Eichgraben

Eichgraben
Eichgraben
Wappen von Eichgraben
Eichgraben (Österreich)
Eichgraben
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Sankt Pölten-Land
Kfz-Kennzeichen: PL
Fläche: 8,88 km²
Koordinaten: 48° 10′ N, 15° 58′ O48.16666666666715.966666666667286Koordinaten: 48° 10′ 0″ N, 15° 58′ 0″ O
Höhe: 286 m ü. A.
Einwohner: 4.309 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 485,25 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3032
Vorwahl: 0 27 73
Gemeindekennziffer: 3 19 05
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
3032 Eichgraben
Website: www.eichgraben.at
Politik
Bürgermeister: Martin Michalitsch (ÖVP)
Gemeinderat: (2010)
(23 Mitglieder)
13 L.ÖVP, 4 SPÖ,
2 Gemeinsam, 2 GLU,
2 L.Grüne
Lage der Marktgemeinde Eichgraben im Bezirk Sankt Pölten-Land
Altlengbach Asperhofen Böheimkirchen Brand-Laaben Eichgraben Frankenfels Gerersdorf Hafnerbach Haunoldstein Herzogenburg Hofstetten-Grünau Inzersdorf-Getzersdorf Kapelln Karlstetten Kasten bei Böheimkirchen Kirchberg an der Pielach Kirchstetten Loich Maria-Anzbach Markersdorf-Haindorf Michelbach Neidling Neulengbach Neustift-Innermanzing Nußdorf ob der Traisen Ober-Grafendorf Obritzberg-Rust Prinzersdorf Pyhra Rabenstein an der Pielach Schwarzenbach an der Pielach Weinburg Statzendorf Stössing Traismauer St. Margarethen an der Sierning Weißenkirchen an der Perschling Wilhelmsburg (Niederösterreich) Wölbling St. Pölten NiederösterreichLage der Gemeinde Eichgraben im Bezirk Sankt Pölten-Land (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Eichgraben ist eine Marktgemeinde mit 4309 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk St. Pölten-Land in Niederösterreich, Österreich. Eichgraben ist eine zertifizierte Klimabündnis-Gemeinde und bekennt sich zum Kyoto-Protokoll.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gemeindegliederung

Lage

Die Gemeinde liegt im Wienerwald 32,4 Kilometer westlich von Wien - ausgehend von der Stadtmitte - und 31,8 Kilometer östlich von St. Pölten - ebenfalls Stadtmitte. Die nächstgrößere und auch bekanntere Nachbargemeinde ist die Stadt Neulengbach, die sich ungefähr 10 km nordwestlich von Eichgraben befindet. Viele Bestandteile der Neulengbacher Infrastruktur, beispielsweise Einkaufsmöglichkeiten und Ämter (teils Außenstellen der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten-Land) sind für die Bewohner von Eichgraben essentiell. Eichgraben grenzt an Altlengbach, Unter-Oberndorf (Gemeinde Maria Anzbach), Hochstraß (Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf) und Rekawinkel (Gemeinde Pressbaum).

Klima

In Eichgraben herrscht vorwiegend ein gemäßigtes Übergangsklima, das vom pannonischen Klima beeinflusst wird und durch die Lage im Wienerwald eine überdurchnittlich hohe Luftfeuchtigkeit aufweist. Bedingt durch die hügelige Topologie der Region weht in Eichgraben meist leichter bis mittelstarker Westwind. Dieser Umstand gewährleistet einen ständigen Luftaustausch und ist für die sprichwörtlich gute Luft in der Region verantwortlich.

