Die Deutschen Inschriften

Die Deutschen Inschriften

Die Deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit (DI) ist ein 1934 von dem Germanisten Friedrich Panzer (Heidelberg) in Zusammenarbeit mit den Historikern Karl Brandi (Göttingen) und Hans Hirsch (Wien) gegründetes interakademisches epigraphisches Publikationsunternehmen. Erfasst werden Inschriften vom Frühmittelalter bis zum Jahre 1650 und später auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland, der Republik Österreich und Südtirols. Inzwischen sind 81 Bände erschienen. Ein einzelner Band dokumentiert die Inschriften einer Stadt oder eines Landkreises bzw. eines politischen Bezirks in Österreich.

Träger sind die Akademien der Wissenschaften in Berlin, Düsseldorf, Göttingen, Heidelberg, Leipzig, Mainz und München sowie die Österreichische Akademie der Wissenschaften in Wien.

Das Unternehmen repräsentiert in Deutschland und Österreich zusammen mit dem Epigraphischen Dokumentationszentrum München das Forschungsgebiet der mittelalterlichen und neuzeitlichen Epigraphik auf wissenschaftlicher Ebene.

Die Inschriftenbände erscheinen im Reichert-Verlag, sind jedoch auch teilweise im Online-Portal "Deutsche Inschriften Online (DIO)" einsehbar.

Inhaltsverzeichnis

Deutsche Inschriften Online (DIO)

Das Projekt "Deutsche Inschriften Online" wurde als interakademisches Projekt der Akademien zu Göttingen und Mainz geplant und umgesetzt. Ziel des Projektes war die Digitalisierung und Online-Bereitstellung der Inschriftenbände DI 66/45/56/58/61. Die Realisierung des Projektes basiert auf der technischen Grundlage der in den Arbeitsstellen Greifswald und Mainz entwickelten Datenbanken. Das Projekt hat Pilotcharakter und versteht sich als Ausweitung des 2008 in Mainz in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz realisierten Projektes "Inschriften Mittelrhein-Hunsrück (IMH)", welches lediglich die Digitalisierung des Bandes "Die Inschriften des Rhein-Hunsrück Kreises I (DI 60)" von Eberhard J. Nikitsch umsetzte. Die ursprüngliche Website des IMH-Projektes ist inzwischen im neuen DIO-Portal aufgegangen. Langfristig ist die Digitalisierung und Online-Bereitstellung weiterer Inschriftenbände sowie eine Übersetzung des Portals in die englische Sprache geplant.

Neben den digitalisierten Editionsbänden bietet DIO eine Volltextsuche, epigraphische News sowie die Artikelserien "Epigraphischer Tipp" und "Inschrift im Fokus" zu bestimmten Arten und Formen von Inschriften, sowie ein Glossar und eine themenbezogene Linkliste. Zudem bietet das Portal nicht nur Texte, sondern auch in die entsprechenden Katalognummern eingebettete Photographien zu zahlreichen Inschriften an und versucht auf diese Weise verschiedene Möglichkeiten der Informationsvermittlung zu koppeln.

Bisher können insgesamt zwölf Inschriftenbände mit über 4170 Katalognummern und mehr als 4000 Abbildungen abgerufen werden.[1] Online verfügbar sind die Bände DI-19 Göttingen (Stadt), DI-28 Hameln, DI-36 Hannover, DI-42 Einbeck, DI-45 Goslar, DI-56 Braunschweig, DI-58 Hildesheim, DI-60 Rhein-Hunsrück-Kreis I, DI-61 Helmstedt, DI-66 Göttingen (Landkreis), DI-46 Minden, Die Inschriften der Stadt Mainz. Teil 1: Die Inschriften des Domes und des Dom- und Diözesanmuseums von 800 bis 1350.

Siehe auch

Nachweise

  1. Schrade, Epigraphik im digitalen Umfeld, Absatz 2.

Literatur

  • Schrade, Torsten: Epigraphik im digitalen Umfeld. (URN: urn:nbn:de:0289-2011051816). In: Skriptum 1 (2011), Nr. 1. ISSN 2192-4457. (Artikel unter Creative Commons-Lizenz verfügbar; gibt einen knappen Einblick in Entstehung und (Fort-)Entwicklung von DIO)

Weblinks


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