Dunkerque-Klasse

Dunkerque-Klasse
Identifikationsblatt der US Navy zur Dunkerque
Identifikationsblatt der US Navy zur Dunkerque
Geschichte Flagge
Typ Schlachtschiff
Einheiten 2 fertiggestellt
Technische Daten
Verdrängung
  • 26 500 t (Standard)
  • 36 380 t (maximal)
Länge

214 m

Breite

31 m

Tiefgang

8,50 m

Besatzung

1381 Mann

Antrieb

6 Dampfkessel (Typ Indret), 4 Parsons-Getriebeturbinen, 111 000 WPS welche auf 4 Wellen wirkten

Geschwindigkeit

30 kn

Reichweite

16 400 sm (30 373 km) bei 17,3 kn (31,5 km/h)

Bewaffnung
  • 2 Vierlingstürme mit 330 mm/L50 Modèle 1931-Geschützen, vor den Aufbauten aufgestellt. Maximale Schussweite: 41700 m (45 604 yds) bei 35° Erhöhung
  • 16 x 130 mm Geschütze in 3 Vierlingstürmen, achtern aufgestellt, und 2 Doppeltürmen zur Luftabwehr verwendbar.
  • 10 x 37 mm FlaK
  • 32 x 13,2 mm Maschinengewehre zur Luftabwehr
Panzerung
  • Gürtel: 222 mm (Dunkerque) und 283 mm (Strasbourg)
  • oberes Panzerdeck: 127 mm
  • unteres Panzerdeck: 50 mm
  • Zitadelle: 356 mm
  • Türme (Vorderseite): 356 mm
Weitere Ausstattung
  • ein Flugzeugkatapult
  • ein Flugzeugkran
  • drei Wasserflugzeuge

Die Dunkerque-Klasse war eine zwei Schiffe umfassende Klasse von Großkampfschiffen der Französischen Marine. Die Dunkerque und die Strasbourg wurden in den 1930er Jahren entwickelt und gebaut.

Inhaltsverzeichnis

Entwurfshistorie

Frankreich begann 1926 mit Entwurfsarbeiten für Kampfschiffe, die jeden Kreuzer vernichten, als schnelle Aufklärungskräfte wirken oder als Handelsstörer einsetzbar sein sollte, da nach dem Washingtoner Flottenabkommen Neubauten für die Jahre 1927, 1929 und 1931 erlaubt waren. Heraus kamen Pläne für Schlachtschiffe mit 17.500 Tonnen und acht 30,5-cm-Geschützen und Geschwindigkeiten von 34-35 kn. Die Panzerung war sehr schwach, da nur Kreuzer bis 10 000 Tonnen und 20,3-cm-Geschützen als Gegner angenommen wurden.

Durch die Entwicklung der Deutschland-Klasse wurde 1931 ein Neuentwurf nötig, der mehr Gewicht auf Panzerung und Feuerkraft legte und dadurch auf eine Größe von 25.000 Tonnen anwuchs. Infolge dessen sank die Entwurfsgeschwindigkeit auf 29 bis 30 Knoten, aber das Schiff hätte Granaten der deutschen 28-cm-L/54,5-Geschützen widerstehen können. Der französische Marinestab war allerdings mit den 30,5-cm-Geschützen unzufrieden, daher wurden 33-cm-Geschütze in den Entwurf geschrieben, woraus eine nochmalige Gewichtszunahme resultierte. Von nun an wurde der Entwurf als der eines "bâtiment de ligne", also als Schlachtschiff, bezeichnet. Dennoch bestanden zu zeitgenössischen Schlachtschiffen signifikante Schwächen bei Panzerung und Bewaffnung (man ziehe zum Vergleich beispielsweise die britischen Schiffe der Nelson-Klasse heran), gleichwohl handelte es sich um schnelle Schiffe, die schwerer als die Scharnhorst- oder Deutschland-Klasse bewaffnet waren.

Technik

Die Dunkerque-Klasse ist schwer zu kategorisieren: langsamer als ein (Schlacht-)Kreuzer, aber besser geschützt als ein solcher, schwächer bewaffnet und gepanzert, aber schneller als ein Schlachtschiff. Der endgültige Entwurf brachte zum ersten Mal in der Geschichte des Kriegsschiffbaus die Konzentration der Artillerie vor den Aufbauten in Vierlingstürmen, so dass im Gegensatz zur britischen Nelson-Klasse kein Turm im Feuerbereich durch einen anderen eingeschränkt wird. Ziel dieser Anordnung war bei der Dunkerque und der Strasbourg ebenso wie bei der folgenden Richelieu-Klasse die Gewichtseinsparung und die Reduzierung der Größe des zu panzernden Bereiches. Die Panzerung war, entgegen älteren und zeitgenössischen deutschen Entwürfen, nach dem Prinzip "alles oder nichts" gebaut und nicht, wie auch etwa die HMS Hood, in einer "sequentiellen" (mehrere Panzerdecks mittlerer Dicke hintereinander) Anordnung. Diese Panzerung war entworfen worden, um Schutz vor 28-cm-Granaten deutscher Geschütze zu bieten, wie sie u.a. an Bord der Deutschland-Klasse verwendet wurden. Schwerere Kaliber überwanden die Panzerung, wie sich in Mers-el-Kébir zeigen sollte, wo die Dunkerque schwer beschädigt wurde.

Die Strasbourg hatte im Vergleich zur Dunkerque rund 780 Tonnen mehr Verdrängung, was durch einen stärkeren Panzer und einen geringfügig längeren Rumpf bedingt wurde. Hier eine Gegenüberstellung der beiden Schiffe:

Dunkerque Strasbourg
Länge: 215,12 m 215,48 m
Panzerdicken (Gürtel): 225 mm 283 mm
Geschwindigkeit: 31,06 kn 30,36 kn

Zusammengefasst handelt es sich bei diesen Kampfschiffen um schnelle Schiffe mit einer hohen Reichweite, einem guten Unterwasserschutz und relativ hoher Feuerkraft, die zwar von (Schlacht-)Schiffen mit schwererer Geschützausstattung bedroht, aber sonst jedem anderen Gegner überlegen waren.

Weitere Bilder

Gerenderte 3D-Ansicht der Dunkerque
Übersichtszeichnung der Dunkerque

Quellen

Weblinks

 Commons: Dunkerque-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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