Rathaus Steyr

Rathaus Steyr
Fassade zum Hauptplatz

Das Steyrer Rathaus am Stadtplatz 27 ist ein von 1765 bis 1778 errichtetes Rokokobauwerk nach Plänen Johann Gotthard Haybergers. Baumeister war Wolfgang Hueber.

Inhaltsverzeichnis

Architektur

Das dominierende Element ist der Zwiebelturm: dieser betont die vertikale Orientierung des Gebäudes. Auf der Balustrade und beiderseits des Turmes befinden sich sechs allegorische Figuren (von links nach rechts): Justitia mit Schwert, Waage und Augenbinde, Strafrecht mit Eisenkugel und Kette, Allwissenheit mit Auge Gottes, Selbsterkenntnis mit Spiegel, Kirchenpatronanz mit Weihrauchgefäß und Römisches Recht mit Buch und Säule.[1]

Die Fassade ist mit einer Uhr und Kolossalpilastern ausgestattet. Die Fenster im ersten und zweiten Stock sind verdacht und im Erdgeschoss und ersten Stock vergittert. Den Balkon über dem Hauptportal umsäumt ein schmiedeeisernes Gitter. Über der Tür das Stadtwappen als Flammen speiender Panther. Ennsseitig befindet sich der Sitzungssaal mit reicher Stuckdecke und Marmortürgewände; im rechten Seitenflügel, erster Stock, das Stadtarchiv.

Geschichte

Das Rathaus ersetzt einen baufällig gewordenen Vorgängerbau. Die Pläne Haybergers stammen bereits aus dem Jahr 1757, wurden aber erst ab 1765 umgesetzt. Die Bauführung übernahm Stadtbaumeister Wolfgang Hueber, die Vergebung der Arbeiten Oberstadtkämmerer Johann Anton Mayrhofer. Das Hauptgebäude wurde 1772 fertiggestellt, die hinteren, um einen Hof angeordneten Trakte, 1778.[2] Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude immer wieder angepasst und umgestaltet: 1956 etwa mit der Aufstockung des Vordertraktes. Die barocke Halle, in der zuvor das Stadtarchiv untergebracht war, wurde 1979 zum Festsaal. Die Uhr wurde im gleichen Jahr erneuert.[3] Alle Jahrzehnte ist eine Generalsanierung der Fassade notwendig. Seit 2000 trägt die Fassade einen hellgrauen Anstrich, zuvor war dieser orange-rosafarben.[4]

Sonstiges

Am 23. September 1965 brachte die Österreichische Post zu diesem Motiv eine Dauermarke der Briefmarkenserie Österreichische Baudenkmäler im Wert von 8,00 Schilling heraus.

Galerie

Einzelnachweise

  1. Historisches Steyr (Broschüre). Korneuburg: Verlag Kellner 2007, S. 4 f.
  2. steyr online. Bauten: Rathaus. Angesehen am 2. März 2010
  3. Manfred Brandl – Neue Geschichte von Steyr, Steyr: Ennsthaler 1980 S. 46, ISBN 3-85068-093-2
  4. Reinhard Kaufmann – Kleiner Führer durch Steyr. Steyr: Ennsthaler 2004 S. 55, ISBN 3-85068-297-8
48.03884555555614.419497777778

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