Rurka (Chojna)

Rurka (Chojna)

Rurka (deutsch Rörchen) ist ein Ort in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Er gehört zu der Stadt- und Landgemeinde Chojna (Königsberg in der Neumark) im Powiat Gryfiński (Greifenhagener Kreis).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Der Ort liegt in Hinterpommern an der Grenze zur Neumark, etwa fünf Kilometer nordöstlich von Chojna (Königsberg in der Neumark) und etwa 50 Kilometer südlich von Stettin.

Geschichte

Kapelle der ehemaligen Templerkomturei

Rörchen wurde am Fluss Röhrike als eine Niederlassung (Komturei) des Templerordens gegründet. Die Niederlassung lag im Land Bahn, das Herzog Barnim I. von Pommern dem Templerorden 1234 geschenkt hatte. Die Erwähnung von Rorkam in einer Urkunde Herzog Barnims I. von 1244 bezieht sich möglicherweise auf den Ort, möglicherweise aber auch bloß auf den Fluss.[1] In Rörchen stellte 1248 Bischof Wilhelm von Cammin eine Urkunde aus.[2] Als Komture der Templer in Rörchen sind Friedrich (1263), Dietrich, Bernhard von Eberstein und Jordan von Esebeck überliefert.

Mit der Aufhebung des Templerordens im Jahre 1312 übergab Herzog Otto I. von Pommern dessen Besitz an den Johanniterorden, darunter auch Rörchen. Die Johanniter unterhielten in Rörchen ebenfalls eine Komturei; als erster Komtur wird 1334 Henning von Buch genannt. Die Gebäude der Komturei wurden 1377 in einer Fehde durch die Bürger der Stadt Königsberg in der Neumark zerstört, lediglich die Kapelle blieb erhalten. Der Johanniterorden verlegte daraufhin seine Komturei nach Wildenbruch.

Um 1779 bestanden in Rörchen ein Vorwerk und 39 Haushaltungen.

Vor 1945 bildete Rörchen eine Gemeinde im Landkreis Greifenhagen in der preußischen Provinz Pommern.

1945 kam Rörchen, wie ganz Hinterpommern, an Polen. Der polnische Staat gab dem Ort den Namen Rurka. Die deutsche Bevölkerung wurde durch polnische Zuwanderer ersetzt.

Entwicklung der Einwohnerzahlen

Sehenswürdigkeiten

  • Die Kapelle der ehemaligen Templerkomturei ist etwa zur Hälfte erhalten. Sie war 1874 zur Brennerei umgebaut worden, wobei der östliche Giebel und die Gewölbe entfernt worden waren.
  • Die Dorfkirche ist ein Fachwerkbau ohne Turm mit einem Kanzelaltar aus dem 18. Jahrhundert.

Verweise

Literatur

  • Ernst Bahr, Klaus Conrad: Rörchen. In: Helge bei der Wieden, Roderich Schmidt (Hrsg.): Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands. Band 12. Mecklenburg Pommern. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1996, S. 261–262.
  • Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Flechsig-Buchvertrieb, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-439-X, S. 299.

Fußnoten

  1. Klaus Conrad (Bearb.): Pommersches Urkundenbuch. Band 1. 2. Auflage. Böhlau Verlag, Köln und Wien 1970, Nr. 427.
  2. Klaus Conrad (Bearb.): Pommersches Urkundenbuch. Band 1. 2. Auflage. Böhlau Verlag, Köln und Wien 1970, Nr. 464.
  3. a b c http://www.verwaltungsgeschichte.de/greifenhagen.html

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