Geschichte

11. Jahrhundert: Die Besiedlung Eichgrabens erfolgte von Neulengbach und Anzbach aus, wobei die frühesten Höfe auf den Höhen von Knagg, Stein, Ottenheim und Gschaid lagen. Durch Hofteilungen entstanden kleine Ansiedlungen, über die die Urbare (Grundbücher) der Herrschaft Neulengbach und Wasen Auskunft geben.[1]

14. Jahrhundert: Im August 1345, scheint der Name Eichgraben zusammen mit Ottenheim, geschrieben "Aichgrawen" (mit Eichenwald bewachsener Graben) und "Ukenhaim" (Heim eines Ottos - Ottenheim), erstmals in einer kirchlichen Stiftungsurkunde des Klosters St. Andrä an der Traisen (Stadtgemeinde Herzogenburg) auf, die von dem Wirsinger Gottfried von Kirchstetten verfasst und besiegelt wurde. Diese Urkunde ist im Archiv des Stiftes Herzogenburg zu besichtigen. Andere Überlieferungen nennen auch den Begriff "Utenhaim" für Ottenheim, den historisch erstgenannten Ortsteil von Eichgraben. Bei beiden Schreibweisen handelte es sich jeweils um eine Interpretation der Überstetzer. Die gebräuchlichere Schreibweise ist allerdings "Ukenheim".

15. Jahrhundert: In Niederösterreich herrschten fast 100 Jahre lang Krieg und Söldnerbanden. Verschiedene Krankheiten, die auf miserable hygienische Zustände zurückzuführen sind, töteten einen beachtlichen Teil der Bevölkerung. Die Kindersterblichkeitsrate war in dieser Region besonders hoch, da es durch Kriege kaum Nahrungsmittel gab.

16. Jahrhundert: Maximilian I. schuf den modernen Beamtenstaat, für den Wienerwald wurde das Forstwesen neu organisiert. Es begann die erste Siedlertätigkeit im Raume Eichgraben. Im Jahre 1529 belagerten die Osmanen Wien, wodurch auch Eichgraben, wie viele andere Gemeinden im Umland der Stadt, in Mitleidenschaft gezogen wurde.

17. Jahrhundert: Es entstand eine Anzahl von Holzhauersiedlungen, sogenannte Hüttersiedlungen; daher der Name "Hutten" als Ortsteil von Eichgraben. Abgesehen von den Auswirkungen des 30-jährigen Krieges (1618-1648) erlebte der Wienerwald im 17. Jahrhundert eine ruhige Entwicklung und Siedlungstätigkeit. Erst 1683 brachte der zweite Türkenüberfall erneut eine Katastrophe.

18. Jahrhundert: Die Pest wütete von 1712-1715 in Eichgraben, wodurch ein Drittel der Bevölkerung starb. Die Toten wurden in Pestgruben beerdigt. Eine Grube befand sich im Bereich des heutigen Klosters im Ortsteil Stein, eine weitere Grube soll sich oberhalb eines heutigen, an der Hauptstraße gelegenen Gasthauses befinden. Diese zweite Grube wurde allerdings niemals gefunden, weshalb die Existenz lediglich auf verbale Überlieferung zurückzuführen ist. Nach den hohen Bevölkerungsverlusten durch Pest und Türkenkriege wurden Siedler aus allen Teilen des deutschsprachigen Raumes in das Gebiet von Eichgraben geholt.[2]

19. Jahrhundert: Durch den Wiener Kongress wurden 1815 die ersten Touristikbestrebungen im Wienerwald eingeleitet. Es wurden im Bereich des Wienerwaldes mehrere Schutzhäuser errichtet. Der eigentliche Aufstieg des Ortes begann um 1850 mit dem Bau der Westbahn, mit der omegaförmigen Schleife und dem rund 20m hohen Viadukt, der den "Graben" überspannt. Den kleinen Bahnwärterhäusern folgten ab etwa 1880 die Villen der Sommerfrischler aus Wien und das Bahnhofsviertel wurde zum gesellschaftlichen Mittelpunkt. Viele Villen sind erhalten geblieben und vorbildlich renoviert. Das ehemalige Bahnhofsrestaurant - heute Sitz des Vereins für Kunst und Kultur - erinnert an die Zeit des Jugendstils.[3] Ab 1850 hatte der Ort einen freigewählten Bürgermeister. Zu dieser Zeit war Eichgraben jedoch noch dem Gemeindegebiet von Maria Anzbach zugehörig. 1891 erfolgte der Spatenstich zur Herz-Jesu-Kapelle. Die Einweihung der Kapelle erfolgte im Jahre 1896.

20. Jahrhundert: Im Jahre 1923 erfolgte die Gemeindegründung, seit diesem Zeitpunkt ist Eichgraben eine selbständige Gemeinde, die Einwohnerzahl stieg seither kontinuierlich.

