Leopold Bode

Leopold Bode
Die Entdeckung der Frankenfurt durch Karl den Großen, Aquarell, 1888. Historisches Museum Frankfurt

Christian Leopold Bode (* 11. März 1831 in Offenbach am Main; † 26. Juli 1906 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Historienmaler und Grafiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bode wurde als ältester Sohn des Historien- und Landschaftsmalers Georg Wilhelm Bode (1801–1881) und seiner Frau Anna Maria geboren. Er wär der älteste von drei Söhnen. Bei dem Vater nahm er den ersten Zeichen- und Malunterricht. Seit 1848 studierte er am Städelschen Kunstinstitut im benachbarten Frankfurt bei den Professoren Jakob Becker und Johann David Passavant. 1851 wechselte er zu Eduard von Steinle, der ihn bis 1854 mit der Malerei der Nazarener vertraut machte.

1851 heiratete er Catharina Elisabeth (geb. Geiger, 1826–1856), aus Ehe gingen vier Kinder hervor. Nach dem Tod seiner ersten Frau schloss er 1859 die Ehe mir deren Schwester Maria Margaretha, mit der er drei Kinder hatte. Lange Jahre belegte er am Städelschen Kunstinstitut ein Atelier, doch verfügte er ebenso über ein Atelier im Isenburger Schloss in Offenbach, dass er erst 1883 aufgab um endgültig nach Frankfurt-Sachsenhausen zu ziehen. Von dem Schloss fertigte er zahlreiche Außen- und Innenansichten an. Bode teilte seinen Lebens-und Arbeitsmittelpunkt gewissenhaft auf die konkurrierenden Städte Frankfurt und Offenbach auf, was zu heftige Zeitungsfehde führte, da beide Städte den Meister jeweils für sich beanspruchten.

Zu seinem 70. Geburtstag wurde ihm 1901 von dem kunstfreudigen Großherzog Ernst Ludwig von Hessen der Professorentitel verliehen. Bode wurde auf dem Alten Friedhof in Offenbach beigesetzt, eine Straße in Offenbach ist nach ihm benannt. 2011 tauchte das seit dem 2. Weltkrieg verschollene Tagebuch von Bode wieder auf, und befindet sich nun im Stadtarchiv in Offenbach.

Werk

Anfangs malte Bode noch in dem von Steinle beeinflussten religiös fundierten nazarenischen Stil, um schließlich zum romantischen Historien- Genre- und Porträtmaler zu werden. Sein erstes wichtiges Ölgemälte stellte er 1855 fertig und suchte sich dafür mit dem "Besuch der Maria bei Elisabeth" ein beliebtes religiöses Motiv aus. 1897 schuf er ein Altarbild für die neue evangelische Paulskirche in Straßburg. Von 1861 bis 1864 war er Steinles Gehilfe bei Fresko-Ausmalungen im Wallraf-Richartz-Museum in Köln. Anschließend war er mit Steinle bis 1866 an der Ausmalung der Chornischen in der Marienkirche in Aachen beschäftig, die sich durch einen technischen Fehler nicht erhalten haben.

Weitere Ausmalungen führte er parallel mit Steinle aus: 1870 die Kapelle des Fürsten von Löwenstein in Kleinheubach und anschließend in die Ausmalung einen Saales mit Themen zu Sagen um Karl den Großen für Wilhelm Hermann Carl von Erlanger. Nach Fertigstellung des Frankfurter Opernhauses war er 1880 war mit der Ausmalung des Treppenhauses und den Lünettenbildern im Anbau des Foyers nach Umrisszeichnungen von Steinle beteiligt. [1] Es folgte zahlreiche Porträts prominenter Offenbacher Persönlichkeiten. 1896 malte er die Nischen der Trauerhalle des Frankfurter Südfriedhofs aus.

Bode war mit den Künstlern der Kronberger Malerkolonie freundschaftlich verbunden.

2011 erwarb das Offenbacher Stadtmuseum ein Konvolut mit 45 grafischen Landschaftsdarstellungen und Historienmotiven des Künstlers.

Literatur

  • Ulrich Thieme und Felix Becker: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Seemann, Leipzig, 1907-1950
  • Robert Darmstaeder: Reclams Künstlerlexikon, Neuausgabe, Reclam, Stuttgart, 1978

Werke

  • Schiller's Lied von der Glocke. Mit Fotografien nach Original-Zeichnungen von Leopold Bode, Heinrich Keller, Frankfurt am Main, 1872
  • Das Wintermärchen. Ein Schauspiel in fünf Aufzügen von William Shakespeare. Mit vierzehn Fotografien nach Originalgemälden von Leopold Bode. Heinrich Keller, Frankfurt am Main, 1881

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Christiane Wolf Di Cecca: Die Frankfurter "Alte Oper": Baumonographie eines Opernhauses 1869-1880, Kramer, Frankfurt am Main, 1997, S. 49

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