Theodor Esche

Theodor Esche
Theodor Esche (1817–1873)

Theodor Esche (* 3. April 1817 in Limbach; † 3. April 1873 in Chemnitz) war ein deutscher Textilunternehmer und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Der Sohn des Limbacher Strumpfwarenfabrikanten Moritz Samuel Esche (1785–1854) und Urenkel von Johann Esche (1682–1752), der als Begründer der Strumpfwirkerei in Sachsen gilt, übernahm 1843 gemeinsam mit seinem Bruder Julius Esche das väterliche Unternehmen. 1853 errichteten sie das erste „geschlossene Etablissement“ für Strumpfwirkerei, in der 110 Arbeiter angestellt waren. Weiterhin befand sich ein Appreturanstalt für 60 Arbeiter vor Ort.[1] 1863 wurde der als „gemäßigt konservativ“ eingeschätzte Esche als Vertreter der Rittergutsbesitzer des Erzgebirgischen Kreises in die II. Kammer des Sächsischen Landtags gewählt.[2] Ab 1859 war Eduard Wiede Teilhaber und nach dem Tod von Julius Esche wurde 1867 dessen Sohn Eugen Mitinhaber der Firma, die 1870 wegen der günstigeren Eisenbahnanbindung an Zwickau nach Chemnitz verlegt wurde. Das Limbacher Unternehmen wurde verkauft und unter der Firmierung Conradi & Friedemann weitergeführt.[3] Esche war Besitzer des Ritterguts Lauterbach.

Theodor Esche war einer der Begründer einer Wirkschule in Limbach. Weiterhin stiftete er ein Kapital in Höhe von 150000 Mark in die Theodor-Esche-Stiftung, das nachweislich mindestens bis in die 1920er zur „Unterstützung von bedürftigen schulpflichtigen Kindern aus Chemnitz sowie junger unbemittelter Leute aus Chemnitz oder Limbach zur Erlangung einer höheren allgemeinen Vorbildung“ an der Realschule Chemnitz, der Königlichen Höheren Gewerbeschule Chemnitz, der damit verbundenen Werkmeister- und Baugewerkenschule oder der Strumpfwirkerschule Limbach ausgeschüttet wurde.[4]

Literatur

  • Stadtarchiv Chemnitz (Hrsg.): Von André bis Zöllner – 125 Biografien zur Chemnitzer Geschichte, Chemnitz 1998, S. 28

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siegfried Sieber: Studien zur Industriegeschichte des Erzgebirges. Böhlau 1967, S. 51
  2. Andreas Neemann: Landtag und Politik in der Reaktionszeit – Sachsen 1849/50–1866. Droste: Düsseldorf, 2000, S.187
  3. Die Schönbergsche Strumpfwirkerei, abgerufen am 16. September 2009
  4. Universitätsarchiv Chemnitz, Findbuch Stiftungsakten, Bestand 501, abgerufen am 19. September 2009

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Esche — steht für: für die Esche als Baumart, siehe Gemeine Esche Eschen (Pflanzengattung) Esche, Gemeinde im Landkreis Grafschaft Bentheim in Niedersachsen, siehe Esche (Grafschaft Bentheim) Esche, Kurzbezeichnung für Esche Schümann Commichau, einer… …   Deutsch Wikipedia

  • Esche, Johann — Esche, Johann, Begründer der Strumpfwirkerei in Sachsen, besaß 1745 eine Strumpfwirkerei in Limbach bei Chemnitz. Seine Enkel Moritz Samuel und Reinhold trennten sich 1836. Die Firma Reinhold E. blüht noch heute in Limbach, befindet sich aber in… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Theodor Georgii (Bildhauer) — Bronzehirsch, Bavariapark München Theodor Georgii (* 30. April 1883 in Borowitschi/Shdani bei Sankt Petersburg, Russland; † 21. August 1963 in Esslingen) war ein deutscher …   Deutsch Wikipedia

  • Julius Esche — Carl Julius Esche (* 30. Januar 1814 in Limbach; † 29. August 1867 ebenda) war ein deutscher Textilunternehmer und Politiker. Leben und Wirken Der Sohn des Limbacher Strumpfwarenfabrikanten Moritz Samuel Esche (1785–1854) und Urenkel von Johann… …   Deutsch Wikipedia

  • Eugen Esche — Otto Moritz Eugen Esche (* 25. September 1845 in Limbach; † 12. Februar 1902 in Chemnitz) war ein deutscher Handelsmann, Textilunternehmer und freisinniger Politiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Webli …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Begräbnisstätten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Friedhöfe — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Der Ring des Nibelungen — ist ein aus vier Teilen bestehendes Musikdrama von Richard Wagner, zu dem er den Text schrieb, die Musik komponierte und detaillierte szenische Anweisungen vorgab. Es ist Wagners Hauptwerk (auch sein „Opus magnum“ genannt), an dem er von 1848 bis …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Es — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Hacks — Peter Hacks (1976) Peter Hacks (* 21. März 1928 in Breslau; † 28. August 2003 bei Groß Machnow) war ein deutscher Dramatiker, Lyriker, Erzähler und Essayist. Er begründete in den sechziger Jahren …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”