NS-Diktatur und Zweiter Weltkrieg

Der 1932 aus der KPÖ ausgeschlossene Karl Toman wurde im April 1938 nach einem öffentlichen Auftritt zum Beisitzer der nationalsozialistischen Ortsverwaltung Eichgraben bestimmt. 1934 noch bei den Revolutionären Sozialisten und 1934-1935 im austrofaschistischen Anhaltelager Wöllersdorf interniert, war er nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 von der Deportation in das Konzentrationslager Dachau bedroht. Aufgrund seines KPÖ-Ausschlusses und nach Abgabe einer Loyalitätserklärung freigelassen, trat er 1940 der NSDAP und SA bei. Im Mai 1945 wurde er von den Sowjets verhaftet und starb am 5. Februar 1950 im Gulag.[4] Der Historiker Hans Hautmann nennt Tomann aufgrund dessen Biographie einen "Opportunisten ersten Grades".[5]

In der Zeit des Zweiten Weltkrieges erlangte Eichgraben traurige Berühmtheit durch die Ermordung von drei russischen Soldaten durch den kollaborierenden Mob. Die Leichen wurden im Wald oberhalb des heutigen Hochbehälters vergraben und bis jetzt nicht entdeckt. Mehrere Hobbyhistoriker sind deshalb in diesem Bereich immer wieder unterwegs um Überreste zu entdecken. Viele Häuser waren damals mit faschistischen Symbolen geschmückt. Diese Symbole wurden ab 1945 oftmals mit harmlosen Motiven, beispielsweise Trachtenpärchen oder Jagdmotiven, übermalt. Nach Berichten von Zeitzeugen soll der Eichgrabener Pfarrer in den Jahren 1943-1944 zwei Mitglieder der ehemaligen Widerstandsgruppe Weißen Rose im Ortsteil Schattau versteckt haben.

Während des Zweiten Weltkrieges hatte Eichgraben oder vielmehr die durch Eichgraben führende Westbahn eine strategisch sehr wichtige Bedeutung. Fast die gesamte militärische Kommunikation wurde durch eigens ausgestattete Funkwaggons geführt, die im Bereich von Eichgraben, teilweise auch Pressbaum positioniert waren. Die Informationen wurden mit einer geringen Signalstärke und somit vom Feind nicht empfangbar von den ostösterreichischen Militärstützpunkten unverschlüsselt mittels Richtfunkstrecken zu den Waggons gefunkt. Dort wurde das Signal codiert und mittels sehr starken Langwellensendern weitergesendet. Im Falle eines Fliegeralarms wurden die gewaltigen Funkantennen eingeholt und die Waggons in einem der beiden Eichgrabener Eisenbahntunnels versteckt. Diese Vorgangsweise wurde gewählt, da die technische Ausrüstung einerseits sehr teuer und im Falle einer Zerstörung kurzfristig nicht wieder herstellbar war, andererseits diese Systeme innerhalb von wenigen Tagen in ganz Europa positioniert werden konnten. In diesen Waggons wurde von österreichischen Ingenieuren auch an Radarsystemen geforscht und experimentiert, die zu dieser Zeit technologisch nur den Briten zur Verfügung standen. Die Stromversorgung für diese Sendeanlagen wurde durch Dieselgeneratoren hergestellt, von denen insgesamt drei Stück auf weiteren Waggons positioniert waren.

Nach 1945

Nach dem 2. Weltkrieg, im Jahre 1947, wurde der reguläre Gemeinderat gewählt. Im Jahre 1951 erfolgte die Weihe der großen katholischen Kirche, des Wienerwald-Domes. Im Advent 1967 wurde die Evangelische Michaelskapelle durch Superintendent Georg Traar eingeweiht, ein Jahr später von Bischof Oskar Sakrausky visitiert. Evangelischer Pfarrer jener Zeit war Dr. Walter Stökl (1897-1976), der gemeinsam mit der Ökumenischen Schwesterngemeinschaft die Michaelskapelle und Eichgraben weit über die Grenzen bekannt gemacht hat.

