Sigibodo II. von Lichtenberg

Sigibodo II. von Lichtenberg
Familienwappen im Ingeram-Codex

Sigibodo II. von Lichtenberg, auch Siegbodo, war Bischof von Speyer von 1302 bis 1314.

Er stammte aus dem elsässischen Adelsgeschlecht Lichtenberg. Namensgebender Stammsitz war Burg Lichtenberg.

Trotz der Vermittlung des Mainzer Bischofs Gerhard II. von Eppstein gingen die Streitigkeiten zwischen Bischof und Stadt weiter. Nach dem Tode Bischof Friedrichs wurde Sigibodo II., ein Parteigänger König Albrechts, als Nachfolger gewählt. Allerdings musste er dem Speyerer Klerus im Schloss Deidesheim in einer Wahlkapitulation versichern, die Zugeständnisse an die Stadt rückgängig zu machen. Außerdem wurde eine Truppe von 60 berittenen Söldnern zum Kampf gegen die Bürgerschaft aufgestellt. Die Stadt verweigerte dem neuen Bischof den Zutritt und die Huldigung und verbot den Weinverkauf durch und Zinszahlungen an Geistliche. In der Folge kam es über sieben Monate zu kriegerischen Auseinandersetzungen und die Umgebung Speyers sowie die Höfe der Kirche wurden verwüstet. Am 4. Oktober 1302 schlossen die Kriegsparteien einen Vertrag, in dem nahezu alle Forderungen der Bürgerschaft erfüllt wurden. Es blieb auch beim Verbot des Weinausschanks durch Geistliche. Damit blieben den Bischöfen nur noch die Rechte, die sie bereits 1294 mit Bischof Friedrich ausgehandelt hatten. Ihr Machtbereich beschränkte sich auf den Bereich der Domimmunität, die deshalb auch Domstadt genannt wurde. Damit gab es innerhalb der Stadtmauern zwei eigenständige politische Herrschaftsbereiche. [1]

Das fürstbischöfliche Wappen ist üblicherweise geviert. Die Felder des Wappenschildes führen im Wechsel das Familienwappen der von Lichtenberg und das Wappen des Bistums Speyer, ein silbernes Kreuz auf blauem Grund. Das Familienwappen der von Lichtenberg ist ein aufrecht schreitender schwarzer Löwe auf silbernem Grund mit einer roten Einrahmung.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Ammerich: Das Bistum Speyer und seine Geschichte, Band 2: Von der Stauferzeit (1125) bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts; Kehl am Rhein 1999; ISBN 3-927095-44-3. S.22.
  • Ludwig Litzenburger: Die Besetzung des Speyerer Bischofsstuhles im Jahre 1303. Sigibodo II., Herr von Lichtenberg 1302–1314. In: AmrhKG 11 (1959), S. 301

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Stadt Speyer, Bd. 1, Kohlhammer Verlag Stuttgart, 1982, S. 277-314, ISBN 3-17-007522-5


Vorgänger Amt Nachfolger
Friedrich von Bolanden Bischof von Speyer
1302–1314
Emich von Leiningen

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