Coswig (Sachsen)

Coswig (Sachsen)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Coswig
Coswig (Sachsen)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Coswig hervorgehoben
51.13333333333313.583333333333118
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Dresden
Landkreis: Meißen
Höhe: 118 m ü. NN
Fläche: 25,85 km²
Einwohner:

21.297 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 824 Einwohner je km²
Postleitzahl: 01640
Vorwahl: 03523
Kfz-Kennzeichen: MEI
Gemeindeschlüssel: 14 6 27 010
Stadtgliederung: 5 Stadtteile/Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Karrasstraße 2
01640 Coswig
Webpräsenz: www.coswig.de
Oberbürgermeister: Frank Neupold (parteilos)
Lage der Stadt Coswig im Landkreis Meißen
Coswig (Sachsen) Diera-Zehren Ebersbach (bei Großenhain) Glaubitz Gröditz Großenhain Hirschstein Käbschütztal Ketzerbachtal Klipphausen Lampertswalde Leuben-Schleinitz Lommatzsch Meißen Moritzburg Nauwalde Niederau Nossen Nünchritz Priestewitz Radebeul Radeburg Riesa Röderaue Schönfeld Stauchitz Strehla Tauscha Thiendorf Triebischtal Weinböhla Weißig am Raschütz Wülknitz Zeithain Sachsen Dresden Landkreis Bautzen Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Landkreis Mittelsachsen Landkreis Nordsachsen BrandenburgKarte
Über dieses Bild
Blick auf Sörnewitz von der deutschen Bosel. Im Hintergrund die Stadt Coswig.
Ansicht von Brockwitz vom gegenüberliegenden Elbufer aus, im Hintergrund das Gewerbegebiet Industriestraße zwischen Brockwitz und dem Coswiger Stadtzentrum

Coswig ist eine Große Kreisstadt im sächsischen Landkreis Meißen. Sie liegt an der Elbe, nord-westlich von Dresden und ist mit selbigem über Radebeul nahtlos zusammengewachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Coswig, slawisch von Koza, bed. also Ziegendorf, liegt im dicht besiedelten Elbtal zwischen Meißen im Nordwesten und Radebeul bzw. Dresden im Südosten.

Angrenzende Gemeinden im Landkreis Meißen sind Klipphausen, die Stadt Meißen, Moritzburg, die Stadt Radebeul und Weinböhla.

Stadtgliederung

Zu Coswig gehören neben der Kernstadt die Ortsteile Kötitz (an der Elbe gelegen), Neucoswig (im Norden in Richtung Friedewald), Brockwitz (mit Ortsteil Clieben), Sörnewitz und Neusörnewitz (alle westlich von Coswig-Mitte).

Geschichte

Coswig war ursprünglich ein Kirchdorf, in dem im 15. Jahrhundert Weinbau betrieben wurde. Nach dem Anschluss an die Leipzig-Dresdner Eisenbahn 1839 wuchs der Ort zunehmend, so dass er genau 100 Jahre später zur Stadt erklärt wurde.

Bereits 1013 erfährt Brockwitz erstmals Erwähnung in einer Übereignungsurkunde König Heinrichs II. an das Domstift zu Meißen, als „Brochotinacethla“.

Im Jahr 1203 wird Kötitz im Zusammenhang einer Schenkung des Markgrafen Dietrich an das Kloster Altzella unter der Bezeichnung „villa Chottenwiz“ erstmals erwähnt.

Sörnewitz wurde 1205 als Mühlenort „Villa Sornuitz“ erstmals urkundlich erwähnt. Im September 2005 feierte das Dorf sein 800-jähriges Bestehen.

1350 ist die erste nachweisliche Erwähnung Coswigs als „Koczwicz" im Lehnbuch Friedrich des Strengen zu finden.

Nach 1556 fiel das Dorf Kreyern wüst, dessen Flur heute zu Coswig gehört.

Am Beginn der Zeit des Nationalsozialismus im April 1933 wurden 70 bis 80 Mitglieder von Arbeiterorganisationen in der Schulturnhalle interniert und misshandelt, von denen 20 in Haftanstalten nach Dresden überführt wurden.

Auch Coswig mit seinen Stadtteilen Kötitz, Brockwitz und Sörnewitz wurde im August 2002 von der Jahrhundertflut der Elbe überrascht. Bereits das Elbehochwasser 1845 hatte weite Teile des Stadtgebiets überflutet.

Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Industriegeschichte

Ca. 1884 gründete Emil Nacke die Strohstoff-Fabrik-Tännicht, die dann 1885 Bestandteil der Vereinigten Strohstoff-Fabriken wurde. Von Brockwitz aus nahm 1898 die Entwicklung der Dresdner Schnellpressenfabrik ihren Anfang.

Eingemeindungen

Neucoswig (auch Weinberggemeinde) wurde am 1. April 1920 mit damals 1.150 Einwohnern eingemeindet. Am 1. April 1935 kam das Dorf Kötitz mit damals 2.096 Einwohnern als Stadtteil hinzu. Die Dörfer Brockwitz und Sörnewitz wurden am 1. Juli 1950 im Rahmen einer Verwaltungsreform der Stadt Coswig angeschlossen, sind vom städtebaulichen Charakter aber heute noch selbstständige Dörfer.

