Littenstraße

Littenstraße

Die Littenstraße ist eine Straße im Berliner Ortsteil Mitte im gleichnamigen Bezirk Mitte und gehört zu den ältesten Verkehrswegen der Hauptstadt. Ihren Namen trägt sie nach dem am Februar 1938 im Konzentrationslager Dachau ermordeten Rechtsanwalt Hans Litten. Entlang der Littenstaße befinden sich zahlreiche historische Kulturdenkmäler.

Verlauf

Die Littenstraße beginnt am Rolandufer an der Spree und führt dann in nördlicher Richtung, kreuzt die Stralauer Straße, führt an der Voltairestraße und der Waisenstraße vorbei bis zur Grunerstraße.

Auf der östlichen Straßenseite befinden sich die folgenden Gebäude:

  • Das an der Kreuzung Littenstraße / Stralauer Straße im Stil des Neoklassizismus 1910 erbaute Schicklerhaus.
  • An der Einmündung der Voltairestraße 2 befindet sich die Feuerwache Berlin-Mitte.
  • In der Littenstraße 9 steht das „Hans-Litten-Haus“. An der Fassade befindet sich eine Gedenktafel für Hans Litten.
  • Am heutigen Ende der Littenstraße 11–17 an der Ecke zur Grunerstraße steht das in den Jahren 1896–1905 in neobarockem Stil errichtete Gebäude des damaligen Land- und Amtsgerichtes (heute: Landgericht Berlin). Es war einst das zweitgrößte Bauwerk der Stadt, nur übertroffen vom Schloss.

Auf der westlichen Straßenseite befinden sich die folgenden Gebäude und Freiflächen:

  • Am Beginn der Littenstraße an der Ecke zur Straße Am Rolandufer steht das ehemalige Verwaltungsgebäude der Berliner Gaswerke AG (GASAG). Das Gebäude im Neorenaissance-Stil wurde 1907–1909 nach einem Entwurf von Ludwig Hoffmann errichtet. Es ist heute Sitz der privaten BEST-Sabel-Fachhochschule Berlin. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
  • Ein Wohn- und Geschäftshaus befindet sich an der Kreuzung Littenstraße / Stralauer Straße.
  • Nach dem Wohn- und Geschäftshaus beginnt eine Grünanlage. Zwischen der Littenstraße und der Waisenstraße befinden sich noch Reste der alten Stadtmauer. Sie wurden vor dem Schleifung bewahrt, da sie als Begrenzungsmauer von Wohnhäusern diente. 1948 wurde der Mauerrest gesichert und unter Denkmalschutz gestellt. Hier befindet sich auch die Gaststätte Zur letzten Instanz.
Reste der Berliner Stadtmauer in der Littenstraße
  • Es folgt die Ruine der um 1250 im frühgotischen Stil erbauten Klosterkirche für das Graue Kloster der Franziskaner, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.

Geschichte

Um 1778 entstand der Straßenzug aus mehreren Straßen und erhielt den Namen Neue Friedrichstraße. Zum damaligen Zeitpunkt führte er noch im Bogen von der Waisenbrücke bis zur Friedrichsbrücke an der Museumsinsel und durchquerte in Alt-Berlin die Stadtviertel Klosterviertel, Marienviertel und Heilig-Geist-Viertel. Er folgte damit der Bebauung an der mittelalterlichen Stadtmauer.

Ab dem 10. Mai 1951 erhielt die Neue Friedrichstraße den Namen Littenstraße. Durch den Neubau des Stadtzentrums (Ostberlin) und des Fernsehturms in den Jahren 1965–1969 wurde die Littenstraße zwischen Grunerstraße und der Straße An der Spandauer Brücke aufgehoben, so dass zwei voneinander getrennte Straßenverläufe entstanden. Der Teil zwischen Spandauer Straße und der Friedrichsbrücke wurde 1978 der Burgstraße zugeordnet und 2001 in Anna-Louisa-Karsch-Straße umbenannt.

In ihrer heutigen Straßenlänge besteht die Littenstraße seit 1965.

Weblinks

 Commons: Littenstraße – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Commons: Franziskaner-Klosterkirche, Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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