Medergen

Medergen
Medergen von Südwesten
Medergen mit Plattenhorn, Weisshorn, Brüggerhorn, Prätsch und Maran (im Uhrzeigersinn)

Medergen (schweizerdeutsch: Medrige) ist eine auf 2'000 m gelegene Alpsiedlung in der Nähe von Arosa im schweizerischen Kanton Graubünden. Es gehört zur Gemeinde Langwies im Schanfigg und liegt auf einem aussichtsreichen Hochplateau westlich der Strelakette im Schosse der 2'706 m hohen Mederger Flue.

War Medergen ursprünglich einzig Alpgebiet der rätoromanischen Talbevölkerung, wurde es wie das Sapün, das Fondei und Arosa um das Jahr 1300 von aus dem Landwassertal einwandernden deutschsprachigen Walsern besiedelt und zur Dauersiedlung aufgewertet. Urkundlich erwähnt wurde Medergen 1272 im Zusammenhang mit "usufructum alpinum de Sampuin et Medi", 1307 als "alpem dictam Mederi" und 1508 als "uf Medrion"[1]. Der Name leitet sich vom walserischen Meder (mähbare Alpengrasflächen) ab. Die ganzjährige Besiedlung von Medergen dauerte aufgrund der Höhenlage und der entsprechenden schwierigen klimatischen Bedingungen allerdings nicht so lange, wie etwa im Fondei oder Sapün. So besass Medergen denn auch nie eine eigene Schule oder Poststelle.

Heute werden die typischen Walserhäuser auf Medergen in der schneefreien Zeit teilweise noch als Maiensässbehausung, meist jedoch zu reinen Urlaubszwecken genutzt. Das vorhandene Bergrestaurant wird nur in der Sommersaison betrieben. Medergen kann über einen von der Schanfiggerstrasse abzweigenden Fahrweg von der Sunnenrüti oder über den Schanfigger Höhenweg vom Aroser Stausee und Grünsee aus erreicht werden. Fusspfade führen weiter ins Sapün, über den Tritt und die Latschüelfurgga nach Davos Platz und über die Schwifurgga (eigentlich: Furggaltji) nach Davos Frauenkirch. Im Winter ist Medergen – wie auch die benachbarte Alp Tieja – aufgrund seiner Lage ein beliebtes Skitourenziel.

Quellen

  • Region Schanfigg-Arosa, in: Terra Grischuna, 59. Jahrgang, Heft 1, Terra Grischuna Verlag, Chur 2000, ISSN 1011-5196.
  • Hans Danuser/Walser-Vereinigung Graubünden (Hrsg.): Alte Wege im Schanfigg, Verlag Walser-Vereinigung Graubünden, Splügen 1997, S. 32 ff.
  • Schanfigg-Arosa, in: Terra Grischuna, 48. Jahrgang, Heft 1, Terra Grischuna Verlag, Chur 1990, ISSN 1011-5196.
  • Hans Danuser, Ruedi Homberger: Arosa und das Schanfigg, Eigenverlag Danuser/Homberger, Arosa 1988, S. 147 ff.
  • Fritz Maron, Ferdinand Zai: Das alte Eggahaus in Arosa - Ein Heimatmuseum für das Tal Schanfigg, Eigenverlag Verein für Naturschutz und Heimatkunde Arosa, Arosa o.J. (um 1948).
  • E. Rud: Das Schanfigg, Buchdruckerei AG Arosa, Arosa o.J. (um 1920).
  • Dr. C. Fischer: Land und Leute im Tale Schanfigg, Manatschal Ebner & Cie., Chur 1905.

Einzelnachweis

  1. Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam, Terra Grischuna Verlag, 3. Auflage, Chur 1999, S. 103.

Weblinks

 Commons: Medergen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
46.804289659.73946571

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