Lipka (Powiat Złotowski)

Lipka (Powiat Złotowski)
Lipka
Wappen der Gmina Lipka
Lipka (Polen)
Lipka
Lipka
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Landkreis: Złotów
Gmina: Lipka
Geographische Lage: 53° 30′ N, 17° 15′ O53.49722222222217.250833333333Koordinaten: 53° 29′ 50″ N, 17° 15′ 3″ O
Einwohner:

2200

Postleitzahl: 77-420
Telefonvorwahl: (+48) 67
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 188: Piła - Człuchów
Schienenweg: PKP-Linie 426: Piła - Tczew
Nächster int. Flughafen: Danzig
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 23 Ortschaften
18 Schulzenämter
Fläche: 190 km²
Einwohner:

5557
(31. Dez. 2010) [1]

Bevölkerungsdichte: 29 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3031042
Verwaltung
Adresse: ul. Kościuski 28
77-420 Lipka
Tel. 0048-67/266 50 41
Webpräsenz: www.lipka.pnet.pl

Lipka (deutsch: Linde, Kreis Flatow) ist ein Dorf mit Sitz einer Landgemeinde im Norden der polnischen Woiwodschaft Großpolen. Es gehört zum Kreis Złotów (Flatow).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Lipka liegt an der Woiwodschaftsstraße 188, die von Piła (Schneidemühl, 47 km) über Złotów (Flatow, 17 km) bis nach Debrzno (Preußisch Friedland, 5 km) und Człuchów (Schlochau, 22 km) (beide bereits in der Woiwodschaft Pommern) reicht. Bis zur nördlichen Woiwodschaftsgrenze nach Pommern sind es lediglich fünf Kilometer, bis zur östlichen Woiwodschaftsgrenze nach Kujawien-Pommern sind es acht Kilometer. Letztere Grenze war hier vor 1939 auch die Trennungslinie zwischen Deutschland und dem Polnischen Korridor.

Lipka ist unter dem Namen Lipka Krajeńska Bahnstation an der früheren Preußischen Ostbahn), die die Städte Berlin und Königsberg (Preußen) verband. Der Bahnhof ist in Betrieb und in der Kursbuchtabelle 426 der Polnischen Staatsbahn (PKP) enthalten.

Dorf Lipka (Linde)

Geschichtliches

Gemeindeamt in Lipka (Linde)

Lyppa bzw. Lypa wird 1376 erstmals urkundlich erwähnt. 1618 wohnen hier elf Bauern und vier Gärtner. Das Dorf gehörte zur Herrschaft Flatow (heute polnisch: Złotów).

Seit 1871 wuchs der Ort infolge des Bahnbaus der Preußischen Ostbahn und wurde zentrale Bahnstation für die Stadt Preußisch Friedland (Debrzno) und zahlreiche Marktflecken.

Im 19. Jahrhundert war der Kartoffelanbau wesentlicher Erwerbszweig für die Einwohner von Linde, deren Erzeugnisse bis in das Ruhrgebiet und in die Niederlande gingen. Eine Stärkefabrik, Baustoffwerke, eine Ziegelei und eine Molkerei waren weitere Betriebe im Ort. Bedeutung gewann die Steinobst- und Beerenweinkelterei Dr. Johann Schliemann. Ende des 19. Jahrhunderts wurde am Freigut die erste elektrisch angetriebene Dreschmaschine Preußens eingesetzt.

Linde war vor 1945 ein Ort im Landkreis Flatow im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen (Sitz: Schneidemühl) in der preußischen Provinz Pommern. 1939 zählte der Ort 1613 Bewohner.

Nach 1945 kam das nun nach Polen gekommene Dorf "Lipka" (den Namen tragen noch neu weitere Orte in Polen, das polnische Wort "lipa" heißt "Linde") zum Powiat Złotowski (Kreis Flatow) in der Woiwodschaft Großpolen (bis 1998 Woiwodschaft Piła). Seit 1983 ist Lipka Amtssitz der nach ihm benannten Landgemeinde Gmina Lipka.

