- Kühnhaide (Zwönitz)
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Kühnhaide Stadt ZwönitzKoordinaten: 50° 37′ N, 12° 48′ O50.61888888888912.801388888889Koordinaten: 50° 37′ 8″ N, 12° 48′ 5″ O Fläche: 7,85 Eingemeindung: 1. Okt. 1961 Postleitzahl: 08297 Vorwahl: 037754 Kühnhaide ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Zwönitz im Erzgebirgskreis.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Das doppelreihige Waldhufendorf Kühnhaide liegt südlich von Zwönitz im Tal des Kühnhaider Bachs, der in zwei Ästen im Grünewald und in der Moosheide entspringt. Von der knapp 800 Hektar umfassenden Flur ist etwa ein Drittel von Wald bedeckt, der im südlichen Teil nahe an die Ortslage heranreicht.
Nachbarorte
Lenkersdorf Zwönitz Dittersdorf Burgstädtel Bernsbach Grünhain Geschichte
Die Flur des im Spätmittelalter angelegten Dorfes wurde wahrscheinlich schon zwischen 1240 und 1250 gemeinsam mit Zwönitz, Günsdorf und Gablenz von dem Burggrafen von Starkenberg als Besitzer der Herrschaft Stollberg an das Kloster Grünhain abgetreten.[1] Die Ersterwähnung des Dorfes stammt jedoch erst aus dem Jahre 1497 als Kynheide. Der Name wird als ein Ort an einer mit Kiefern bewachsenen Heide gedeutet. Es gehörte Anfangs zum Kloster Grünhain und wurde nach dessen Säkularisierung im 16. Jahrhundert Amtsdorf von Grünhain. Neben der Landwirtschaft gab es in Kühnhaide, wohl bedingt durch die Nachbarschaft zur Kleinstadt Zwönitz, auch einige andere Erwerbe. Anfang des 17. Jahrhunderts bestanden eine Ölmühle am oberen Ende des Dorf, eine gemeindeeigene Untermühle sowie Matz Günthers Mühle mit zugehöriger Brettmühle. Diese sogenannte mittlere Mühle, heute meist Walthermühle genannt, ist ein 1693 errichteter Fachwerkbaus, das im Obergeschoss 19 quadratische Felder mit geschweiftarmigen Andreaskreuzen enthält.[2] Bergbau auf Silber wurde ab 1731 in der Zeche Neujahres-Glück betrieben.[3] Aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert ist überliefert, dass sich die Einwohner vorwiegend von Viehzucht, Flachsbau, Torfstecherei, Klöppeln und Weben ernährten.[4] Weitere Erwerbszweige, die sich im Zuge der Industrialisierung entwickelten, waren das Nähen und Ketteln in Heimarbeit für die Strumpffabriken in Zwönitz und Niederzwönitz, in denen zahlreiche Bewohner von Kühnhaide Arbeit fanden. Erst im 20. Jahrhundert kam auch die die Holzverarbeitung als ein zusätzliches Gewerbe auf (Möbel-Walther, Kisten-Walther), wofür 1928 ein Umspannwerk errichtet wurde.[2] Eine Freiwillige Feuerwehr wurde 1876 gegründet.[3]
Kühnhaide war ursprünglich nach Zwönitz gepfarrt, heute gehört es anteilig zur Trinitatiskirchgemeinde Zwönitz und zur Johanniskirchgemeinde Niederzwönitz. Eine Nebenschule der Zwönitzer Hauptschule wurde um 1700 eingerichtet und ist 1735 erstmals urkundlich nachgewiesen. Ein 1846 erbautes Schulhaus wurde 1846 erbaut und 1885 erweitert. Nach einem Neubau wurde dieses ab 1929 als Gemeindeamt genutzt.[2][3] Die Eingemeindung nach Zwönitz erfolgte am 1. Oktober 1961.[5][6] Ein Ortschaftsrat wurde erstmal 1999 gebildet.[3] Im Ortsteil Kühnhaide leben etwa 770 Einwohner.
Entwicklung der Einwohnerzahl
Jahr Einwohnerzahl[7] 1551 32 besessene Mann, 11 Gärtner, 16 Inwohner 1764 32 besessene Mann, 1 Gärtner, 25 Häusler, 20 3/8 Hufen 1834 562 1871 847 Jahr Einwohnerzahl 1890 974 1910 1108 1925 1123 1939 1180 Jahr Einwohnerzahl 1946 1217 1950 1372 1961 1372 Literatur
- Zwischen Zwickauer Mulde und Geyerschem Wald. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1980 (Werte unserer Heimat. Band 31). S. 180–182.
- Kühnheide, Kühnheida. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 5. Band, Zwickau 1818, S. 246 f.
- Kühnhaide: Ein Paradies für Menschen und Tiere. In: Uwe Schneider, Harald Schindler: Zwönitz - Alte Bergstadt mit Zukunft. Stadtverwaltung Zwönitz, 2010, S. 290–292
Weblinks
- Kühnhaide im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Kühnhaide auf www.zwoenitz.de
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Löscher: Heimatgeschichte der Pflege Stollberg. Band 2, Verlag Heimatland, 2007, S. 58 ISBN 3-910186-61-0
- ↑ a b c Zwischen Zwickauer Mulde und Geyerschem Wald. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1980 (Werte unserer Heimat. Band 31). S. 180–182.
- ↑ a b c d Kühnhaide: Ein Paradies für Menschen und Tiere. In: Uwe Schneider, Harald Schindler: Zwönitz - Alte Bergstadt mit Zukunft. Stadtverwaltung Zwönitz, 2010, S. 290–292
- ↑ Kühnheide, Kühnheida. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 5. Band, Zwickau 1818, S. 246 f.
- ↑ Zwönitzer Geschichtsdaten
- ↑ Kühnhaide auf www.zwoenitz.de
- ↑ vgl. Kühnhaide im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Gemeindeteile der Stadt ZwönitzBrünlos | Dorfchemnitz | Günsdorf | Kühnhaide | Lenkersdorf | Niederzwönitz | Zwönitz
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