Charlie Watts

Charlie Watts
Charlie Watts (2008)

Charles Robert „Charlie“ Watts (* 2. Juni 1941 in Islington, London, England) ist seit Januar 1963 Schlagzeuger der Rolling Stones, verfolgt nebenbei aber auch Soloprojekte.

Inhaltsverzeichnis

Biographie und Musik

Bei einem Rolling-Stones-Konzert in Hannover (2006)

Watts besuchte die Fryant Way Infants School in Kingsbury. Seit 1952 ging er auf die Tylers Croft Secondary Modern School. Mit 13 Jahren kaufte er sich ein Banjo, verlor aber schnell die Lust am Spielen und funktionierte es zu einer Trommel um. Zu Weihnachten 1955 bekam er von seinen Eltern Linda und Charles ein einfaches Schlagzeug geschenkt und fand Gefallen am Instrument. 1960 verließ Watts die Kunstschule Harrow Art School und arbeitete für eine Werbeagentur. 1961 entwarf er mit Ode To A High Flying Bird ein Kinderbuch über Charlie Parker, welches 1965 veröffentlicht wurde.

Seit 1960 spielte Watts in der Band Blues By Five. Auf ihn aufmerksam geworden, bot Alexis Korner ihm 1961 an, seiner Band Blues Incorporated als Schlagzeuger beizutreten, doch Watts musste beruflich bis Februar 1962 nach Dänemark. Nach seiner Rückkehr nach England spielte er im Trio des Komikers und Pianisten Dudley Moore, doch kurz darauf trat er Blues Incorporated bei. Bei einem Auftritt im Ealing Club 1962 traf Watts erstmals Brian Jones. Dieser wurde nun ebenfalls als Gitarrist Mitglied bei Blues Incorporated. Nach einem Auftritt im April 1962 wurde der junge Mick Jagger als Sänger der Band engagiert.

Im Juni 1962 trennten sich Jones und Jagger von Blues Incorporated und gründeten mit Keith Richards, Dick Taylor, Ian Stewart und Mick Avory die Rolling Stones. Im Dezember 1962 verließ Watts Blues Incorporated, da er sich für nicht gut genug hielt, um mit so ausgezeichneten Künstlern zusammenzuspielen. Zur gleichen Zeit wurde bei den Stones der Bassist Dick Taylor durch Bill Wyman ersetzt. Da auch Mick Avory die Stones verließ, um bei den Kinks einzusteigen, trat die Band kurzzeitig ohne Schlagzeuger auf. Nach einem „Aufnahmegespräch“ zwischen Ian Stewart und Watts traten die Rolling Stones am 12. Januar 1963 erstmals mit Charlie Watts am Schlagzeug auf – eine Besetzung, die Jahrzehnte Bestand haben sollte. Auf Grund seines trockenen, direkten Schlagzeugstils gilt er als das rhythmische Fundament der Band und wurde 1989 mit dieser in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

In den 1970er- und 1980er-Jahren war Watts lange alkoholabhängig, konnte sich aber durch Selbstdisziplin und Konsequenz erfolgreich von dieser Sucht lösen. In den 80er-Jahren tourte er mit einer Big Band, der auch Musikerkollegen wie Jack Bruce, Evan Parker und Courtney Pine angehörten.

Während eines Auftritts der Band The ABC&D of Boogie Woogie in Herisau (2010)

Im Jahr 2010 war Charlie Watts vermehrt mit seiner Zweitband The ABC&D of Boogie Woogie unterwegs. Die Buchstaben A, B, C und D stehen dabei für die Anfangsbuchstaben in den Vornamen der Bandmitglieder. Neben Watts sind an dem Boogie Woogie Projekt die beiden Pianisten Axel Zwingenberger und Ben Waters sowie der Kontrabassist Dave Green beteiligt. Sie spielten unter anderem Konzerte in Monaco, Paris, in der Londoner Royal Festival Hall, in Hamburg, München, Prag, Monte Carlo, Graz und Bad Ischl. Ende Oktober folgte ein weiterer Auftritt im Rahmen des Steinegg Live Festivals in Steinegg bei Bozen in Südtirol - Italien. Auch 2011 ging die Band wieder auf Tour.

