N’Guigmi

N’Guigmi
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N’Guigmi (Niger)
N’Guigmi
N’Guigmi

N’Guigmi ist eine Stadt mit 41.105 Einwohnern in der Region Diffa in Niger.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Klimadiagramm von N’Guigmi

N’Guigmi ist die Hauptstadt des gleichnamigen Departements N’Guigmi. Die Stadt liegt in der Sahelzone am früheren Ufer des Tschadsees. Das Stadtgebiet ist in sechs Stadtviertel, 51 administrative Dörfer, sieben traditionelle Dörfer, 24 Lager und 21 Wasserstellen gegliedert. Die sechs Stadtviertel sind Administratif, Cameroun, Djoulari, Garin Dolé, Kanembouri und Saban Carré.[1]

Geschichte

Der Name der Stadt kommt vom Kanuri-Wort n’jié kimé, das einen großen roten Tonkrug bezeichnet.

Eine aus dem Reich Kanem vertriebene Gruppe von Kanembu legte hier unter ihrem Anführer Lottoy Abouloumi einen Palmenhain mit aus dem Jemen eingeführten Pflanzen an. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts litt das Gebiet unter regelmäßigen Überfällen der Tuareg und Tubu. 1908 wurde N’Guigmi von den Franzosen zur Kreishauptstadt erhoben.[2]

In den 1980er Jahren zogen Araber aus dem Tschad mit ihren Viehherden in das Gebiet um N’Guigmi, was zu Konflikten bei der Nutzung der Weideflächen und Brunnen führte. In den 1990er Jahren kam es zu bewaffneten Aufständen der Tubu, die sich insbesondere angesichts der schlechten Versorgungslage von der Regierung in Niamey vernachlässigt fühlten. Die Tubu organisierten sich in der Oppositionspartei Front démocratique pour le renouveau. Außerdem gab es interne Konflikte zwischen verschiedenen Tubu-Clans sowie zwischen Tubu und Fulbe, denen von den Tubu der als ehrenvoll geltende Besitz von Kamelen untersagt wurde.

Bevölkerung

Bei der Volkszählung 1977 hatte N’Guigmi 8267 Einwohner, bei der Volkszählung 1988 9537 Einwohner und bei der Volkszählung 2001 15.807 Einwohner.[3] Für 2010 wurden 41.105 Einwohner berechnet.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur

Kamelreiter in N'Guigmi

N’Guigmi ist ein wichtiges Handelszentrum insbesondere für den Transsaharahandel, der allerdings durch die schlechte Sicherheitslage seit den Tubu-Aufständen in den 1990er Jahren beeinträchtigt wurde. Die Straße von N’Guigmi nach Diffa und die Grenzregion zwischen Niger und Tschad sind häufige Schauplätze von Raubüberfällen durch Wegelagerer. In der Stadt findet jeden Sonntag ein großer Kamelmarkt statt, der vor allem von Tuareg, Tubu und Arabern besucht wird.

N'Guigmi war neben Mayahi die zweite Stadt in Niger, in der der Kapitalentwicklungsfonds der Vereinten Nationen ab Ende 2000 ein Projekt zur Schaffung einer dezentralen lokalen Verwaltung durchführte. Das Projekt umfasste unter anderem informelle „Schattenregierungen“ und die Überwachung informeller Wahlen, um den Aufbau funktionierender offizieller kommunaler Gremien vorzubereiten.[5] Das 2004 in N’Guigmi gegründete Centre pour la Promotion Féminine widmet sich der Bildung und insbesondere der Alphabetisierung von Frauen.

Literatur

Weblinks

 Commons: N’Guigmi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Répertoire National des Communes (RENACOM). Website des Institut National de la Statistique, abgerufen am 22. Januar 2011.
  2. Niger 2009. Nouvelle édition de l'Université, Paris 2009, ISBN 2746916401, S. 157.
  3. World Gazetteer: Niger: Die wichtigsten Orte mit Statistiken zu ihrer Bevölkerung, abgerufen am 30. Dezember 2009.
  4. Institut national de la statistique (Hrsg.): Annuaire statistique des cinquante ans d’indépendence du Niger. Niamey 2010 (Online-Version), S. 53.
  5. Angelo Maliki Bonfiglioli: Empowering the Poor: Local Governance for Poverty Reduction. United Nations Capital Development Fund, 2003, S. 85.

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