Eduard Herterich

Eduard Herterich

Eduard Herterich (* 30. Mai 1905 in Pulheim, Kreis Köln; † 3. Juli 1994 in Bielefeld) war ein Grafiker und Aquarellmaler und lebte seit frühester Kindheit in Bielefeld.[1]

Er spannt den Bogen von der Romantik zum Realismus bis zum Expressionismus ja gar zur Abstraktion. Seine Arbeiten waren großräumige weite Landschaften mit bis ins Detail gehenden Baum- und Wurzelstudien. In seinen Werken findet sich die Natur von den Küsten Norddeutschlands über Teutoburger Wald, Senne bis hinunter nach München und Tirol.

Seine künstlerische Laufbahn begann Anfang der 1920er Jahre an der Bielefelder Handwerker- und Kunstgewerbeschule. Als Gasthörer unterrichtete ihn dort zunächst Ludwig Godewols, Mentor bekannter Künstler wie Peter August Böckstiegel, Schabbon und Freudenau. 1928 bis 1934 konnte er ein Studium an dieser Einrichtung absolvieren. In dieser Zeit war vor allem der Glasmaler Prof. Karl Muggly sein Lehrer. Seinen Einfluss findet man seitdem in vielen seiner Werke wieder.

1944 wurde Eduard Herterich trotz einer angeborenen schweren Behinderung zum Kriegsdienst eingezogen. Die Kriegsgefangenschaft überlebte er nur durch sein künstlerisches Talent. Ein französischer Geistlicher wurde auf ihn aufmerksam. Er erteilte ihm den Auftrag, in verschiedenen Kapellen Nordfrankreichs Wandgemälde anzufertigen.

Nach dem Krieg fand Herterich in Emil Groß einen wichtigen Fürsprecher. Groß war Verleger der sozialdemokratischen Zeitung Freie Presse, Landtagsabgeordneter der SPD und Mitglied des Gesamtvorstandes der SPD. Vergesst mir den Eduard nicht, soll Groß bei geplanten Kunstankäufen durch die SPD-Arbeiterwohlfahrt (AWO) oder Freie Scholle immer gesagt haben. "Wo man in ein AWO-Haus kam, hing garantiert an einer Wand ein Herterich", erinnerte Grube sich später.

Von 1956 bis 1970 unterrichtete Herterich als nebenamtlicher Lehrer Kunsterziehung und Heimatkunde an vielen Bielefelder Volksschulen. 1979 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Bielefeld. 1985 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Eduardt Herterich verstarb am 3. Juli 1994 einen Monat nach seinem 89. Geburtstag in Bielefeld. Zahlreiche seiner Werke befinden sich in der Sammlung der Kunsthalle Bielefeld, des Bielefelder Kunstvereins oder in Privatbesitz.

Literatur und Quellen

  • Eduard Herterich, Aquarelle und Zeichnungen, Kulturhistorisches Museum Bielefeld, Ausstellungskatalog 1979.
  • Neue Westfälische Zeitung Nr. 153 vom 5. Juli 1994
  • Neue Westfälische Zeitung Nr. 58 vom 9. März 2007

Einzelnachweise

  1. Neue Osnabrücker Zeitung, Ausgabe vom 25. Oktober 2010, Author: Heiko Bockstiegel abgerufen 24. Mai 2011

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