Instrumente

Charlie Watts spielt ein Schlagzeug der Firma Gretsch, in der Konfiguration: Bass Drum, Hänge-Tom (welches er separat auf einem Ständer positioniert), Stand-Tom, Snare, Hi-Hat und vier Becken.

Privates

Watts ist seit 1964 mit seiner Frau Shirley verheiratet. Ihre Tochter wurde 1968 geboren. Er ist das einzige Mitglied der Stones, neben Keith Richards, das nur einmal geheiratet hat. 2004 diagnostizierte man beim ehemaligen Raucher Watts Kehlkopfkrebs. Nach einer Strahlentherapie ist er genesen und ging im August 2005 mit den Stones erneut auf Welttournee.

Soloprojekte

  • Rocket 88 – Rocket 88 (1981)
  • Live – Fulham Town Hall – The Charlie Watts Orchestra (1986)
  • Tribute to Charlie Parker With Strings – Charlie Watts (1992)
  • From One Charlie – Charlie Watts Quintet (1992)
  • Warm & Tender – Charlie Watts (1993)
  • Long Ago & Far Away – Charlie Watts (1996)
  • Charlie Watts/Jim Keltner Project – Charlie Watts & Jim Keltner (2000)
  • Watts at Scott’s (live) – Charlie Watts & The Tentet (2004)
  • The Magic of Boogie Woogie – Charlie Watts, Axel Zwingenberger, Dave Green (2010)
  • Boogie 4 Stu – A Tribute To Ian Stewart – Ben Waters (2011)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Charlie Watts — Watts at the 58th Berlin International Film Festival, 2008 Background information Birth name Charles Robert Watts …   Wikipedia

  • Charlie Watts — en concert à Hannovre, pendant la tournée A Bigger Bang. Charlie Watts, de son vrai nom Charles Robert Watts (né le 2 juin 1941 à Wembley dans le Middlesex, en Angleterre) est un musicien, batteur des …   Wikipédia en Français

  • Charlie Watts — en 2006 Datos generales Nacimiento 2 de junio de …   Wikipedia Español

  • Charlie Watts — …   Википедия

  • Watts (surname) — Watts is a surname, and may refer to* Alan Watts, English philosopher * Alaric Alexander Watts, British poet and journalist * André Watts, German American pianist * Angie Watts, fictional character from EastEnders * Bill Watts, American… …   Wikipedia

  • Watts — ist der Familienname folgender Personen: Alan Watts (1915–1973), englischer Philosoph und Dekan der anglikanischen Kirche André Watts (* 1946), US amerikanischer Pianist Charlie Watts (* 1941), britischer Schlagzeuger Coral Eugene Watts… …   Deutsch Wikipedia

  • Watts — may refer to:Unit of measure* watt, the SI derived unit of powerPeopleurname* Alan Watts, a philosopher, writer, speaker, and student of comparative religions * André Watts, a classical pianist * Charlie Watts, a rock drummer * Duncan J. Watts,… …   Wikipedia

  • Charlie (homonymie) — Charlie Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Sommaire 1 Prénom 2 Personnages de fiction 3 …   Wikipédia en Français

  • Charlie (given name) — Charlie Gender unisex Origin Meaning free man Charlie is a given name in English speaking countries, usually a nickname for Charles, which is derived from the Germanic name Karl, meaning free man or of a beastly manner.[1] Charlie is a nickn …   Wikipedia

  • Charlie Is My Darling (film) — Charlie Is My Darling, directed by Peter Whitehead, was the first documentary film about The Rolling Stones. The movie was shot during the band s two day tour of Ireland on 3 and 4 September 1965, and was completed in the spring of 1966.[1] It… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”