Zeche Helene (Essen)

Zeche Helene (Essen)
Zeche Helene
Zeche Helene

Zeche Helene
Abbau von Steinkohle
Betriebsbeginn 1873
Betriebsende 1965
Nachfolgenutzung Parkfläche
Geografische Lage
Koordinaten 51° 28′ 56″ N, 7° 1′ 9″ O51.4822222222227.0191666666667Koordinaten: 51° 28′ 56″ N, 7° 1′ 9″ O
Zeche Helene (Regionalverband Ruhr)
Zeche Helene
Lage Zeche Helene
Standort Essen
Gemeinde Essen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Die Zeche Helene war ein Steinkohlen-Bergwerk in Essen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Zeche wurde als Anschlussanlage der Zeche Amalie konzipiert. Die Gewerkschaft Amalie hatte den Grubenfeldbesitz im Ostbereich bis nach Altenessen ausgeweitet. Ab 1868 stockte die Gewerkschaft ihr Kapital auf, um dann ab 1870 an der Twentmannstraße den Schacht Helene niederzubringen. 1872 wurde ein Malakow-Turm über dem Schacht errichtet, und 1873 konnte die Zeche die Förderung aufnehmen.

Die Gewerkschaft änderte ihren Namen in Gewerkschaft Ver. Helene & Amalie, führte aber die beiden Zechen zunächst als eigenständige Betriebsanlagen. 1876 wurde auf Schacht Helene eine Kokerei errichtet. Die Zeche entwickelte sich sehr vielversprechend und konnte schon bald eine jährliche Förderung von 500.000 t Kohle vorweisen. 1895 trat die Gewerkschaft Ver. Helene & Amalie dem Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat bei. Das Mitspracherecht in diesem Syndikat richtete sich auch nach der jeweils erbrachten Fördermenge der vertretenen Schachtanlage.

Daher wurden die beiden Schachtanlagen großtechnisch ausgebaut und zur Zeche Vereinigte Helene & Amalie zusammengefasst. Beide Anlagen wurden als Förderanlagen geführt. Von 1898 bis 1901 wurde neben Schacht Helene der Schacht Bertha niedergebracht. Nach dessen Fertigstellung wurde über Schacht Helene ein großdimensioniertes Fördergerüst in den Malakowturm eingezogen. Die Kokerei wurde erneuert. 1910 wurde das Fördergerüst über Schacht Bertha ebenfalls für größere Förderlasten aufgestockt.

Die vereinigte Förderung der Zeche Ver. Helene & Amalie erreichte beinahe den Wert von 1 Mio. t jährlich. Ab 1921 bestand ein Kooperationsvertrag der Zeche Ver. Helene & Amalie mit der Friedrich Krupp AG. Ab 1927 wurden die Zechen Amalie und Helene komplett von Krupp übernommen und in der Friedrich Krupp AG Bergwerke Essen fortgeführt. Von 1929 bis 1934 wurde der Kohleabbau der Essener Krupp-Zechen Ver. Sälzer & Neuack, Amalie und Helene neugeordnet.

Die Zeche Ver. Helene & Amalie wurde aufgespalten; die Schachtanlage Amalie bildete mit Ver. Sälzer & Neuack die Zeche Sälzer-Amalie. Die Zeche Helene wurde fortan als eigenständige Förderanlage geführt. 1935 wurde Schacht Helene auf Gefäßförderung umgerüstet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kokerei beschädigt. Nach deren Wiederaufbau ging die Zeche Helene 1955 in den Besitz der Bergwerke Essen-Rossenray AG, der Nachfolgegesellschaft der Krupp-Untergesellschaften, über.

Die Förderung der Zeche Helene lag zu dieser Zeit mit 1.800 Beschäftigten bei 700.000 t jährlich. Die Kokerei erzeugte 200.000 t Koks pro Jahr. Ab 1955 wurde schrittweise die Zusammenfassung der Krupp-Zechen zu einem großen Verbundbergwerk betrieben. Die Zeche Helene wurde weiter als Förderanlage betrieben.

Stilllegung

In der Kohlekrise Mitte der 1960er Jahre zeichnete sich ab, dass die Restlebensdauer der Krupp-Zechen keinen langfristigen wirtschaftlichen Betrieb mehr gewährleisten konnten. 1963 wurde die Kokerei Helene außer Betrieb genommen.

Der 1964 gegründete Rationalisierungsverband des Steinkohlenbergbaus koordinierte die Stilllegung der unrentabelsten Betriebe der jeweiligen Montanunternehmen und prämierte diese nach der Fördermenge. Daher wurde für 1965 die Stilllegung des Förderstandortes Zeche Helene beschlossen. Die Schächte wurden noch bis 1966 als Wetterschachtanlagen für die dann ebenfalls stillgelegte Zeche Sälzer-Amalie weiterbetrieben.

Heutiger Zustand

Nach endgültiger Stilllegung wurden die beiden Schächte verfüllt und die Tagesanlagen abgebrochen. Einige Gebäude im ehemaligen Eingangsbereich blieben erhalten, darunter auch ein 1927 erbautes Verwaltungs- und Kauengebäude von Edmund Körner. 1983 wurde dieses Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und nach 1989 im Rahmen der IBA Emscher Park restauriert und neu genutzt.

Das Zechengelände wurde zunächst als Trassenfläche für eine Fortführung der Bundesautobahn 52 bereitgehalten. Nach Verwurf dieses Planes ist es jetzt als Helenenpark der Öffentlichkeit zugänglich.

Literatur

  • Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 6. erweiterte und aktualisierte Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 2006, ISBN 3784569943
  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. 3. Auflage, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9

Weblinks


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