Wolfgang Kaiser (KgU)

Wolfgang Kaiser (KgU)

Wolfgang Kaiser (* 16. Februar 1924 in Leipzig; † 6. September 1952) war Leiter des Labors der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU) unter dem Decknamen „Rieger“.

Der Chemiestudent Wolfgang Kaiser war von Oktober 1950 bis zu seiner Verhaftung im Februar 1952 der erste Leiter des chemisch-technischen Labors der KgU. Er stellte Lunten für Flugblattballons, Stinkbomben, Brandsätze und andere für Sabotageaktionen geeignete Mittel her.[1] Auch das Nervengift Cantharidin wurde von der KgU an einige Kontaktleute der Widerstandsabteilung ausgegeben, um es im Kriegsfall gegen sowjetische Truppen einzusetzen.[2]

Über die Verhaftung existieren widersprüchliche Angaben. Nach einer Version wurde Wolfgang Kaiser aus West- nach Ostberlin entführt. Nach einer anderen Darstellung fand die Verhaftung in Ostberlin statt, wo Wolfgang Kaiser mit der Staatssicherheit ein doppeltes Spiel begonnen hatte.[2]

Im August 1952 wurde Wolfgang Kaiser in der DDR in einem Schauprozess vor Gericht gestellt. Ihm wurde die Bereitstellung von hochprozentigen Säuren, Brand- und Sprengsätzen sowie Gift vorgeworfen. Das Todesurteil erging am 9. August 1952 und wurde am 6. September 1952 vollstreckt.

Einzelnachweise

  1. Später Werwolf Der Spiegel, 2. Juli 1958
  2. a b Karl Wilhelm Fricke, Roger Engelmann: "Konzentrierte Schläge": Staatssicherheitsaktionen und politische Prozesse, Schriftenreihe des BStU, 11, S. 87, Online

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