Christoph 51

Christoph 51

Christoph 51
D-HDRH

Christoph 51
Christoph 51
Am Flugplatz Pattonville

Luftrettungszentrum Daten
Betreiber: DRF Luftrettung
Träger: DRF Luftrettung
Hubschraubertyp: BK 117
Ehemaliges LFZ*: bis 1993: BO 105
Standort: Flugplatz Pattonville, EDTQ
Einsatzbereitschaft: 8 Uhr bis Sonnenuntergang
Koordinaten: 48° 51′ 51,1″ N, 9° 13′ 29″ O48.8641944444449.2247222222222Koordinaten: 48° 51′ 51,1″ N, 9° 13′ 29″ O
Höhe: 919 ft
Besatzung
Pilot: DRF Luftrettung
Arzt: Verschiedene
Rettungsassistent: DRF, DRK, Klinikum Ludwigsburg
*LFZ = Luftfahrzeug

Christoph 51 ist ein auf dem Flugplatz Pattonville bei Stuttgart eingesetzter Intensivtransport- und Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Seit Juni 1989 war Christoph 51 am Flughafen Stuttgart stationiert. Aufgrund des gestiegenen Flugaufkommens des Verkehrsflughafens in den letzten zwanzig Jahren und aufgrund der verschärften Sicherheitsauflagen in Folge der Terroranschläge vom 11. September war die Verlegung des Hubschraubers notwendig geworden. Am 1. Oktober 2009 wurde Christoph 51 vom Flughafen Stuttgart auf den Flugplatz Pattonville verlegt. Die neue Station am Flugplatz Pattonville umfasst einen Hubschrauberhangar, ein Personaldienstgebäude mit einem Büro, einer Küche, einem Aufenthaltsraum sowie drei Ruheräumen.

Seit 2005 wird der ursprünglich als Intensivtransporthubschrauber genutzte Hubschrauber auch als Rettungshubschrauber zu Notfalleinsätzen alarmiert, wenn er dem Einsatzort am nächsten ist. Der Rettungshubschrauber war bis zum 1. Oktober 2009 am 1989 gegründeten Luftrettungszentrum des Stuttgarter Flughafens stationiert. Seit 1993 wird mit einem BK 117 geflogen, davor wurden ein Eurocopter BO 105 und eine Bell 206-Long Ranger an diesem Standort eingesetzt. Bis zum Absturz im Jahr 2005 war die D-HBBB die regelmäßig an der Station eingesetzte Maschine. In Folge des Absturzes wurde - wie an anderen Standorten üblich - keine Stammmaschine mehr eingesetzt. Seither wechselt wartungsbedingt oder aus anderen flugbetrieblichen Gründen die Einsatzmaschine häufiger.

Vorfälle

Absturz 2005

Am 28. September 2005 startete Christoph 51 um 11:03 Uhr mit einer Patientin an Bord vom Krankenhaus Gerlingen mit dem Ziel Klinikum Großhadern in München. Neben der Patientin waren der Pilot, ein Rettungsassistent und ein Notarzt an Bord. Um 11:15 Uhr stürzte der Rettungshubschrauber in unwegsamen Gelände bei Weilheim an der Teck auf der Schwäbischen Alb ab. Bevor der Hubschrauber in 794 m über Meeresspiegel gegen den Berg Bossler prallte, soll er nach Augenzeugenberichten mehrere Bäume berührt haben. Nach dem Absturz brannte der Rettungshubschrauber komplett aus. Die Insassen konnten nur noch tot geborgen werden.

Bei der folgenden Untersuchung der Absturzursache wurde eine Flugbeeinträchtigung des Piloten durch Medikamenteneinnahme vermutet. Ein technischer Defekt des Hubschraubers wurde von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung ausgeschlossen.

Untersuchung der Ursache

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung leitete eine Untersuchung ein, um die Ursache des Absturzes zu ermitteln. Der im August 2007 vorgelegte Bericht[1] kommt zu dem Ergebnis, dass der Pilot unter dem Einfluss verschiedener Medikamente stand. Aus diesem Grund habe er vermutlich nicht bemerkt, dass er sich auf Kollisionskurs mit dem gut sichtbaren Hang befand. Die anderen Besatzungsmitglieder konnten die Gefahr nicht bemerken, da sie mit der Betreuung der Patientin beschäftigt waren.

Staatsanwaltliche Ermittlungen

Die ermittelnde Staatsanwaltschaft Stuttgart erklärte zwar im Oktober 2005: „Nach dem Ergebnis der gerichtsmedizinischen Untersuchungen kann von einer Störung der Handlungsfähigkeit des Piloten durch Medikamente oder Suchtstoffe nicht ausgegangen werden.“[2] im Dezember 2005 nahm sie dann jedoch Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung gegen den Arzt auf, der die Flugtauglichkeit des Piloten bescheinigt hatte.

Zwei toxikologische Gutachten aus dem Jahr 2006 kommen zu dem Ergebnis, „dass der Pilot durch Medikamente, welche zu Ermüdungen führen können, in seiner Flugtauglichkeit beeinträchtigt gewesen sein könnte“.[3]

Das Ermittlungsverfahren wurde am 3. April 2007 eingestellt, da die Unfallursache nicht mit Sicherheit ermittelt werden konnte. Der Pilot habe zwar über einen Zeitraum von einem Jahr ein Medikament eingenommen, das zu Müdigkeit führen kann, aber es konnte nicht bewiesen werden, dass dies unfallursächlich sei.[4] Allerdings machte die Braunschweiger Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) deutliche Angaben dazu, welche Umstände sie in ihrem Bericht als wahrscheinlich ursächlich erachtet – darunter fallen der Medikamenteneinfluss und vermutete Stresssymptome.[5]

Brand 2009

Am 22. Mai 2009 brannte der Hubschrauber im Hangar komplett aus. Ein Besatzungsmitglied wurde dabei verletzt, während er den morgendlichen Check des Helikopters durchführte. Als er die Sauerstoffflasche kontrollierte, schoss plötzlich eine Stichflamme hervor.[6]

Literatur

  • ADAC Luftrettung GmbH: ADAC-Stationsatlas >>Christoph – bitte kommen!<<, München, 2006. ISBN 3-933266-46-7

Einzelnachweise

  1. BFU: Untersuchungsbericht 3X171-0/05 August 2007.
  2. rth.info: http://www.rth.info/news/news.php?id=352. 8. November 2006.
  3. Wolf-Dieter Obst: Christoph 51: War Pilot fluguntauglich?. In: Stuttgarter Nachrichten. 26. September 2006.
  4. pr-inside.com: http://www.pr-inside.com/de/ermittlungen-zu-absturz-eines-rettungshubschrauber-r84278.htm. 21. Mai 2007.
  5. rth.info: http://www.rth.info/news/news.php?id=627. 30. August 2007.
  6. tagblatt.de, 22. Mai 2009

Weblinks


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