Westerwald (Eichsfeld)

Westerwald (Eichsfeld)

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Westerwald / Eichsfelder Westerwald
Höchster Gipfel Herrenberg (504 m ü. NN)
Lage Landkreis Eichsfeld, Thüringen, Deutschland
Teil des Oberen Eichsfeldes, Thüringer Becken (mit Randplatten)
Einteilung nach Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands
Westerwald / Eichsfelder Westerwald (Thüringen)
Westerwald / Eichsfelder Westerwald
Koordinaten 51° 17′ N, 10° 14′ O51.28541666666710.229027777778504.0Koordinaten: 51° 17′ N, 10° 14′ O
Gestein Muschelkalk
Blick über Großbartloff auf den Westerwald
Der Schimberg von Ershausen aus gesehen

Der Westerwald (auch Eichsfelder Westerwald genannt) ist ein bis 504 m ü. NN[1] hoher, waldreicher Höhenzug des Obereichsfelds im Landkreis Eichsfeld in Thüringen (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Der Westerwald liegt als Teil des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal etwa 12 km südsüdöstlich von Heilbad Heiligenstadt, der Kreisstadt des Landkreises Eichsfeld. Er befindet sich zwischen Wachstedt im Nordosten, Küllstedt im Osten, Effelder und Großbartloff im Süden, Geismar im äußersten Südwesten, Wilbich im Südwesten, Ershausen im Westen und Martinfeld im Nordwesten.

Der Westerwald liegt komplett im Flusssystem des Werra-Nebenflusses Frieda. Westlich wird er von der Rosoppe flankiert, östlich durchfließt seinen Rand die Lutter nebst Oberlauf Steingraben - beide in Nord(ost)-Süd(west)-Richtung. Die Frieda selber flankiert in Südost-Nordwest-Richtung die äußersten Südausläufer.

Berge

Höchster Berg des Westerwalds ist der Herrenberg (504 m ü. NN), er befindet sich südwestlich von Wachstedt. In Gipfelnähe, im Forstbezirk Amtklafter steht dort das Forsthaus Westerwald.[1]

Zu den Bergen und Erhebungen zählen der Höhe nach:

  • Amtklafter (504,0 m), südwestlich von Wachstedt
  • Schimberg (473,4 m), nordwestlich Großbartloffs
    • Martinfelder Schimberg (470,6 m), südöstlich von Martinfeld
    • Südgipfel (457,1 m)
  • Fuchslöscherkopf (465,0 m), westlich von Küllstedt
  • Dörnerberg (454,4 m), nordnordwestlich von Großbartloff
  • Klusberg (443,2 m), nordnordöstlich von Großbartloff
  • Großer Heuberg (429,6 m), südöstlich von Ershausen
  • Eichberg (425,3 m), südwestlich von Großbartloff

Naturräumliche Gliederung und Naturschutz

Der Westerwald, in dem Laubwald vorherrscht, ist Teil der Westabgrenzung des NaturraumsThüringer Becken (mit Randplatten)“ (Haupteinheitengruppe 47/48[2]) gegen das westliche gelegene Osthessische Bergland (Haupteinheitengruppe 35[2]). Der Naturraum wird wie folgt als Teil des Oberen Eichsfeldes eingeordnet:

  • 483 Ringgau-Hainich-Obereichsfeld-Dün-Hainleite
    • 483.2 Westliches Obereichsfeld
      • 483.20 Kalteneberer Stufenrandbereich
        • Westerwald

Recht große Flächen des Walds gehören zum Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Ibenkuppe−Thomasbrücke−Östlicher Westerwald“ (Gebietsnummer 4727-320). Dessen südlicher Bereich − entlang von Steingraben und oberer Lutter − ist deckungsgleich mit Teilen des vielteiligen Vogelschutzgebiets „Südliches Eichsfeld“ (Nr. 4727-420).[1]

Verkehrsanbindung

Durch den Westerwald führt etwa in Nord-Süd-Richtung die Landesstraße 2032, die vorbei am Forsthaus Westerwald über die höchste Stelle des Höhenzugs verläuft und Wachstedt im Nordosten mit Großbartloff im Süden verbindet. Bis in die 1990er-Jahre verkehrten im Süden zwischen Küllstedt bzw. Büttstedt und Großbartloff die Züge der zur Kanonenbahn gehörenden Bahnstrecke Leinefelde–Treysa, von der in diesem Abschnitt unter anderem noch der Küllstedter Tunnel (1.530 m lang), der Mühlenberg-I-Tunnel (155 m), der Mühlenberg-II-Tunnel (343/345 m) und der Heiligenberg-Tunnel (198 m) zeugen.

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten

Am Nordrand des Westerwalds steht die Wallfahrtskirche Klüschen Hagis und etwas westlich davon in Nachbarschaft zum Westerwald die Burg Gleichenstein. Im südlichen Luttertal stehen die Lutter-, Kloster- und Spitzmühle. Nahe der zuletzt genannten Wassermühle befindet sich am Ostrand von Großbartloff der etwa 10 m hohe Lutterwasserfall.

Sonstiges

Auf Initiative des damaligen Oberforstmeisters Friedrich Brückner aus Heiligenstadt wurde 1971 versuchsweise mit der Auswilderung einer Herde von Muffelwild im Westerwald begonnen. Im Forstrevier Großbartloff wurde ein Wildeingewöhnungsgatter geschaffen. 1973 wurden die ersten 12 Tiere in die freie Wildbahn entlassen, in den Folgejahren wurden weitere Tiere aus dem Harz (Revier Ballenstedt) erworben.[3] Inzwischen hat sich der Bestand auf 200 bis 300 Tiere erhöht und kann in sechs Revieren des Eichsfeldes nachgewiesen werden. [4]

Einzelnachweise

  1. a b c Kartendienste des BfN
  2. a b E. Meynen und J. Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands - Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953-1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960)
  3. Ewald Heerda: Entdeckungen im Eichsfeld. Wissenswertes aus Wald und Flur. Selbstverlag des Autors, Heiligenstadt 1993, S. 83-86.
  4. Wald –Wild – Jagd. In: Thüringer Forstamt Heiligenstadt, Onlineportal. Abgerufen am 6. März 2010.

Literatur

  • Eduard Fritze: Der Eichsfelder Westerwald, Verlag: Rockstuhl, Bad Langensalza, 2007, ISBN 3-86777-005-0

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