Walter Schmidt (Fußballspieler, 1928)

Walter Schmidt (Fußballspieler, 1928)

Walter Schmidt (* 2. Mai 1928) war Fußballspieler und Fußballtrainer in der DDR. Als Spieler wurde er mit Turbine Halle DDR-Meister und mit dem SC Chemie Halle-Leuna DDR-Pokalsieger. Als Trainer führte er den Halleschen FC Chemie in den UEFA-Pokalwettbewerb.

Inhaltsverzeichnis

Fußball-Laufbahn

Spieler

Als 22-Jähriger stieß Walter Schmidt 1950 zum DDR-Oberligisten Turbine Halle. Nach einem enttäuschenden sechsten Platz nach Abschluss der Oberligasaison 1950/51 konnte Halle 1951/52 an den Erfolg von 1949 anknüpfen, als man Ostzonenmeister wurde, und gewann die DDR-Meisterschaft. Walter Schmidt gehörte als rechter Halbstürmer zum so genannten „magischen Quadrat“ mit den Läufern Rappsilber, Knefler und dem linken Halbstürmer Schleif, den Garanten des Meisterschaftserfolgs. Im Herbst 1951 gehörte Schmidt auch zum Kader der „Fußball-Kernmannschaft“ des Deutschen Sportausschusses, dem Vorläufer der späteren Fußballnationalmannschaft der DDR. In der folgenden Spielzeit 1952/53 erlebte Turbine einen überraschenden Absturz, konnte sich mit Platz 13 unter 17 Mannschaften knapp vor dem Abstieg retten. Danach war Schmidt einer der wenigen Spieler, die die Mannschaft nicht aus Enttäuschung über die Niederschlagung des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 verließen. Trotz des Aderlasses konnte sich Turbine Halle 1953/54 in der Oberliga halten. Im Sommer 1954 mussten die Fußballspieler der BSG Turbine zur Fußballsektion des neu gegründeten SC Chemie Halle-Leuna wechseln. Obwohl mit Otto Werkmeister, Karl Ebert und Walter Schmidt noch drei Meisterspieler die Saison 1954/55 bestritten, mussten die Fußballer des neuen Klubs zum Saisonende aus der Oberliga absteigen. Unter Mitwirkung von Walter Schmidt stieg der Klub 1956[1] umgehend wieder auf. Außerdem gelang den Hallensern das Kunststück, als Zweitligist den DDR-Fußballpokal zu gewinnen. Mit Schmidt als halblinken Stürmer und Mannschaftskapitän besiegte der SC Chemie im Endspiel am 16. Dezember 1956 den Oberligisten ASK Vorwärts Berlin mit 2:1. Schmidt blieb zwei weitere Jahre mit Chemie in der Oberliga aktiv, Ende 1958 beendete er nach sieben Oberliga-Spielzeiten, in denen er 153 Punktspiele bestritten und 16 Tore erzielt hatte, seine Laufbahn als Fußballspieler.

Trainer

Als Trainer beim Fünftligisten Stahl Hettstedt setzte Schmidt seine Fußball-Laufbahn fort. 1962 führte er die Stahlwerker in die Bezirksliga Halle, in der sich die Mannschaft bis zu seinem Weggang 1967 halten konnte. 1965 wurde Hettstedt unter Schmidts Führung Bezirkspokalsieger und nahm an der DDR-Pokalsaison 1965/66 teil. Dort trotzte die Mannschaft dem Zweitligisten Dynamo Eisleben in der 1. Runde ein 2:2 ab und unterlag erst im Wiederholungsspiel mit 3:5. 1967 ging Schmidt nach Halle zurück, wo er beim Nachfolgeklub des SC Chemie, dem Halleschen FC Chemie Juniorentrainer wurde. 1969 führte er die Hallenser Junioren zur DDR-Juniorenmeisterschaft. Dieser Erfolg veranlasste die Klubverantwortlichen, Schmidt in der Saison 1969/70 als Trainer der Oberligamannschaft einzusetzen, die in der Vorsaison nur knapp dem Abstieg entronnen war. Nach einem 10. Platz in seiner ersten Saison als Oberligatrainer führte Schmidt den HFC 1970/71 überraschend auf den dritten Platz und damit in den UEFA-Pokalwettbewerb 1971/72. Dort erlebte er in der 1. Runde die Brandkatastrophe vor dem Rückspiel beim PSV Eindhoven, bei dem sein Spieler Wolfgang Hoffmann ums Leben kam. Der HFC zog daraufhin seine Mannschaft aus dem Wettbewerb zurück. 1973 stieg Schmidt mit dem HFC aus der Oberliga ab und wurde von Günter Hoffmann abgelöst. Anschließend war er nicht mehr im höherklassigen Fußballgeschehen vertreten.

Fußnoten

  1. 1956 wurde die Fußballsaison bis 1960 auf den Kalenderjahr-Rhythmus umgestellt.

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Walter Schmidt — ist der Name folgender Personen: Walter Schmidt (Jurist) (1858–1925), deutscher Jurist und Politiker Walter Schmidt (Geistlicher) (1891–1981), deutscher Geistlicher der Neuapostolischen Kirche Walter Schmidt (CDU) (1898–1982), deutscher Politiker …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt — mit den Varianten Schmitt, Schmitz, Schmid, Schmidl, Schmidli, Schmidtke, Schmied und Smid/Smidt ist ein häufiger deutscher Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Häufigkeit …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt (Name) — Schmidt mit den Varianten Schmitt, Schmitz, Schmid, Schmidl, Schmidli, Schmidtke, Schmied und Smid/Smidt ist ein häufiger deutscher Familienname. Herkunft Wie die meisten häufigen Familiennamen ist Schmidt von einem Beruf abgeleitet, hier von dem …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Schmidt (Fußballspieler, 1893) — Hans Schmidt (* 29. Dezember 1893 in Fürth; † 31. Januar 1971), genannt „Bumbes“ (seltener: „Bumbas“), war ein deutscher Fußballspieler und trainer. Er gewann insgesamt acht Deutsche Meistertitel. Viermal als Spieler (1914, 1924, 1925, 1927) und… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Schmidt — ist der Name folgender Personen: Hans Schmidt (Dichter und Komponist) (1854–1923), deutsch lettischer Musiker und Dichter Hans Schmidt (Theologe) (1877–1953), deutscher Alttestamentler Hans Schmidt (General) (1877–1948), deutscher General der… …   Deutsch Wikipedia

  • DDR-Fußball-Liga 1956 — Aufsteiger SC Motor Jena SC Chemie Halle Leuna Absteiger Motor Nordhausen West Aufbau Großräschen …   Deutsch Wikipedia

  • 1. FC Köln/Statistik — Inhaltsverzeichnis 1 Vereinsrekorde 2 Bilanz von 1947 bis 2008 3 Spielerrekorde 4 Nicht mehr beim FC aktive Spieler 4.1 A–G 4.2 H–M …   Deutsch Wikipedia

  • BTSV Eintracht — Eintracht Braunschweig Voller Name Braunschweiger Turn und Sportverein Eintracht Gegründet 15. Dezember 1895 …   Deutsch Wikipedia

  • TSV Braunschweig — Eintracht Braunschweig Voller Name Braunschweiger Turn und Sportverein Eintracht Gegründet 15. Dezember 1895 …   Deutsch Wikipedia

  • FC Hessen Kassel — Hessen Kassel Voller Name Kasseler Sport Verein Hessen Kassel e.V. Gegründet 3. Februar 1998 (Wiedergründung) 17. November 1945 (Erstgründung) Stadion …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”