Peter Schmidt (Tonmeister)

Peter Schmidt (Tonmeister)

Peter Schmidt (* 20. Jahrhundert) ist ein deutscher Tonmeister, der seit den frühen 1980er-Jahren zunächst hauptsächlich in Hamburg gearbeitet hat und den Sound der Hamburger Schule mitprägte. Seit 1999 arbeitet er auch unter dem Pseudonym BlackPete und betreibt seit 2005 in Berlin ein Studio für die Abmischung von hauptsächlich von deutschen Künstlern stammender Musik.[1]

Er arbeitete für eine Vielzahl namhafter nationaler und internationaler Künstler. Zahlreiche der von ihm gemischten Alben wurden in der deutschen Musikpresse positiv kritisiert und waren kommerziell erfolgreich.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Peter Schmidt begann seine Karriere 1981 in den Peer-Studios in Hamburg als Toningenieur. Dort arbeitete er unter anderem mit der Goombay Dance Band und Tony Holiday, für die er unter dem Pseudonym Schmidde auch komponierte. Abmischungen für Hits von Künstlern der Neuen Deutsche Welle wie Peter Schilling (Major Tom (völlig losgelöst)) und Paso Doble (Computerliebe) sowie für Taco verbreiterten seine Reputation. 1986 war er der Tonmeister für die in den Berliner Hansa Studios aufgenommenen Teile des Depeche Mode Albums Black Celebration. Der Kontakt mit der bei Mute unter Vertrag stehenden Band führte in der Folgezeit zu Arbeiten für Diamanda Galas und die Inspiral Carpets. In den 1990ern betreute er unter anderem als Tonmeister Albenproduktionen von Franz Plasa und Chris von Rautenkranz für The Jeremy Days, Selig, Bernd Begemann und Blumfeld in den Musikstudios Chateau du Pape und Soundgarden in Hamburg. Nach der Trennung von The Jeremy Days arbeitete Schmidt im Umfeld von Dirk Darmstaedter für dessen Label Tapete Records mit Niels Frevert, Bernd Begemann und Tele. Nach der Auflösung von Selig dann im Umfeld von Christian Neander mit Echt, Kungfu, Pohlmann und Michel van Dyke. Schmidt mischte auch weiterhin Plasa-Produktionen für Keimzeit und Heinz Rudolf Kunze und arbeitete für BAP, Klee und Phillip Boa.

Seit 1999 tritt er häufig unter dem Pseudonym BlackPete vor allem als Mischer, zunächst in den Hamburger HOME-Studios von Franz Plasa,[2] und später als Tonmeister und Mischer für Andreas Herbig, der auch unter dem Pseudonym Boogieman produziert, in Erscheinung. Neben Reamonn arbeitete er auch für die Beatsteaks, Rosenstolz, Katharina Franck und Peter Fox.

Schmidt betreibt seit 2005 im Berliner Stadtteil Lichterfelde die Ballsaal Studios, wo er zusammen mit Simon Beizai Künstler abmischt, die in den benachbarten Teldex Studios aufnehmen. Teldex führt seit 2003 den Betrieb der traditionsreichen Teldec Studios fort.[3] Schmidt koordiniert für Deutschland, Österreich und die Schweiz auch das Mastering beim renommierten Sterling Sound Mastering Studio in New York City.[4]

Diskografie (Auswahl)

  • 1981: Holiday in Paradise – Goombay Dance Band (CBS)
  • 1982: Fehler im System – Peter Schilling (WEA)
  • 1982: Born to Win – Goombay Dance Band (CBS)
  • 1983: Error in the System – Peter Schilling (WEA)
  • 1984: Computerliebe – Paso Doble (WEA)
  • 1984: Let’s Face the Music – Taco (RCA)
  • 1985: Herz an Herz – Paso Doble (WEA)
  • 1986: Black Celebration – Depeche Mode (Mute)
  • 1988: Das ist nicht die ganze Wahrheit…Die Ärzte (CBS)
  • 1988: You Must be Certain of the Devil – Diamanda Galas (Mute)
  • 1991: The Beast Inside – Inspiral Carpets (Mute)
  • 1991: Trance-Mission (Bali Symphony)Eberhard Schoener (Marlboro)
  • 1993: Into Temptation – Swimming the Nile (WEA)
  • 1994: Solange die Rasenmäher singen – Bernd Begemann (Rothenburgsort)
  • 1994: Home – Swimming the Nile (WEA)
  • 1994: Re-Invent Yourself – The Jeremy Days (Polydor)
  • 1995: Hier – Selig (Epic)
  • 1996: Jetzt bist Du in Talkshows – Bernd Begemann (Rothenburgsort)
  • 1997: Niels Frevert – Niels Frevert (Motor)
  • 1997: Knockin’ on Heaven’s Door Soundtrack (EastWest)
  • 1998: Die Antwort – Die Antwort (Laughing Horse)
  • 1998: Im elektromagnetischen Feld – Keimzeit (BMG)
  • 1999: Glaskugelsammelbehälterkasten – Kungfu (Island)
  • 1999: Comics & Pin-Ups – BAP (EMI)
  • 1999: Tonfilm – BAP (EMI)
  • 2000: Smart und gelassen werden – Keimzeit (BMG)
  • 2001: Die große Illusion – Michel van Dyke (Polydor)
  • 2002: VergissQuarks (Home)
  • 2002: Who Watches Over Me?Mesh (Home)
  • 2002: Kungfu – Kungfu (Island)
  • 2002: 1000 Leute wie ich – Keimzeit (Pirate)
  • 2003: Rückenwind – Heinz Rudolf Kunze (WEA)
  • 2003: Jenseits von Jedem – Blumfeld (WEA)
  • 2003: Beautiful Sky – Reamonn (EMI)
  • 2004: Quarksland – Quarks (Home)
  • 2004: Smack Smash – Beatsteaks (Epitaph)
  • 2004: Herz – Rosenstolz (Island)
  • 2005: Tagesthemen – Berend (Kleckenplatten)
  • 2005: SpieltriebOhrbooten (JKP)
  • 2006: Zwischen Heimweh und Fernsucht – Pohlmann (EMI)
  • 2006: Das große Leben – Rosenstolz (Island)
  • 2006: Verbotene Früchte – Blumfeld (WEA)
  • 2007: Limbo Messiah – Beatsteaks (Warner)
  • 2008: Die Suche geht weiter – Rosenstolz (Island)
  • 2008: On the Verge of an Autobiography – Katharina Frank (Premium) als Produzent
  • 2008: Stadtaffe – Peter Fox (Downbeat)
  • 2009: Jedes Tier – Tele (Tapete)
  • 2009: This is Love Soundtrack (Colosseum)
  • 2010: Eleven – Reamonn (Universal)
  • 2011: Küssen kann man nicht alleineMax Raabe (Decca)
  • 2011: Live Music - Europe 2010Joe Jackson (Ear)
  • 2011: New FriendsBaskery (Blue Rose)
  • 2011: Zettel auf dem Boden – Niels Frevert (Tapete)
  • 2011: VolksbeatNina Hagen (Polydor)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ballsaal-Studio. Abgerufen am 11. November 2011.
  2. Ulrich Hossner: Gegen den Strom der digitalen Revolution. In: welt.de. 5. November 1999, abgerufen am 9. November 2011.
  3. Teldex Studios. Abgerufen am 11. November 2011.
  4. Contact -Sterling Sound. Abgerufen am 11. November 2011 (englisch).

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