankflip werden die Füße im Sprung weggestreckt, während das Rad eine Umdrehung macht. Steigerungen davon sind Double-, Triple- und Quadflip.
  • Gliding (One Foot Wheel Walk): Ein Fuß steht auf der Gabel der andere Fuß berührt sowohl Gabel als auch Reifen und bewegt das Rad.
  • Side mount: Seitlicher Aufstieg, bei dem das Bein über den Sattel geschwungen wird.
  • Pirouette: Dabei dreht sich der Fahrer mitsamt dem Einrad um die Hochachse in eine Richtung.
  • Side tricks: Unter Side tricks werden verschiedene Variationen verstanden, zum Beispiel Side Jump, 180 Side, 360 Side, 540 Side, 720 Side usw., auch mit Flips sowie Trey side oder Fithside.
  • Rolls: zum Beispiel Warp Roll, Back Roll, Varial Roll usw.

Viele dieser Tricks können noch zusätzlich erschwert werden, indem man sie rückwärts, seitwärts oder einbeinig, eine Acht oder einen Kreis fährt etc.

Verhältnis von Fahrergröße und Raddurchmesser

Einradvergleich 24/20 Zoll

Nur wenn Fahrergröße und Raddurchmesser gut zusammenpassen, kann das Leistungsvermögen optimal ausgeschöpft werden und ohne körperliche Beschwerden Einrad gefahren werden. Um das optimale Verhältnis zu Ermitteln, wird die Schritthöhe des Fahrers ins Verhältnis zum Raddurchmesser gesetzt. Die folgende Tabelle gibt Richtwerte an (gemessen wird vom Boden bis zum Schritt):

Schritthöhe Raddurchmesser
bis 61 cm 16″
bis 66 cm 20″
bis 84 cm 24″
mehr als 84 cm 26″

Richtige Sattelhöhe

Es ist wichtig, dass der Abstand zwischen Pedal und Sattel an die Körpergröße des Fahrers angepasst ist. Ein zu tiefer Sattel und falsche Fußstellung können zu Knieschmerzen führen. Als grober Anhaltspunkt für die richtige Einstellung kann gelten, dass sich der Sattel eines 20″-Einrades etwa auf Bauchnabelhöhe des Fahrers befinden sollte, wenn der Fahrer neben seinem Einrad steht. Die optimale Höhe hat der Sattel, wenn der Fahrer auf dem Einrad sitzt und – um das Pedal an der tiefsten Stelle zu erreichen – das Knie nur leicht gebeugt, das Bein also beinahe durchgestreckt ist. Das Pedal sollte dabei mit den Fußballen und nicht mit dem Mittelfuß getreten werden.

Geschichte

Hochrad

Das Rad gilt als eine der wichtigsten Erfindungen der Menschheit und stammt ursprünglich wahrscheinlich aus Mesopotamien, wo es im fünften Jahrtausend vor Christus erfunden wurde.

Um das Jahr 1817 hat Karl Drais in Mannheim ein Zweirad erfunden, das schon bald unter dem Namen Draisine bekannt wurde und bei dem sich der Fahrer mit den Füßen am Boden abstoßen musste, um vorwärts zu kommen. Das erste Zweirad, das nicht mittels Laufbewegungen, sondern mit Hilfe von Tretkurbeln angetrieben werden konnte, wurde der Legende nach im Jahr 1861 von Pierre Michaux in Paris erfunden. Ein ähnlicher Entwurf wurde im Jahr 1866 von Pierre Lallement in den USA patentiert. Bei diesen Veloziped genannten Entwicklungen waren die Pedalkurbeln fix an der Vorderachse montiert. Bei diesen Fahrrädern mit Vorderradantrieb entsprach eine Drehung der Pedale – konstruktionsbedingt wie beim Einrad – dem zurückgelegten Umfang des Vorderrads. Um mit diesem Antrieb höhere Geschwindigkeiten fahren zu können, musste das Vorderrad vergrößert werden. Gleichzeitig wurde um das Jahr 1870 der Durchmesser des Hinterrades verkleinert – das Hochrad war erfunden.

Das Hochrad stellt den Vorfahren des heutigen Einrads dar. Das Einrad entstand einer Theorie zufolge Ende des 19. Jahrhunderts aus dem damals populären Hochrad. Da das Hinterrad immer kleiner wurde, spielte es schon bald nur noch als Stützrad eine Rolle. Schließlich erkannten die Hochradfahrer, dass man auf das kleinere Hinterrad verzichten konnte und nur auf dem Vorderrad fahren konnte, die Geburtsstunde des Einrads.