Kirche

Kirche zu Lipka (Linde)

Im 16. bis 17. Jahrhundert gab es in Linde eine 1699 zur römisch-katholischen Kirche geweihte Kapelle. Die evangelischen Ortseinwohner wurden bis 1930 vom zweiten Pfarrer in Preußisch Friedland (pl. Debrzno) versorgt, bis Anfang der 1930er Jahre die evangelische Kirche eine moderne Backsteinkirche errichtete. Seither war Linde auch evangelischer Pfarrsitz, den von 1930 bis 1945 der Pfarrer Wilhelm Hermann Schaper innehatte.

Linde gehörte bis 1919 zum Kirchenkreis Schlochau (Człuchów), danach zum Kirchenkreis Flatow (Złotów) in der Kirchenprovinz Westpreußen der evangelischen Kirche der Altpreußischen Union.

Nach 1945 wurde das Linder evangelische Gotteshaus zugunsten der Katholischen Kirche in Polen enteignet. Die Kirche heißt heute Kościół pw. Katarzyny, und die Pfarrei gehört zum Dekanat Złotów I im Bistum Bydgoszcz (Bromberg).

Hier lebende evangelische Kirchenglieder werden vom Pfarramt in Piła (Schneidemühl) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut.

Gmina Lipka

Allgemeines

Die Landgemeinde Lipka umfasst eine Fläche von 190,01 km², was 11,5% der Fläche des Powiat Złotowski (Kreis Flatow) entspricht. Zur Gemeinde gehören 5.638 Einwohner, von denen 2.200 im Dorf Lipka wohnen.

Das Gemeindegebiet grenz im Norden an die Woiwodschaft Pommern, im Osten an die Woiwodschaft Kujawien-Pommern.

Nachbargemeinden sind:

Gemeindegliederung

Die Gmina Lipka umfasst 23 Ortschaften, die sich auf 18 Ortsteile ("Schulzenämter") verteilen:

  • Ortsteile:
  • Batorówko (Neu Battrow)
  • Batorowo (Battrow)
  • Białobłocie (Hüttenbusch)
  • Czyżkowo (Ziskau)
  • Debrzno Wieś (Dobrin)
  • Kiełpin (Kölpin9
  • Łąkie (Lanken)
  • Laskowo (Annenfelde)
  • Lipka (Linde)
  • Mały Buczek (Klein Butzig)
  • Nowe Potulice (Neu Pottlitz)
  • Nowy Buszek (Neu Butzig)
  • Osowo (Aspenau)
  • Potulice (Pottlitz)
  • Scholastykowo (Scholastikowo)
  • Smolnica (Kolonie Kleinfier)
  • Trudna (Kappe)
  • Wielke Buczek (Groß Butzig)
  • Übrige Orte: Bługowo (Wehlehof), Czyżkówko (Conradsfelde), Huta (Hütte), Łąkie-Gogolin, Stołuńsko (Stabinermühle).

Verkehr

Bahnhof Lipka Krajeńska

Schienen

Seit 1871 verläuft durch das Gebiet der heutigen Gmina Lipka die Bahnlinie, die von der Preußischen Ostbahn als Verbindung zwischen Berlin und Königsberg (Preußen) angelegt worden war. Die Polnische Staatsbahn verbindet heute auf dieser Linie die Städte Kostrzyn nad Odrą (Küstrin) und Tczew (Dirschau). Außer dem Bahnhof Lipka Krajeńska verfügt die Gemeinde über keine weitere Bahnstation.

Straßen

Die Gmina Lipka wird in Nord-Süd-Richtung von der Woiwodschaftsstraße 188 durchzogen und verbindet sie mit den Kreisstädten Złotów (Flatow), Piła (Schneidemühl) und Człuchów (Schlochau). Die überigen Gemeindeteile sind durch Nebenstraßen bzw. Landwege miteinander vernetzt.

Verweise

Literatur

  • Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Bechtermünz, Augsburg, 1996, ISBN 3-86047-181-3.
  • Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Teil 1: Die Kirchspiele und ihre Stellenbesetzungen. Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreussen e. V., Hamburg 1968 (Sonderschriften des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V. 11, ISSN 0505-2734).

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011.

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