Walter Olivera

Walter Olivera



Walter Olivera
Spielerinformationen
Voller Name Walter Daniel Olivera Prada
Geburtstag 16. Januar 1953 oder 16. August 1952
Geburtsort Parque del PlataUruguay
Größe 184 cm
Position Abwehrspieler
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1972–1983
1983–1985
CA Peñarol
Atlético Mineiro

72 (8)
Nationalmannschaft
1973–1983 Uruguay 30 (1)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Walter Daniel Olivera Prada (* 16. Januar 1953[1] oder 16. August 1952 in Parque del Plata[2][3]) ist ein ehemaliger uruguayischer Fußballnationalspieler. Zwischen 1972 und 1982 war er die dominierende Person in der Abwehr des CA Peñarol, mit dem er den Weltpokal gewann. Bis zur Mitte der 1980er Jahre konnte er auch als Spieler und Trainer Erfolge mit dem brasilianischen Verein Atlético Mineiro erzielen.

Inhaltsverzeichnis

Laufbahn

Frühe Jahre

Walter „Indio“ Olivera wurde in La Palmita, einem kleinen Ort etwa zehn Kilometer von Atlántida im Hinterland der uruguayischen Costa de Oro entfernt, als Sohn eines Landarbeiters geboren. Auch Olivera arbeitete oft als Landarbeiter, ehe sich mit 17 Jahren der Jugend des Hauptstadtvereins CA Peñarol anschloss.

Ab seinem 15. Lebensjahr spielte er für den dieser Tage nicht mehr existenten Verein von La Palmita, mit dem er in der örtlichen Liga antrat. Ursprünglich wurde er dort als Mittelstürmer eingesetzt, erwies sich aber als wenig torgefährlich. Nach dem Ausfall eines Verteidigers wurde er aufgrund seiner Statur auf dessen Position beordert. 1969 wurde er als siebzehnjähriger von Spähern in die Hauptstadt Montevideo zur Jugend des Spitzenvereins CA Peñarol geholt. In seiner ersten Zeit fand er Montevideo noch recht unbehaglich und reiste von seinem rund 40 km entfernten Heimatort zu Training und Spielen.

Erfolge mit Peñarol und der Nationalmannschaft

Zu seinem ersten Einsatz in der uruguayischen Profiliga kam er 1972, als sich die Kampfmannschaft von Penãrol auf Europatournee befand und die ersten Meisterschaftsspiele mit der Reserve begannen. Das Spiel gegen Cerro ging mit 0:1 verloren. Bereits im Mai 1973 debütierte er für die uruguayische Fußballnationalmannschaft. Im selben Jahr gewann er mit Peñarol auch seine erste Landesmeisterschaft.

In den folgenden Jahren stieg der der bärtige Olivera zum Spielführer Peñarols auf – wobei ihn auch ein Beinbruch 1974 nicht lange aufhalten konnte – und gewann mit dem Verein bis in die frühen 1980er-Jahre noch sechs weitere Male die Meisterschaft von Uruguay. Höhepunkt bei den schwarz-gelben war aber der Gewinn der Copa Libertadores 1982. Nachdem Peñarol in den Halbfinalgruppenspielen alle vier Spiele gegen CR Flamengo aus Rio de Janeiro und CA River Plate gewonnen hatte, reichte es im November im Finalhinspiel gegen CD Cobreloa aus Chile zu Hause im ehrwürdigen Estadio Centenario nur zu einem torlosen Remis. Drei Tage später beim Rückspiel im Estadio Nacional der chilenischen Hauptstadt Santiago erzielte jedoch Fernando Morena, der sich damit zum dritten Mal als Torschützenkönig des Wettbewerbes manifestierte, in der vorletzten Minute mit dem 1:0 den Treffer, der dem Verein zum vierten Mal nach 1960, 1961 und 1966 die begehrteste südamerikanische Vereinstrophäe einbrachte.

