Radrennbahn Andreasried

Radrennbahn Andreasried
Die Radrennbahn Andreasried

Die Radrennbahn Andreasried befindet sich in Erfurt. Die Bahn ist 250 Meter lang und aus Beton mit Kunstharzbelag. Sie gilt als die älteste heute noch genutzte Radrennbahn der Welt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste Vorläuferin der heutigen Radrennbahn wurde 1885 als Sandbahn errichtet. 1899 wurde an gleicher Stelle eine Zementbahn eröffnet. Mitte der 1920er Jahre wurde die Bahn erneut umgebaut und auf 454,4 m verlängert. Neben der Austragung von Bahnrennen war die Radrennbahn mehrfach Ziel von Straßenrennen wie den heute noch ausgetragenen Thüringen-Rundfahrt und Rund um die Hainleite.

1952 stürzte der mehrfache Steher-Weltmeister Erich Metze auf der Bahn und starb anschließend in einem Erfurter Krankenhaus.

Von 1972 bis 1974 wurde die Bahn erneut umgebaut und auf das damals international normale Maß von 333,33 m verkürzt, Voraussetzung für die Austragung von Wettkämpfen in den olympischen Disziplinen. Aus der Radrennbahn, die in den vergangenen Jahrzehnten eher ein Veranstaltungsort für Volksfeste rund um den Radsport gewesen war, wurde eine Sportstätte, die vorrangig dem Training von Spitzensportlern diente, wie etwa dem mehrfachen Weltmeister im Verfolgungsfahren Detlef Macha.

Hohen Stellenwert hatten auch weiterhin Steherrennen.

Innenansicht der Radrennbahn

Die Bahn heute

Nach einer oberflächlichen Sanierung der Bahn um die Jahrtausendwende wurde ein weiterer, kompletter Umbau der Bahn nötig. Die Bauarbeiten begannen 2006 und dauerten zwei Jahre. Die Bahn hat jetzt das neue international übliche Maß von 250 m, sie ist 7,50 Meter breit und halboffen (Tribünen und Bahn sind überdacht). Die Überdachung besteht aus kunststoffbeschichtetem Polyestergewebe, das Grundtragwerk vorwiegend aus Stahlrundrohren. Die Tribünen fassen 3000 Zuschauer. Erster großer Wettbewerb auf der neueröffneten Bahn waren die Deutschen Bahnmeisterschaften 2009. Mehrfach jährlich stehen Steherrennen auf dem Programm, darunter das Traditionsrennen um das „Goldene Rad von Erfurt“, das schon seit den 1920er Jahren ausgerichtet wird.[1]

Die „Radrennbahn Andreasried“ wird von Hochleistungssportlern des Olympiastützpunktes Thüringen, Nachwuchsleistungssportlern des Sportgymnasiums Erfurt und vom RSC Turbine Erfurt genutzt.

Bekannte Sportler, die nach der Wende auf der Erfurter Radrennbahn trainierten und trainieren, sind der Olympiasieger von Sydney 2000 im Mannschaftsverfolgungsfahren Daniel Becke, die WM-Medaillengewinnerin Ulrike Weichelt, der Sprint-Weltmeister von 2004, René Wolff, sowie der mehrfache Deutsche Meister und Europameister Matthias John.

Auszeichnung

Im Dezember 2009 erhielt die Stadt Erfurt für den Neubau der „Radrennbahn Andreasried“ die „Silberne Plakette“, höchste Auszeichnung für Sportanlagen des Internationalen Olympischen Komitees und der Internationalen Vereinigung Sport- und Freizeiteinrichtungen.[2]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Emil Lewanow auf cycling4fans.de
  2. Stayer.de (9. Dezember 2009)
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