Substanzungebundene Sucht

Substanzungebundene Sucht

Als substanzungebundene Sucht bezeichnen Psychologie und Psychotherapie jene Formen der psychischen Abhängigkeit, die nicht an die Einnahme von Substanzen - wie Alkohol, Nikotin oder anderen Drogen - gebunden sind. Beispiele für substanzungebundene Süchte sind:

Substanzungebundene Süchte werden erst seit den 1990er Jahren als Problem erkannt und werden - ausgenommen Spielsucht - nach wie vor nicht als Krankheit anerkannt. Allerdings bestehen für einzelne Abhängigkeitssyndrome Behelfsdiagnosen. So wird zum Beispiel die Sexsucht nach dem ICD-10 als F52.9 Nicht näher bezeichnete sexuelle Funktionsstörung, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit oder die Kaufsucht als F63.8 Störung der Impulskontrolle diagnostiziert.

In diesem Bereich bestehen erhebliche Geschlechterdifferenzen. Während die Mehrzahl der Sex- und Spielsüchtigen männlichen Geschlechts sind, ist die Kaufsucht ein klassisch-weibliches Phänomen.

Literatur

  • Dominik Batthyány; Alfred Pritz: Rausch ohne Drogen: Substanzungebundene Süchte (Gebundene Ausgabe), 1 (de), S. 369, Wien: Springer 2009, ISBN 978-3-211-88569-7
  • Alfred Pritz: Das Messie-Syndrom : Phänomen, Diagnostik, Therapie und Kulturgeschichte des pathologischen Sammelns, 1 (de), S. 324, Wien: Springer 2008, ISBN 978-3-211-76519-7
  • Carnes, Patrick: Wenn Sex zur Sucht wird. München, 1992
  • Poppelreuter, Stefan und Gross, Werner (Hrsg.): Nicht nur Drogen machen süchtig. Weinheim 2000
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