Motoreinrad

Sehr vereinzelt als Kunstobjekte oder Prototypen gibt es auch Motoreinräder, etwa das RIOT wheel, das Jake Lyall für das Burning Man-Festival gebaut hat.[3][4] Lediglich Einräder der Bauform Monowheel, bei denen der Fahrer im Rad sitzt, werden seit 1904 immer wieder einmal gebaut.[5]

Rechtliche Einstufung

Deutschland

Das Einrad gilt als Sport- und Spielgerät im Sinne des §24 Abs. 1 der StVO[6]. Danach darf es nur auf Gehwegen, in Fußgängerzonen und in Spielstraßen fahren. Auf Fußgänger muss Rücksicht genommen werden. Wenn es nach §§63-67 StVZO mit Licht, Reflektoren, Klingel und Bremse ausgestattet ist, darf auch auf der Straße gefahren werden. [7]

Österreich

Bei Einrädern handelt es sich nach der Gesetzeslage in Österreich grundsätzlich nicht um Fahrräder, wobei es gemäß § 68 Abs. 3 lit a StVO 1960 auch verboten wäre, auf einem Fahrrad freihändig zu fahren. Es handelt sich vielmehr um fahrzeugähnliche Bewegungsmittel, deren Verwendung ein „Spielen“ im Sinne des § 88 StVO 1960 darstellt. Deren Verwendung ist daher auf der Fahrbahn verboten und auch auf Gehsteigen oder Gehwegen verboten, falls hierdurch der Verkehr auf der Fahrbahn oder Fußgänger gefährdet oder behindert werden. Da Einräder keine Lenk- und Bremsvorrichtungen aufweisen, wird von einer derartigen Gefährdung in der Regel ausgegangen, nicht zuletzt deshalb, weil Benützer von Einrädern auch unvermutet und unkontrolliert auf die Fahrbahn gelangen könnten. In Wohnstraßen ist die Benützung eines Einrades erlaubt.

Schweiz

In der Schweiz gelten Einräder als fahrzeugähnliche Geräte. Gemäss Art. 50 Verkehrsregelnverordnung dürfen sie auf Trottoirs, Radwegen, auf Strassen in Tempo 30 Zonen, sowie auf Nebenstrassen (falls Radwege und Trottoirs fehlen und bei geringem Verkehrsaufkommen) benützt werden.[8] Es gelten grundsätzlich die gleichen Verkehrsregeln, wie für Fussgänger.[9]

Einzelnachweise

  1. http://www.douglas-self.com/MUSEUM/TRANSPORT/motorwhl/motorwhl.htm
  2. http://www.ridethelobster.com/race/riders.php
  3. Video von Jack Lyalls RIOT auf dem Burning Man-Festival in der Black Rock Desert: http://www.youtube.com/watch?v=6uhjDbVsuLM&feature=related
  4. Homepage von Jake Lyall: http://www.theriotwheel.com/
  5. http://www.douglas-self.com/MUSEUM/TRANSPORT/motorwhl/motorwhl2.htm#gara
  6. http://www.gesetze-im-internet.de/stvo/__24.html
  7. http://www.unicycling.de/german/unicycle/unilegal.html
  8. http://www.admin.ch/ch/d/sr/741_11/a50.html
  9. http://www.admin.ch/ch/d/sr/741_11/a50a.html

Literatur

  • Einrad DVD: Union. Extreme Unicycling Movie (ISBN 90-78532-02-5)
  • Sebastian Höher: Einradfahren. Rowohlt Hamburg 1994 (ISBN 3-499-18654-3)
  • Björn Dinklage, Bettina Bardell: Die Kunst des Einradfahrens. Edition Aragon (ISBN 3-89535-405-8)
  • Andreas Anders-Wilkens, Robert Mager: EINRAD FAHREN – Basics und erste Tricks. Meyer & Meyer Sport 2006 (ISBN 3-89899-175-X)
  • Einrad DVD: Einradfahren 1 – Spielend lernen. Klaus Stillger
  • Einrad DVD: Einradfahren 2 – Kunststücke, Hocheinradfahren. Klaus Stillger
  • Einrad DVD: UNICON XIII world championship in unicycling, Langenthal
  • Einrad DVD: Juggling 4 Anfänger, Mr-Marcus, Media Halbig Productions

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Einräder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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