Naturschutzgebiet Raakmoor

Naturschutzgebiet Raakmoor
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Naturschutzgebiet Raakmoor (Hamburg)
Naturschutzgebiet Raakmoor
Naturschutzgebiet Raakmoor
Hinweistafel im Naturschutzgebiet Raakmoor

Das Naturschutzgebiet Raakmoor liegt im Nordwesten der Stadt Hamburg im Stadtteil Hummelsbüttel an der Grenze zum Land Schleswig-Holstein.

Das Raakmoor besteht aus Niedermoorflächen zwischen Birkenbruchwäldern und Kleingewässern.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Heute ein Übergangsmoor, war das Raakmoor in seiner Anfangszeit ein Hochmoor. Durch Abtorfungen und Entwässerungen wurde es im Laufe der Jahre fast vollständig zerstört, vor allem, um landwirtschaftlich nutzbares Ackerland anzulegen.

Während der Weltwirtschaftskrise wurde der Raakmoorgraben als eine vom Hamburger SPD-Senat initiierte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durch einen freiwilligen Arbeitsdienst ausgehoben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann das zuständige Forstamt erste Aufforstungsarbeiten. Anfangs aber nur auf Flächen, die für die landwirtschaftliche Nutzung keinen ausreichenden Ertrag mehr brachten. Die damals aufgeforsteten Flächen sind zum größten Teil noch heute erhalten.

1950 wurde das Raakmoor als Grün- und Erholungsgebiet freigegeben. Im Jahre 1956 übernahm das Gartenbauamt die Pflege und Verwaltung des Moores vom Forstamt.

1977 begann die Renaturierung durch das Gartenbauamt. Die Entwässerungsgräben wurden wieder verfüllt und durch einen Einbau von Sohlschwellen wurde der Hummelsbütteler Moorgraben aufgestaut. Dadurch konnte die Verbreitung der Moorvegetation im so genannten Kernmoor weiter voran getrieben werden.

1979 wurde das Hauptgebiet des Moores in einer Größe von rund 18 Hektar zum Naturschutzgebiet erklärt. Es war damit eines der kleinsten der Hansestadt.

Das Gartenbauamt versuchte 1981 mittels Beweidung durch Moorschnucken, das verbreitete Pfeifengras in seiner Ausbreitung einzugrenzen. Dieser Versuch wurde nach einem Jahr erfolglos abgebrochen. Im Jahre 1983 wurde ein Pflegeplan für das Raakmoor ausgearbeitet. Die Ortsgruppe Langenhorn/Fuhlsbüttel des NABU bekam vom Gartenbauamt die Betreuung offiziell übertragen. Noch heute arbeiten die Naturschützer nach dem Pflegeplan von 1983.

Dominierend im Raakmoor ist der Raakmoorgraben und der über eine Länge von 300 Metern aufgestaute sogenannte Stausee. In den 1990er Jahren wurden Teile des Raakmoorgrabens taschenartig aufgeweitet, so dass Nassflächen für kontrollierte Überflutungen, Artenvielfalt und Gewässerreinigung entstanden.

Am 23. Juni 2004 wurde das Naturschutzgebiet um das nördlich gelegene Wildmoor auf 33 Hektar vergrößert.[1][2]

Raakmoorteich

Raakmoorteich mit Seerosenfeld

Der bis zu einem Meter tiefe Raakmoorteich mit sandigem bis schlammigem Grund wurde ursprünglich für die Karpfenzucht angelegt und liegt am Rand des Naturschutzgebietes.[3] Das Wasser hat eine moorig braune Färbung, hat drei Zuläufe und einen Ablauf. In der Mitte des Teiches befinden sich mehrere Seeroseninseln und an den Rändern teilweise Schilfkanten. Zu den vorkommenden Fischarten gehören Brassen, Karpfen, Schleien, Rotaugen, Rotfedern, Moderlieschen, Gründlinge,Flussbarsche, Aale und Hechte.[4] Angeln ist in den Teichen des Naturschutzgebietes gemäß Verordnung vom 21. Juni 2004 nicht gestattet.[2] Die im Süden angrenzenden Ziegeleiteiche sind vom Sportangelverein Hamburger Polizeibeamten angepachtet.[5]

Flora

Der dicht bewachsener Raakmoorgraben

Der überwiegende Teil des Raakmoors ist mit Nadel- und Laubholz bewaldet. Im Rahmen der Renaturierungen wurden wieder die lebensraumtypischen Pflanzen wie Torfmoose, Moorlilie, Heide und Sonnentau angesiedelt. In den Wasserflächen finden sich Sumpfcalla, Wasserschlauch und Laichkraut. An den Moorrändern wächst der Gagelstrauch.

Fauna

Die Tierwelt des Raakmoors ist nach der Renaturierung sehr vielfältig. So finden sich neben Moorfrosch, Kreuzotter und verschiedenen Ameisenarten auch eine Vielzahl an Libellenarten. Darunter unter anderem die Binsenjungfer und die Nordische Moosjungfer.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Das Naturschutzgebiet Raakmoor wurde 2004 erweitert
  2. a b Verordnung über das Naturschutzgebiet Raakmoor vom 21. Juni 2004
  3. Karte des Raakmoors
  4. Raakmoor Teich
  5. Gewässerkarte für die Angelfischerei in der Freien und Hansestadt Hamburg, Angelsportverband Hamburg, Stand: Mai 2004

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