Mariam Kühsel-Hussaini

Mariam Kühsel-Hussaini
Mariam Kühsel-Hussaini bei einer Lesung auf dem Erlanger Poetenfest 2010

Mariam Kühsel-Hussaini (* 23. Dezember 1987 in Kabul[1]) ist eine deutsch-afghanische Schriftstellerin.[2]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kühsel-Hussaini ist Tochter von Rafat Hussaini, Sekretär im afghanischen Schriftstellerverband,[3] und Enkelin des Kalligrafen Sayed Da'ud Hussaini[1], vom Volk der Tadschiken. Als sie drei Jahre alt war, kam ihre Familie aus Afghanistan über Delhi nach Süddeutschland.[3] und zog in den 1990er-Jahren nach Berlin.[3] Kühsel-Hussaini ist mit dem deutschen Kunsthistoriker Thorsten Kühsel verheiratet.[3]

Gott im Reiskorn (2010)

Inhalt

Ihr vielgelobtes Erstlingswerk Gott im Reiskorn handelt von einem jungen Kunsthistoriker aus Berlin, der in den 1950er-Jahren nach Afghanistan reist, in eine Kalligrafenfamilie aufgenommen wird und die wahre Seele des Orients erlebt: die Poesie.[4] Kühsel-Hussaini schildert damit eine durch Einmarsch der Sowjetunion und religiöse Gewaltherrschaft untergegangene Kultur ihrer eigenen Familie.[5]

Kritik

Das Buch kam ins Finale des aspekte-Literaturpreises 2010.[6]

Denis Scheck stellte das Buch in der Fernsehsendung Druckfrisch vor und urteilte: „Es war höchste Zeit für solch ein Buch über Afghanistan.“ [...] „Mariam Kühsel-Hussaini hat mit ihrem Familienroman ein eindrucksvolles Debüt vorgelegt.“[7] Felicitas von Lovenberg lobte in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Kühsel-Hussainis „bildstarke, erstaunlich reife und ausgesucht selbstbewusste Sprache, die mit jeder Beschreibung, jedem exakt gezogenen Adjektiv-Schnörkel einer eigenen Kalligraphie folgt“. [8] Hans-Jost Weyandt schrieb in Spiegel Online: „Alles wird Ereignis in einer Sprache, die einen sehr hohen Ton anschlägt, die fasziniert, wenn sie feierlich schwelgt, verspielt abschweift, übermütig schnörkelt, verlockend umspielt. Und die nervt, wenn das Streben nach dem höheren Ausdruck sich mal wieder in einem Hagel von Superlativen erschöpft und der Stil nichtssagende Blüten treibt.“[9]

Werke

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf
  2. Pressemitteilung vom 5. Dezember 2010
  3. a b c d Du bist Berlin: Mariam Kühsel-Hussaini - Die Weltenverbinderin, tip Berlin
  4. Kühsel-Hussaini (2010): Gott im Reiskorn.
  5. west.art Magazin, WDR
  6. Aspekte-Literaturpreis: Fünf Bücher im Finale, Börsenblatt, 22. September 2010
  7. Rückschau: Mariam Kühsel-Hussaini - Gott im Reiskorn
  8. Rezension in der FAZ
  9. In der Parallelwelt gibt's Würstchen für alle, Spiegel Online, 20. Oktober 2010

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