LGV Sud Europe Atlantique

LGV Sud Europe Atlantique
LGV Sud Europe Atlantique
Strecke der LGV Sud Europe Atlantique
Streckenlänge: 303 km
Stromsystem: 25 kV 50 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit: 350 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
LGV Atlantique nach Paris
   
223,000
0,000
Abzw von Saint-Avertin nach Poitiers
   
4,xxx A85 (190 m)
   
4,700 nach Tours
   
7,800 Viaduc über die Indre (450 m)
   
15,xxx Abzw von Monts von Tours
   
30,xxx Viaduc de la Manse (130 m)
   
36,xxx Tranchée couverte de Villière (100 m)
   
37,xxx Abzw von La Celle-Saint-Avant
   
38,xxx von/nach Châtellerault
   
41,620 Viaduc sur la Vienne(380 m)
   
42,xxx Brücke über die A10 (465 m)
   
68,xxx von/nach Loudun
   
75,xxx Tranchée couverte de Villière (115 m)
   
Abzw von Migné-Auxances nach Poitiers
   
Brücke unter der A10
   
Abzw von Coulombiers nord-ouest nach La Rochelle
   
Bahnstrecke Poitiers–La Rochelle
   
Abzw von Coulombiers sud-est von Poitiers
   
   
Bahnstrecke Paris–Bordeaux
   
Abzw von Villognon
   
nach Angoulême
   
   
Abzw von La Couronne von Angoulême
   
   
Bahnstrecke Chartres - Bordeaux
   
Abzw von Ambarès von Libourne
Strecke – geradeaus
nach Bordeaux

Die LGV Sud Europe Atlantique ist eine geplante Schnellfahrstrecke in Frankreich. Sie ist für TGV-Züge vorgesehen und verbindet als südliche Verlängerung der LGV Atlantique die Städte Tours und Bordeaux. Ihre Länge beträgt 303 Kilometer, hinzu kommen 49 Kilometer Anschlussstrecken an die Bahnhöfe von Poitiers und Angoulême. Die Trasse verläuft weitgehend parallel zur alten, inzwischen überlasteten Eisenbahnstrecke. Ausgelegt wird die LGV Sud Europe Atlantique für eine Höchstgeschwindigkeit von 350 Kilometern pro Stunde, befahren werden soll sie mit 300 Kilometern pro Stunde. Die Fahrtzeit zwischen Paris und Bordeaux wird sich um 50 Minuten auf dann zwei Stunden und zehn Minuten verkürzen.

Inhaltsverzeichnis

Finanzierung

Die Strecke wird vom Baukonzern Vinci in einem Betreibermodell errichtet. Das Unternehmen setzte sich damit gegen die Konkurrenten Bouygues und Eiffage durch. An dem Konsortium sind unter anderem die Bank Caisse des Dépôts und der Versicherungskonzern Axa beteiligt.[1]

Die Hälfte der geplanten Bausumme von 7,2 Milliarden Euro geben Zentralstaat und Gebietskörperschaften als Zuschuss, den Rest bringt Vinci auf.[2] Die Kosten werden allerdings höher liegen, kalkuliert wird derzeit mit 7,8 Milliarden Euro.[3] Dafür darf der Konzern 35 Jahre lang Nutzungsgebühren erheben. Zur Finanzierung soll Vinci einen Kredit der Europäischen Investitionsbank über drei Milliarden Euro erhalten. Der Personenverkehr zwischen Paris und Bordeaux könnte durch die neue Linie um drei Millionen auf 19 bis 20 Millionen Reisende pro Jahr steigen.[3]

Geschichte

Vorbereitungen

Am 25. September 1990 wurde der bis Saint-Pierre-des-Corps nahe Tours führende Südwestast der LGV Atlantique in Betrieb genommen. Seither verkehren TGV-Züge zwischen Paris und Bordeaux. Der am 1. April 1992 vorgestellte Gesamtplan für die französischen Hochgeschwindigkeitsstrecken enthielt dann das Projekt einer LGV Aquitaine genannten Linie als Verlängerung der LGV Atlantique nach Bordeaux. 1997 bis 1998 wurden erste Machbarkeitsstudien hierzu durchgeführt. Vor der Realisation wurde die Strecke dann in zwei Abschnitte aufgeteilt: Angoulême-Bordeaux und Tours-Angoulême.

Angoulême-Bordeaux

Nach offiziellen Studien 2001–2003 wurde 2005 das Raumordnungsverfahren eingeleitet. Am 20. Juli 2006 wurde das vorrangige öffentliche Interesse am Projekt offiziell festgestellt. Als Vorbereitung zum Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke wurde bis 2008 eine zweite parallele Eisenbahnbrücke über die Garonne in Bordeaux errichtet. Bis September 2010 wurde das zweite Gleispaar an den Bahnhof Bordeaux Saint-Jean angeschlossen.[4]

Die Fahrzeit zwischen Paris und Bordeaux soll nach Fertigstellung um fast eine Stunde auf rund zwei Stunden sinken.[1]

Tours-Angoulême

Zu diesem Streckenabschnitt wurden erst zwischen 2004 und 2006 Studien erstellt. Am 16. April 2007 wurde das Projekt dann offiziell vom Verkehrsministerium abgesegnet. Das vorrangige öffentliche Interesse hieran wurde im Frühjahr 2009 erklärt.

Geplante Weiterführungen

Bis zum Jahr 2020 sollen von Bordeaux aus zwei weiterführende Hochgeschwindigkeitsstrecken errichtet werden: Die LGV Bordeaux–Espagne zur spanischen Grenze nach Irun und die LGV Bordeaux–Toulouse. Die Fahrzeit von Paris nach Toulouse wird dann nur noch gut drei Stunden betragen gegenüber fünf Stunden heute.

Bau

Der Bau der Strecke soll 2012 beginnen. In den Jahren 2009 bis 2011 wurden Vorarbeiten ausgeführt, wie zum Beispiel die Abholzung von Wäldern oder auch Archäologische Grabungen auf der späteren Trasse. Von 2012 bis 2014 an sollen dann die Tiefbauarbeiten und die Kunstbauwerke erstellt werden. Während des Jahres 2015 wird die Strecke mit der Eisenbahn-Infrastruktur ausgestattet. 2016 sollen dann die ersten Testfahrten stattfinden. Die Strecke soll Mitte 2017 in Betrieb gehen.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Meldung Vinci baut Schnellfahrstrecke. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 5, 2010, ISSN 1421-2811, S. 243
  2. Isabelle Rey-Lefebvre: Vinci décroche le contrat de 7,2 milliards d'euros pour la ligne TGV Tours-Bordeaux. In: Le Monde vom 31. März 2010, S. 16
  3. a b Christian Schubert: Vinci soll TGV-Strecke betreiben. In: FAZ Nr. 78 vom 3. April 2010, S. 14.
  4. Bordeaux le pont Garonne
  5. LGV Sud Europe Atlantique Tours-Bordeaux 16/6/2011

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