Otto Blum

Otto Blum

Otto Blum (* 1. September 1876 in Neunkirchen (Saar); † 26. Oktober 1944 in Hannover; vollständiger Name: Otto Leonhard Blum) war ein deutscher Bauingenieur und Hochschullehrer. Als Professor für Eisenbahnwesen an der Technischen Hochschule Hannover war er von 1929 bis 1931 auch Rektor der Hochschule.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Otto Blum war der Enkel von Robert Blum. Von 1895 bis 1899 studierte er an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Anschließend begann er sein Referendariat als Regierungsbauführer bei der Eisenbahndirektion Berlin, wo er später als Regierungsbaumeister (Assessor) und ab 1907 schließlich als Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Inspektor tätig war. In dieser Zeit unternahm Blum ausgedehnte Studienreisen innerhalb Europas und des vorderen Orients sowie eine Weltreise. Außerdem promovierte er 1903 an der Technischen Hochschule Berlin und wurde dort Dozent. Zum Wintersemester 1907 erhielt Otto Blum einen Ruf als Professor an die Technische Hochschule Hannover, um den Lehrstuhl für Eisenbahnbau und Eisenbahnbetrieb von Karl Dolezalek zu übernehmen. Im Laufe seines Schaffens erweiterte Blum den Lehrstuhl erheblich auf die Gebiete Verkehrspolitik, Eisenbahnwesen, Städtebau und Landesplanung. Von 1929 bis 1931 war Blum Rektor der Technischen Hochschule Hannover.[1]

1924 bis 1929 gehörte er dem Verwaltungsrat der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft an. 1936 nahm ihn die Preußische Akademie für Bauwesen als außerordentliches Mitglied auf.

Otto Blum und seine Frau Luise Fischer starben nach einem Bombenangriff.

Im Besitz der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover befinden sich ein Porträt (Ölgemälde von Berthold Hellingrath) und eine Bronzebüste Blums.

Werk

Planungen / Entwürfe

  • 1900: Entwurf zu einer Gebirgsbahn, ausgezeichnet mit dem Schinkelpreis in der Kategorie Eisenbahnbau[2]
  • 1908–1910: Wettbewerbsentwurf für einen Grundplan für die bauliche Entwicklung von Groß-Berlin, prämiert mit dem 4. Preis (in Arbeitsgemeinschaft mit den Ingenieuren Havestadt & Contag und dem Architekten Bruno Schmitz)[3]

Schriften (Auswahl)

  • Georg Barkhausen †. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 43. Jahrgang 1923, Nr. 31/32 (vom 18. April 1923), S. 189.
  • mit G. Jacobi und Kurt Risch: Verkehr und Betrieb der Eisenbahnen. (= Handbibliothek für Bauingenieure, 2: Eisenbahnwesen und Städtebau, 8.) Springer, Berlin 1925.
  • Personen- und Güterbahnhöfe. (= Handbibliothek für Bauingenieure, 2: Eisenbahnwesen und Städtebau, 5,1.) Springer, Berlin 1930.
  • Der Umbau der Mühlendammschleuse in Berlin und die Leistungsfähigkeit der Eisenbahn. In: Städtebau, 26. Jahrgang 1931, S. 96.
  • Verkehrsgeographie. Springer, Berlin 1936.
  • Die Entwicklung des Verkehrs. Spinger, Berlin 1941.
  • mit H. Potthoff und Kurt Risch: Straßenbahn und Omnibus im Stadtinnern. (= Verkehrswissenschaftliche Abhandlungen, Band 13.) Fischer, Jena 1942.
  • Eisenbahnbau. Winter, Heidelberg 1946.

Auszeichnungen

Literatur

  • Paul Trommsdorff: Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831–1931. Hannover 1931, S. 75–76.
  • Deutscher Wirtschaftsverlag (Hrsg.): Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft. Band 1, Berlin 1930.
  • Erwin Massute: Blum, Otto Leonhard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, S. 322.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert – Online-Bibliographie: Otto Blum, abgerufen am 6. März 2010
  2. 150 Jahre Schinkel-Wettbewerb – Preisgekrönte Ideen und Projekte. Wettbewerbssieger 1852–2006, abgerufen am 6. März 2010
  3. Abbildungen des Entwurfs in: Berliner Architekturwelt, 13. Jahrgang 1910/1911, Nr. 4 (vom Juli 1910), S. 141–149.
  4. Zentralblatt der Bauverwaltung, 34. Jahrgang 1914, Nr. 97 (vom 5. Dezember 1914), S. 665. (Notiz zur Ordensverleihung)

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