Im Dezember des Jahres kam es daraufhin in der japanischen Hauptstadt Tokyo zum Duell gegen den Europapokalsieger Aston Villa FC aus Birmingham, der in seinem Kontinentalfinale den FC Bayern München bezwungen hatte. Auch in diesem Spiel ließ die Hintermannschaft um Kapitän Olivera und Nelson Gutiérrez – „herausragend“, wie berichtet wurde – keinen Gegentreffer zu. Der Brasilianer Jair Gonçalves per Freistoß und der junge Linksaußen Walkir Silva stellten den Sieg für die von Hugo Bagnulo, den erfolgreichsten Trainer der uruguayischen Meisterschaftsgeschichte, trainierte Mannschaft sicher.[4]

Im Jahr darauf feierte Walter Olivera schließlich auch noch seinen ersten großen Triumph mit der Nationalmannschaft. Bei der Copa América gewann Uruguay um den großen Enzo Francescoli durch einen 2:0 Sieg im Finale gegen Brasilien den Titel von 1983. Olivera kam aber nurmehr bei zwei Gruppenspielen zum Einsatz; dabei wurde sein 30. Einsatz im September gegen Venezuela seine letzte Partie in der Celeste, für die er zudem auch ein Tor erzielte.[5] Bereits 1975 nahm er mit Uruguay an der Copa América teil. Uruguay hatte seinerzeit als Titelverteidiger ein Freilos bis zum Halbfinale, scheiterte dort aber an Kolumbien, das wiederum in den Finalspielen gegen Peru unterlag.

Karriereausklang in Brasilien

Ab Oktober 1983 spielte Walter Olivera in Belo Horizonte, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Minas Gerais bei Atlético Mineiro, dem Halbfinalisten der brasilianischen Meisterschaft, und gewann mit dem Verein bis zum Jahresende die Staatsmeisterschaft. Im Folgejahr überragte Atlético weder bei der nationalen Meisterschaft noch bei der Staatsmeisterschaft, konnte aber im August beim Einladungsturnier in Amsterdam nach einem Sieg gegen den niederländischen Meister und Pokalsieger Feyenoord Rotterdam im Finale auch die Gastgeber Ajax um Marco van Basten und Ronald Koeman, wenngleich erst im Elfmeterschießen, bezwingen und dadurch einen Achtungserfolg erzielen.

1985 schied Atlético bei der nationalen Meisterschaft erst im Halbfinale knapp mit Ergebnissen von 0:1 und 0:0 gegen den Meister des Jahres aus, den Coritiba FC. Anschließend begab sich Atlético wieder auf große Europareise. Nach einem Sieg gegen Athletic Bilbao, spanischer Double-Gewinner des Vorjahres, gab es beim Amsterdamer Turnier diesmal eine 1:4-Final-Niederlage gegen den neuen niederländischen Meister Ajax. Auch bei einem Turnier in La Linea in Spanien kam Atlético ins Finale, unterlag dort aber dem spanischen Meister FC Barcelona mit 1:3. Die Europareise des Vereins endete Mitte August in einem Spiel in Rom gegen AS Roma. Walter Olivera steuerte zu dem Spiel, mit dem gleichzeitig auch seine Laufbahn als Spieler endete, einen Treffer zum 4:4-Endergebnis bei.

Im Oktober des Jahres löste er während der laufenden Staatsmeisterschaft Vincente Lage auf der Trainerbank von Atlético ab. Im Dezember besiegte Atlético im Finale den Ortsrivalen Cruzeiro EC vor knapp 85.000 Zuschauern im Mineirão mit 1:0 und Olivera konnte damit auch als Trainer einen Erfolg aufweisen.

Er ist zeitlebens dem CA Peñarol verbunden geblieben. 1992 stellte er sich für einige Wochen dem Verein noch einmal als Interimstrainer zur Verfügung. Sein Haus nannte er Grape, kurz für Gracias Peñarol – „Danke Peñarol!“.

Erfolge

Mit der Nationalmannschaft

Auf Vereinsebene

Als Trainer

Weblinks

  • Walter "Indio" Olivera, Club Atlético Peñarol – Foro Oficial, 18. August 2008 – Reproduduktion eines Spielerinterviews, Quellenangabe: capenarol.com.uy – via Google Cache (abgerufen am 22. Mai 2011)
  • Felipe Kalapalo, Gilmar T. de Oliveira, Jackass Molibidênio: O canto do galo (Angaben zu Zeit bei Atlético Mineiro/ abgerufen am 22. Mai 2011)

Einzelnachweise

  1. PLANTEL PEÑAROL 1982 (spanisch)
  2. "Un Indio para recordar" (spanisch)
  3. C.A.Peñarol
  4. Copa Toyota 1982, FIFA (abgerufen am 22. Mai 2011)
  5. Luis Fernando Passo Alpuin: Uruguay - Record International Players, Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, 21. April 2011

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