Reformations-Gedächtnis-Kirche (Eggenfelden)

Reformations-Gedächtnis-Kirche (Eggenfelden)
Reformations Gedaechtnis Kirche Eggenfelden.jpg

Die Reformations-Gedächtnis-Kirche ist die evangelische Kirche in Eggenfelden.

Inhaltsverzeichnis

Gemeinde

Geschichte

Zwar garantierte die Verfassung des Königreichs Bayern von 1818 die Religionsfreiheit, jedoch fand der erste evangelische Gottesdienst in Eggenfelden erst 1893 statt. In dem stark römisch-katholisch geprägten Niederbayern gab es zunächst nur sehr wenige evangelische Gläubige, die ab 1896 in ihrer Diaspora von einem Reiseprediger mit Sitz in Pfarrkirchen betreut wurden. Er bot einmal im Monat, sowie zusätzlich zu Ostern und am Reformationstag – Feiertage, an denen auch ausschließlich Abendmahl gefeiert wurde –, Gottesdienste in Eggenfelden an. 1926 gründete sich in Eggenfelden ein „Evangelischer Verein“, der 1928 das Wirtshaus „Wolfsberger Keller“ kaufte und zu einem evangelischen Gemeindezentrum umbaute.

Durch den Zustrom von Flüchtlingen nach dem Zweiten Weltkrieg erhöhte sich die Zahl der Evangelischen in Niederbayern innerhalb kurzer Zeit von 20.000 auf 150.000 (heute: ca. 300.000). Das führte dazu, dass 1947 in Eggenfelden zunächst ein Vikariat und 1951 eine Pfarrstelle eingerichtet wurde.

Heutige Struktur

Die Reformations-Gedächtnis-Kirche gehört zum Kirchenkreis Regensburg, Dekanat Passau, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Die Kirchengemeinde erstreckt sich nicht nur auf das Stadtgebiet von Eggenfelden, sondern darüber hinaus auf die umliegenden Gemeinden und Märkte

Die Kirchengemeinde zählt insgesamt etwa 2200 Mitglieder.

Kirchengebäude

Baugeschichte

Die heutige Kirche entstand aus einem 1901 errichteten Wirtshaus, das eventuell auf einen noch älteren Vorgängerbau zurückgeht. Später diente das Gebäude auch als Kino. Nachdem der „Evangelische Verein“ es 1928 gekauft hatte, wurde es 1929 – 1937 für Gemeindezwecke umgebaut und der Hauptsaal am 7. November 1937 als Reformations-Gedächtnis-Kirche eingeweiht. Im Zuge des Umbaus erhielt das Gebäude einen ersten Turm. 1956 wurde der Kirchenraum erweitert. 1962 wurde der alte Turm abgebrochen und durch einen neuen ersetzt. 1979/80 wurde die Apsis abgebrochen und die Ausrichtung des Kirchenschiffs um 90 Grad gedreht. Die Funktion der Apsis wurde 1992 durch eine gestaltete Altarwand ersetzt, gleichzeitig das Gemeindezentrum neu gebaut.

Ausstattung

  • Die Orgel wurde 1986 von Thomas Jann eingebaut.
  • Das Geläut stammt aus den Jahren 1992/93.

Literatur

  • Guiso Missol u. Erich Eder: Die Evangelisch-Lutherische Kirche. In: Erich Eder u. Adolf Hochholzer: Der Landkreis Rottal-Inn. Pfarrkirchen 1975, S. 63.
  • Josef Haushofer: Geschichte von Eggenfelden. 3. Auflage. Eggenfelden 2011, S. 401f.
  • Reformations-Gedächtnis-Gemeinde Eggenfelden (Hrsg.): 100 Jahre Evangelische Gottesdienste in Eggenfelden. [1993].


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