Im Jahre 1973 wurde Eichgraben im Rahmen großer Feierlichkeiten zum Markt erhoben. Zu diesem Anlass wurde allen in Eichgraben hauptgemeldeten Einwohnern eine Anstecknadel in Form eines Eichenblattes mit der Aufschrift "Marktgemeinde Eichgraben" zugesendet.

21. Jahrhundert: Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Eichgraben zu einem Erholungs- und Fremdenverkehrszentrum. Heute zählt Eichgraben zum Speckgürtel rund um Wien. Zahlreiche Bauprojekte wurden realisiert, vorwiegend Wohn- und Reihenhäuser, um dem regen Zuzug aus der Stadt gerecht zu werden. Aktuell gibt es in Eichgraben eine Bausperre für Objekte dieser Art. Eine Folge des Bevölkerungswachstums ist die Verkehrs- und Umweltbelastung durch Pendler in Richtung Wien und St. Pölten, und das, obwohl etwa ein Drittel der Pendler öffentliche Verkehrsmittel in Anspruch nehmen.

Religionen

Es gibt zwei katholische sowie eine evangelische Kirche, in denen regelmäßig Gottesdienste stattfinden, des Weiteren auch das Annunziata-Kloster im Ortsteil Stein. Vor der Waldkapelle in Ottenheim finden bei geeignetem Wetter immer wieder Freiluftgottesdienste statt. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist römisch-katholisch, es gibt aber eine kleine, aktive evangelische Gemeinde. Es existiert eine eher kleine islamische Gemeinschaft, ein offizieller Gebetsraum wurde in einem Einfamilienhaus im Ortsteil Hutten im Frühjahr 2007 eingerichtet. Andere Religionsgemeinschaften spielen eine untergeordnete Rolle.

Politik

Bürgermeister der Marktgemeinde ist Martin Michalitsch.
Im Gemeinderat gibt es bei insgesamt 23 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 15. März 2010 folgende Mandatsverteilung:
Volkspartei Eichgraben (=ÖVP-Liste) 13, SPÖ 4, GEMSAM (Liste Gemeinsam) 2, GLU (Grünlandsterne Liste Umweltschutz) 2, Die Grünen Eichgraben 2.

Wahlergebnisse

Gemeinderatswahl 2010

Bei der Gemeinderatswahl 2010 erreichten in Eichgraben die Volkspartei Eichgraben (= ÖVP-Liste) 53,24% (1428 Stimmen), die SPÖ 18,38% (493 Stimmen), GEMSAM (= Liste Gemeinsam) 11% (295 Stimmen), die GLU (= Grünlandsterne Liste Umweltschutz) 9,21% (247 Stimmen) und die Grünen Eichgraben (=Grüne-Liste) 8,17% (219 Stimmen).

Landtagswahl 2008

Bei der niederösterreichischen Landtagswahl 2008 erreichten in Eichgraben die ÖVP 52,45% (1422 Stimmen), die SPÖ 19,88% (539 Stimmen), die Grünen 13,87% (376 Stimmen), die FPÖ 10,55% (286 Stimmen), die LNÖ 0,15% (4 Stimmen), die KPÖ 1,11% (30 Stimmen), die DCP 1,18% (32 Stimmen) und das BZÖ 0,81% (22 Stimmen).

Nationalratswahl 2008

Bei der Nationalratswahl 2008 erreichten in Eichgraben die SPÖ 27,8% (656 Stimmen), die ÖVP 24,07% (568 Stimmen), die Grünen 15,47% (365 Stimmen), die FPÖ 16,74% (395 Stimmen), das BZÖ 7,37% (174 Stimmen), die Liste RETTÖ 1,19% (28 Stimmen), das LIF 4,36% (103 Stimmen), die KPÖ 0,72% (17 Stimmen), die Liste DC 0,85% (20 Stimmen) und die Liste FRITZ 1,44% (34 Stimmen).

Europawahl 2009

Bei der Europawahl 2009 kam es in Eichgraben zu folgendem Ergebnis: SPÖ 20,56% (345 Stimmen), ÖVP 24,79% (416 Stimmen), MARTIN 21,16% (355 Stimmen), GRÜNE 14,78% (248 Stimmen), FPÖ 13,29% (223 Stimmen), KPÖ 0,6% (10 Stimmen), JULIS 1,49% (25 Stimmen), BZÖ 3,34% (56 Stimmen).


