Leonhardskirche (Feldbach)

Leonhardskirche (Feldbach)
Renaissancestilkirche und Glockenturm der Moderne

Die Pfarrkirche hl. Leonhard ist eine römisch-katholische Kirche in der Stadt Feldbach in der Steiermark.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Portalplastik des Leonhard von Limoges mit Schafen

Die im Jahre 1188 urkundlich genannte Kirche wurde im Jahre 1232 als Kirche im Vikariat von Riegersburg genannt und im Jahre 1387 zur Pfarrkirche erhoben. Die Kirche wurde von 1898 bis 1900 nach den Plänen des Architekten Johann Pascher als Neubau im Stil der Renaissance errichtet.

Baubeschreibung

Haupthaus der Neorenaissance

Das weite sechsjochige Langhaus mit Seitenkapellen hat im Westen einen quadratischen eingezogenen Chor. Eine südliche niedrige spätgotische Kapelle und der östliche gotische Chor wurden dabei demoliert, während das gotische Kirchenschiff als Anbau integriert wurde.

Der Altar mit einer Kreuzigungsgruppe aus dem 18. Jahrhundert ist vom Bildhauer Veit Königer. Außen gibt es gut erhaltene Steinepitaphien zu M. Zwickhl (1582) und zu M. Steinhaisl (1581).

Gotisches Kirchenschiff als Kriegergedächtnisstätte

Nördlich schließt ein dreijochiges Kirchenschiff mit Kreuzrippengewölbe auf Wandpfeilern mit Emporengang an. Es ist die gotische Kirche aus dem 14. Jahrhundert, welche nach schweren Kriegsschäden im Jahre 1945 zu einer Kriegerdedächtnisstätte umgestaltet wurde. Davon nördlich ist noch der Untergeschoss des ehemaligen Kirchturmes mit der Jahresangabe 1688 erhalten, das Oberteil des Turmes wurde im Jahre 1945 zerstört.

Betonglockenstuhl

Malerei am Turm von Gustav Troger

Von 1961 bis 1964 wurde nach den Plänen des Architekten Eberhard Jäger ein freistehender Glockenstuhl mit der Gesamthöhe von 72 m errichtet. Die Betonkonstruktion ist von der Firma Suppan, die Stahlkrone von der Firma Puntigam. Die Bemalung mit über 2000 Farbfeldern unter Dechant Johann Leopold nach dem Motto Viele Farben, ein Turm - viele Menschen, eine Pfarre! machten 20 Jugendliche der Pfarre im Jahre 1987 nach einem Entwurf Bild der Demokratie und Anleitung des Malers Gustav Troger aus Graz.

Kirchentabor

Kirchenhof mit Museum im Tabor

Um den Chor der Kirche sind noch Reste des alten Tabors der Stadt aus dem 15. und 16. Jahrhunderts erhalten (Inschrift mit 1474). Der ehemalige Tabor umschloss die Kirche mit einem Wassergraben, mit hohen Schießschartenmauern und mit innenliegenden zwei- bis dreigeschossigen Speicherbauten (Gaden) mit Wehrgängen. Der Tabor wurde im Jahre 1878 teilweise demoliert. Der Restbestand wird heute als Heimatmuseum und Fischereimuseum genutzt.

Literatur

  • Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). Feldbach. Pfarrkirche hl. Leonhard. Verlag Berger, Horn/Wien 1982/2006, 2. unveränderte Auflage, S. 95f, ISBN 3-85028-422-0.

Weblinks

 Commons: Leonhardskirche (Feldbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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