Sietas Typ 94

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Sietas Typ 94

Schiffsdaten Schiffsart Container-Feederschiff Bauwerft Schiffswerft J.J. Sietas, Hamburg-Neuenfelde Norderwerft, Hamburg Bauzeitraum Seit 1977

Schiffsmaße und Besatzung Länge 97,54 (109,96) m (Lüa) ? (99,99) m (Lpp) Breite 16,06 m Seitenhöhe 8,21 m Tiefgang max. 5,72 (6,55) m

Maschine Maschine 1 × MaK Viertakt-Dieselmotor Maschinen- leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 2.206 kW (2.999 PS) Geschwindigkeit max. 14,0 kn (26 km/h) Propeller 1 × Verstellpropeller

Transportkapazitäten Tragfähigkeit 4449 (5733) tdw Container  ? (308) TEU

Sonstiges Klassifizierungen Germanischer Lloyd

Anmerkungen Daten 94 (94b)

Der Typ 94 ist ein Mehrzweck-Küstenschiffstyp der Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde.

Geschichte

Die Baureihe wurde ab 1977 von verschiedenen Reedereien geordert und in mehreren Einheiten Einheiten gebaut. Abhängig von der Bauvariante wurden die Schiffe bis in die 1990er Jahre häufig als Containerfeeder auf europäischen Containerzubringerdiensten eingesetzt. Man fand sie aber auch in der Bulk- und Holzfahrt. Heute findet man die Schiffe weltweit in der Küstenfahrt.

Das Typschiff der Serie geriet 1992 als Godewind in den Mittelpunkt einer politischen Auseinandersetzung, nachdem es ohne deutsche Genehmigung 16 (andere Quelle 31) T-72-Kampfpanzer aus tschechischen Beständen von Polen nach Syrien transportieren wollte. Der Zerstörer Mölders stoppte das Schiff seinerzeit im Mittelmeer, die Fregatte Bremen brachte es bis in den spanischen Hafen Cartagena, von wo es von anderen Einheiten bis nach Stettin geleitet wurde, dort wurde die Ladung auf den polnischen Frachter Sarmacja umgeladen..^[1][2]

Technik

Die Baureihe wurde in verschiedenen Varianten erstellt, dem Basistyp 94 und dem längeren sowie mit zwei an Backbord angeordneten 35-Tonnen-Kränen versehenen Typ 94b. Die zwei (achtern kastenförmigen/box-shaped) Laderäume mit einem Ballen-Rauminhalt von 6724 m³ beziehungsweise 7345 m³ (Typ 94/94b) sind für den Transport von Containern und den Transport von Gefahrgutcontainern ausgerüstet. Auf die serienmäßige Ausrüstung mit Cellguides wurde verzichtet. Durch die Form der Laderäume ist der Schiffstyp auch in der Zellulose- oder Paketholzfahrt einsetzbar. Darüber hinaus ist die Tankdecke für die Stauung von Schwergut verstärkt. Es wurden schwergutverstärkte hydraulisch betätigte Faltlukendeckel verwendet.

Angetrieben werden die Schiffe der Baureihe von Viertakt-Dieselmotoren verschiedener Hersteller, die bei der Mehrzahl der Schiffe auf einen Verstellpropeller wirken. Die An- und Ablegemanöver werden durch ein Bugstrahlruder unterstützt.

Die eisverstärkten Rümpfe wurden in Sektionsbauweise zusammengefügt.

Die Schiffe (Auswahl)

Sietas Typ 94
Schiffsname	Typ	Baunummer	IMO-Nummer	Ablieferung	Auftraggeber	Spätere Namen	Verbleib
Karen Oltmann	94	803	7600586	3. Mai 1977	Reederei G. Oltmann, Drochtersen	Januar 1978 Neerlandia, September 1985 Karen Oltmann, März 1989 Geranta, September 1989 Gracechurch Star, April 1991 Geranta, November 1994 UB Panther, Dezember 1997 Godewind, Februar 2005 Tali Mar, März 2006 Rose S., August 2008 Touareg, Mansour M.	In Fahrt
Peter Knüppel	94	822	7633466	17. Oktober 1977	Hans Hermann Knüppel, Finkenwerder	Eurobridge Link, Peter Knüppel, Katherine Borchard, Peter Knüppel, Katherine Borchard, City of Salerno, Peter Knüppel, Maersk Tempo, Liv	In Fahrt
Regulus	94b	825	7824613	Mai 1979	-	1984 Reykjafoss, Dezember 1999 Carnation	In Fahrt

Literatur

• Detlefsen, Gert Uwe: Vom Ewer zum Containerschiff. Die Entwicklung der deutschen Küstenmotorschiffe. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1983, ISBN 3-7822-0321-6.
• Detlefsen, Gert Uwe; Abert, Hans Jürgen: Die Chronik der deutschen Küstenmotorschiffe 1945-1995. 1. Auflage. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg 1995, ISBN 3-928473-24-7 (3 Bände).
• Detlefsen, Gert Uwe; Abert, Hans Jürgen: Register der deutschen Kümos sowie anderer Fracht- und Containerschiffe von 500 bis 1600 BRT und bis BRZ 5000 1945-1999. 1. Auflage. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg 1999, ISBN 3-928473-54-9 (2 Bände).

Einzelnachweise

1. ↑ Bericht in Die Welt vom 1. Februar 1992
2. ↑ Chronikauszug Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“