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Wienerwaldmuseum Eichgraben: Angesiedelt im Fuhrwerkerhaus wird das Museum seit 1999 vom Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Eichgraben betrieben. Neben einer Volkskundlichen Sammlung sowie Exponaten aus den Bereichen Geologie, Ur- und Frühgeschichte, Römerzeit und Mittelalter finden regelmäßig themenspezifische Veranstaltungen im Fuhrwerkerhaus statt.[6]
  • Von 1976 bis 1984 gab es in Eichgraben einen privaten Zoo. Der sogenannte Zoo wurde von einem engagierten Eichgrabener Reptilienzüchter und -sammler betrieben. Es wurden hauptsächlich seltene exotische Frösche, Schlangen und Schildkröten gezeigt. Der Eintritt war frei, es bestand aber die Möglichkeit eine Spende zum Ausbau des Zoos zu geben. Das dies nur die wenigsten Besucher machten, wurde der Zoo geschlossen. Andere Quellen berichten, dass der Zoo geschlossen wurde, da dort viele nicht registrierte Tiere, die unter den Begriff der geschützten Arten fallen, wie etwa die hochgiftigen südamerikanischen Curare-Frösche, zur Schau gestellt wurden.

Musik

  • Viele bekannte Musiker haben Eichgraben zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht. So auch der international bekannte Jazzgitarrist Mario Lima und die Klassikgeigerin Doina Fischer.
  • Im Wienerwaldmuseum Eichgraben und dem diesem Komplex angeschlossenen Fuhrwerkerhaus finden laufend Konzerte statt, der Schwerpunkt liegt in den Bereichen Klassik, Jazz, Volksmusik und Crossover-Projekten.
  • Der Musikschulverband Maria Anzbach - Eichgraben bietet Unterricht für diverse Instrumente an und veranstaltet regelmäßig Konzerte.

Vereine

  • Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein
  • Verein für Kunst und Kultur
  • Sportverein Eichgraben, der Sportverein untergliedert sich in die Sektionen Fußball und Tennis, eine Sektion Kampfsport ist gemeinsam mit dem Pressbaumer-Kampfsportklub in Planung
  • Lions-Club Wienerwald West
  • Schachklub Eichgraben
  • Österreichischer Kameradschaftsbund Ortsverband Eichgraben
  • Eichgraben Vokal

Es gibt zahlreiche weitere Clubs und Vereine in Eichgraben, eine vollständige Aufstellung ist der unten verlinkten Webseite der Marktgemeinde Eichgraben zu entnehmen.

Sicherheit und Soziales

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrstechnisch gut erschlossen, denn sie liegt an der Westbahn (die Haltestelle heißt Eichgraben-Altlengbach) und befindet sich in unmittelbarer Nähe der Westautobahn A1 (Abfahrt Pressbaum oder Altlengbach) und der Außenringautobahn A21 (Abfahrt Hochstraß). Mit der Eröffnung der Hochleistungsbahnstrecke über das Tullnerfeld wird der Transitverkehr voraussichtlich nicht mehr auf diesem Streckenabschnitt der Westbahn geführt. Eichgraben verfügt über eine Park & Ride Anlage unmittelbar beim Bahnhof. Mehrere Taxiunternehmen sorgen rund um die Uhr für einen Transport von Fahrgästen in entlegenere Ortsteile. Gemeinsam mit dem Land Niederösterreich und dem Verkehrsverbund Ostregion wurde seit dem 1. September 2008 ein Sammeltaxidienst angeboten, der werktags von Montag bis Freitag verkehrte[7], aufgrund der Kündigung des Betreibers aber bis auf weiteres eingestellt wurde.[8]

Infrastruktur

Der Großteil Eichgrabens ist mit einem Glasfaserkabelnetz ausgestattet, über das die Produkte der kabelsignal AG genutzt werden können. Eine Entbündelung der Telekomleitungen ist für 2009 vorgesehen. Elektrizitäts- und Telekommunikationsleitungen sind weitgehend unterirdisch verlegt. Das Strom- und Gasnetz wird vom niederösterreichischen Landesversorger EVN betrieben. Außerdem gibt es in einigen Bereichen Eichgrabens Funknetze, die von Wavenet, einer Tochtergesellschaft der kabelsignal AG und von zwei kleineren, privaten Betreibern angeboten werden.