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

  • 1834: – 00399
  • 1933: – 08.245
  • 1939: – 09.858
  • 1946: – 11.705 1
  • 1950: – 17.401 2
  • 1960: – 17.649
  • 1981: – 28.795
  • 1984: – 28.310
  • 1995: – 24.955
  • 1997: – 25.260
  • 1998: – 25.040
  • 1999: – 24.673
  • 2000: – 24.035
  • 2001: – 23.435
  • 2004: – 22.449
  • 2007: – 22.057
  • 2009: – 21.600
  • 2010: – 20.977

Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen
1 29. Oktober
2 31. August

Politik

Stadtrat

Rathaus

Der Stadtrat der Stadt Coswig setzt sich in der Wahlperiode 2009–2014 aus 26 Ratsmitgliedern zusammen:

CDU 10 Sitze
CBL Coswiger Bürgerliste 5 Sitze
Die Linke 4 Sitze
SPD 2 Sitze
FDP 2 Sitze
Bündnis 90/Die Grünen 1 Sitz
DSU 1 Sitz
NPD 1 Sitz

Bürgermeister

Oberbürgermeister Frank Neupold (parteilos) seit Juni 2008
Bürgermeister Thomas Schubert (parteilos) seit Oktober 2007

Wappen

Das Wappen ist dem früheren Gemeindesiegel entnommen, das seit 1899 nachweisbar ist. Das Stadtwappen wird wie folgt beschrieben: „In Blau schwebend eine goldene Weintraube mit grünem Weinblatt an der linken Seite am braunen gestümmelten Reis, zwischen zwei aus natürlichem grünen Rasen und natürlichem blauen Wasser aufwachsenden goldenen Getreideähren.“ Neben der Weintradition versinnbildlicht das Wappen auch den einstigen Anbau von Brau-Gerste. Das Wasser symbolisiert die Elbe, an deren Ufer die Stadt erbaut wurde.

Städtepartnerschaften

Coswig unterhält seit 1990 eine Städtepartnerschaft mit Ravensburg und seit 1995 mit dem tschechischen Lovosice nad Labem (deutsch Lobositz).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Alte Kirche in Coswig

Bauwerke

  • Alte Kirche (errichtet 1497, damit Coswigs ältestes erhaltenes Gebäude, größere Umbauten 1611/12, ~1740)
  • Barockkirche Brockwitz
  • Peter-Pauls-Kirche (Neo-Renaissance, Architekt Woldemar Kandler, geweiht 1903)
  • katholische Kirche „Heilig Kreuz“
  • Herrensitz „Rote Presse“
  • Karrasburg
  • Villa Teresa (1891–1895 Wohnsitz des Komponisten Eugen d’Albert und seiner Frau, der Pianistin Teresa Carreño)

Natur & Landschaft

Coswig liegt am nordwestlichen Ausgang der Dresdner Elbtalweitung. Westlich von Coswig, neben dem Ortsteil Sörnewitz, liegt das Spaargebirge mit dem Aussichtspunkt an der Boselspitze.

Gedenkstätten

Gedenkanlage Dresdner Straße/Ecke Bahnhofstraße
  • Gedenkstein in der Dresdner Straße/Ecke Bahnhofstraße an die Opfer des Faschismus
  • Gedenkstein an der Dresdner Straße 207 im Ortsteil Brockwitz an Opfer des NS-Terrors
  • Gedenkstein am Geschwister Scholl Platz im Ortsteil Neucoswig an die Geschwister Scholl
  • Denkmal von 1975 an der Kötitzer Straße des Ortsteiles Kötitz zur Erinnerung an den Bergsteiger und Widerstandskämpfer Kurt Schlosser

Vereine

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Coswig liegt an den Bahnstrecken Berlin–Dresden und Leipzig–Dresden. Von Letzterer zweigt im Stadtgebiet die Bahnstrecke Borsdorf–Coswig ab, die über Meißen-Triebischtal verläuft. Coswig ist außerdem als Endpunkt der S-Bahn-Strecke Pirna–Coswig vorgesehen.

Eine Elbbrücke gibt es in Coswig nicht. Die nächsten Straßenbrücken sind die Alte Elbebrücke Meißen elbabwärts sowie die Dresdner Autobahnbrücke elbaufwärts. Eine neue Elbbrücke bei Niederwartha entsteht nahe der Coswiger Stadtgrenze.

Im Ortsteil Kötitz existiert eine Fährverbindung über die Elbe nach Gauernitz. Betreiber der Fähre ist die Verkehrsgesellschaft Meißen. Die Fähre verkehrt zu einem festen Fahrplan und kann Fußgänger, Radfahrer und motorisierte Zweiräder transportieren.

Bundesstraßen verlaufen nicht durch Coswiger Stadtgebiet. Die nächste Autobahnanschlussstelle ist derzeit Dresden-Neustadt an der Bundesautobahn 4 im Dresdner Stadtteil Kaditz.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Weblinks

 Commons: Coswig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)

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