Die Wasserversorgung in Eichgraben wird von einer Tochtergesellschaft der EVN betrieben. Seit 1996 bezieht das Eichgrabener Wasserortsnetz sein Wasser aus der Region Böheimkirchen. Es handelt sich dabei ausschließlich um Grundwasser, das durch die dort vorherrschende Flyschzone sehr hart ist. Eichgraben wird auch von der Hochquellwasserleitung durchquert. In der Nähe dieser Pipeline wurden die Objekte direkt an die Leitung angeschlossen und im Gegenzug gefiltertes Grundwasser eingespeist um die Wasserbilanz konform zu halten. Vor dem Jahre 1996 wurde die Trinkwassereinspeisung über den Wienerwaldsee vorgenommen. Das Wasser dieses einem Wasserschutzgebiet zugeordneten Gewässers wurde in einer kleinen Kläranlage hygienisch aufbereitet. Die objektive Wasserqualität war durch die Versorgung durch den Wienerwaldsee besser, jedoch gab es Schwierigkeiten bei Niederwasserstand in Trockenperioden, weshalb nun über Grundwasserzonen versorgt wird.

Die Mobilfunkanbieter A1, T-Mobile und Drei versorgen Eichgraben mit UMTS-Diensten, wobei die Abdeckung nicht flächendeckend gegeben ist. Der Großteil Eichgrabens ist allerdings mit EDGE-Technologie versorgt. Ob und wann ein weiterer UMTS-Ausbau in Eichgraben erfolgt ist ungewiss, er dürfte nicht von allen Netzbetreibern vorgesehen sein, zumal die Region durch EDGE abgedeckt wird.

Nahversorgung

Gab es im Eichgraben der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts noch vier Supermärkte, zwei Bäckereien, drei Fleischereien, ein Obst- und Gemüsegeschäft so wie zwei kleine Gemischtwarenläden und zwei Drogerien, wurde die Anzahl der Nahversorger deutlich reduziert. Heute (Stand Oktober 2010) befinden sich in Eichgraben ein Postamt, eine Trafik, zwei Bankfilialen, zwei Supermärkte, ein Drogeriemarkt, eine Bäckerei und ein Bioladen auf einem Bauernmarkt. Seit Oktober 2010 ist auch der Kiosk an der Bahnhaltestelle Eichgraben wieder in Betrieb. Zusätzlich wird die Gemeinde von mehreren Lieferservices für Backwaren, Tiefkühlkost, Biogemüse und Getränke angefahren. Von ursprünglich zwei Tankstellen galt die noch bestehende lange Zeit als die preisgünstigste Tankstelle Niederösterreichs.

Im Oktober 2009 wurde mit dem Bau eines neuen Gemeindezentrums in zentraler Lage begonnen, das Ende 2010 fertiggestellt sein soll. In diesem Gebäude werden das Gemeindeamt, ein Bürgerservice, die Elternberatung, ein Vereinsraum, das Gemeindearchiv, eine Gemeindebücherei sowie ein Café untergebracht[9].

Gesundheit

In Eichgraben betreiben verhältnismäßig viele Ärzte eine Arztpraxis. Es gibt fünf praktische Ärzte, davon zwei mit Kassenvertrag, einen Unfallchirurgen, zwei Zahnärzte, davon einer mit Kassenvertrag. Medikamente erhält man in der im Ort befindlichen Apotheke oder auch bei den Hausapotheken der beiden Kassenärzte. Im Umkreis von ca. 10 km ist das gesamte Spektrum der Medizin durch Fachärzte abgedeckt. Die nächsten Spitäler befinden sich in St. Pölten, Tulln und Wien. Im Ort gibt es eine Dienststelle des Samariterbundes, die rund um die Uhr besetzt ist und notfallmedizinische Versorgung gewährleistet. Die nächsten Notarztwagenstützpunkte befinden sich in Purkersdorf und St. Pölten, weiters ist in Neulengbach bzw. Altlengbach (im wöchentlichen Wechsel) ein Notarzteinsatzfahrzeug stationiert. Es gibt auch zwei Praxen für Physiotherapie und eine für Psychotherapie. Es existieren verschiedene Betriebe, die sich mit gesundheitsverwandten Themen wie der Farbtherapie, Kinesiologie oder Shiatsu beschäftigen. Erwähnenswert ist noch die Praxis einer Veterinärmedizinerin sowie zwei medizinisch diplomierte Fußpflegebetriebe. (Stand Mai 2007)

Gastronomie und Kulinarisches

Die Zahl der gastronomischen Betriebe hat sich in den letzten Jahrzehnten reduziert. Derzeit gibt es ein Kaffeehaus, eine Konditorei, drei Gasthäuser, eine Pizzeria, zwei Kantinen, ein Pub sowie ein ***-Hotel und eine Fremdenpension. Die Konditorei wird seit Anfang 2007 als reines Nichtraucherlokal geführt. Einmal pro Jahr laden der örtliche Sportverein und die Freiwillige Feuerwehr zum Sturmheurigen und zur Weinkost. Diese Veranstaltungen bieten kulinarische Spezialitäten aus der Region. Alle Einkünfte dienen einem guten Zweck im Sinne der Vereinsförderung. Die Bewirtung als solches findet ehrenamtlich statt. Dieser Umstand führte in den letzten Jahren häufig zu Diskussionen mit regionalen Wirten, die im Gegensatz zu diesen Veranstaltungen Getränkesteuern zahlen müssen und daher teurer anbieten müssen, was wiederum zu einem Einbruch der Gästebesuche führt. Ein Gasthaus erhielt 2006 und 2007 den Niederösterreichischen Landespreis für nachhaltige und gesunde Küche.

Eine in einer eher entfernten Nachbargemeinde ansässige Fleischerei hat ein Wurstprodukt mit dem Namen "Eichgrabener" versehen. Es handelt sich dabei um Würstel, die den Debrezinern ähnlich sind. Es gibt dafür keinen Detailverkauf, man kann diese Produkte aber in Eichgrabener Lokalen verzehren. In den 1980er Jahren hat eine Eichgrabener Bäckerei eine "Eichgrabener-Schnitte" eingeführt. Es handelte sich dabei um eine Art Nusstorte, die geschmacklich am ehesten mit einer Panamatorte vergleichbar war. Herstellung und Vertrieb dieser Backware wurde mangels Nachfrage wieder eingestellt.

Tourismus

War Eichgraben vor 200 Jahren noch ein beliebter Sommerfrischeort für Stadtbewohner, hat sich seine Rolle im Laufe der letzten 200 Jahre entscheidend geändert. Hotel und Pensionen setzten auf Bustourismus und auf Individualtourismus, besonders von Leuten, denen eine Unterkunft in Wien zu teuer ist, die aber die Nähe zu Wien schätzen. Der Großteil der Touristen kommt aus den Niederlanden, Gäste aus den neuen deutschen Bundesländern werden in den letzten Jahren vermehrt gesichtet. Auch finden sich oft Gäste aus Frankreich ein. Die Touristen schätzen vor allem die Ruhe im Ort und die Möglichkeit ausgedehnte Wanderungen durchführen zu können. Auch das renovierte Wienerwald-Erlebnisbad erfreut sich großer Beliebtheit.

Die Fremdenverkehrsinformationen von Eichgraben wurden von der renommierten österreichischen Tageszeitung Der Standard im Jahre 1994 getestet und in einem Ranking mit vergleichbaren Gemeinden als für verbesserungswürding bewertet. Die Touristikbeauftragen des örtlichen Wirtschaftsbundes haben diese konstruktive Kritik positiv aufgenommen und daraufhin eine DVD mit sehr interessanten Informationen über Eichgraben produziert. Diese DVD wurde 2005 im Rahmen des sogenannten Mostkirtages vorgestellt und ist in den örtlichen Banken, Trafiken und Gaststätten gegen einen geringen Unkostenbeitrag erhältlich.

Medien

  • "Der Eichgrabner", Periodikum des Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereins.
  • NÖN - Niederösterreichische Nachrichten, Wochenzeitung, die den Ereignissen in Eichgraben einen eigenen Bereich gewidmet hat.
  • Es gibt weitere Zeitschriften von verschiedenen Vereinen und Interessensgemeinschaften, die einen direkten Bezug zu Eichgraben haben.

Bildung


Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Bürgermeister a.D. Dipl.-Ing. Kurt Müller
  • Bürgermeister a.D. Reg. Rat Wilhelm Groiss
  • Adolf Plank, für sein langjähriges Engagement als Obmann des Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereins

Literatur

  • Der in Kirchstetten (Niederösterreich) ansässige Dichter Wystan Hugh Auden (1907-1973) nannte Eichgraben in mehreren seiner Essays, bezugnehmend auf die hohe Lebensqualität in dieser Gemeinde.
  • Ernst Jandl verwendete den Wortlaut 'Eichgraben' einige Male in seinen Gstanzln.
  • Heimito von Doderer war hier mit einer Witwe befreundet. Seine Freunde fragten sich, wem er mehr zugetan war, der Witwe oder der Tatsache, dass sie ein Häuschen direkt an der Westbahn mit Ausblick auf die vorbeifahrenden Züge besaß. Ihm ist auch der Heimito-von-Doderer-Park westlich des Bahnhofs gewidmet.

Partnergemeinden

  • DeutschlandDeutschland Eichgraben, Ortsteil der Kreisstadt Zittau nahe dem Dreiländereck Deutschland - Polen - Tschechien im deutschen Bundesland Sachsen. Eine Delegation aus der deutschen Partnergemeinde ist immer wieder bei Veranstaltungen im Ort zugegen.
  • RumänienRumänien Alma Vii, eine kleine Gemeinde in Siebenbürgen, Rumänien. Bei der Partnerschaft ging es in erster Linie um kleine wirtschaftliche Hilfestellungen nach der Öffnung des Ostens, wobei die Initiative ursprünglich von der römisch-katholischen Kirche Eichgraben ausging.

Eichgraben ist außerdem Mitglied der Wienerwald Initiativ Region.

Sonstiges

  • Der ORF-Fernsehfilm "Der schwarze Löwe" (Regie: Wolfgang Murnberger) basiert auf einer wahren Begebenheit aus Eichgraben: behandelt wird das Schicksal des aus Nigeria stammenden Emmanuel Antiga, der als erfolgreicher Libero im SV Eichgraben spielte und als "Tiger von Eichgraben" bekannt wurde. Trotz großer Proteste zahlreicher GemeindebürgerInnen wurde er im Jahr 2006 abgeschoben.[10]

Quellen

  1. Vgl. Marktgemeinde Eichgraben (Hg.): Gemeindeinformation, Neubürgerempfang Jänner 2010.
  2. Vgl. Marktgemeinde Eichgraben (Hg.): Gemeindeinformation, Neubürgerempfang Jänner 2010.
  3. Vgl. Marktgemeinde Eichgraben (Hg.): Gemeindeinformation, Neubürgerempfang Jänner 2010.
  4. Vgl. dazu: Starch, Roland: Die KPÖ und die Komintern, Universität Wien: Diplomarbeit 2009, S. 52. PDF-Download http://othes.univie.ac.at/4385/1/2009-04-06_0008790.pdf
  5. Hans Hautmann: Die verlorene Räterepublik. Am Beispiel der Kommunistischen Partei Deutschösterreichs. Wien 1971, 2., erg. Aufl., S. 245.
  6. Webseite des Wienerwaldmuseums Eichgraben
  7. Info-Folder des VOR zum AST Eichgraben http://www.vvnb.at/bilder/d1/Folder_Eichgraben_9_2008_lr.pdf
  8. http://www.eichgraben.at/id=141,1068,0,0,1,0,2,0
  9. Spatenstichfeier für unser Gemeindehaus. In: Eichgraben Konkret (Informationsblatt der SPÖ-Eichgraben), Winter 2009
  10. Information zur Produktion auf der Webseite des ORF: http://derneue.orf.at/aktuelles/schwarze_loewe.html

Weblinks

 Commons: Eichgraben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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