Sonja Kurowsky

Sonja Kurowsky

Sonja Kurowsky (* 11. Dezember 1938 in Wiesbaden) ist eine ehemalige Fernsehansagerin.[1] Beim Publikum erlangte sie Beliebtheit durch ihre aufgelockerte Art der Präsentation.[2]

Leben

Weil Sonja so temperamentvoll war, gaben die Eltern ihre jüngste Tochter zu den Ursulinen auf ein Pensionat[2], das sie mit der Mittleren Reife verließ[1]. Auch bei der Berufswahl wurde ihr der elterliche Wille aufgedrängt, sodass statt einer Schauspielausbildung eine Kaufmännische Lehre anstand.[2][1] Mit 18 Jahren entzog sie sich ihrem Einfluss, indem sie von Wiesbaden nach Köln umzog.[2] Dort arbeitete sie als Sekretärin bei einer Auto-Firma[2], als Hostess und als Übersetzerin von englischen Romanen[1].

Eine Freundin vermittelte ihr 1961 einen Job als Sekretärin in der Sportredaktion des WDR.[1] Ihre Aufgabe bestand im Zusammenstellen und Abtippen der einlaufenden Sportnachrichten.[2] Auf derselben Etage hatte Walter Hartner, zuständig für die Fernsehansagen, sein Büro.[1] Als Kurowsky einmal dienstlich mit ihm in Kontakt kam[1], nutzte sie die Chance und fragte an, ob er möglicherweise Verwendung für sie haben könnte[2], woraufhin er eine Mikrophonprobe veranlasste, die zu seiner Zufriedenheit ausfiel[1].

Sie wurde ohne den Umweg der Regionalansage im „Dritten“ gleich im Programm der ARD eingesetzt.[1] Zunächst war sie noch unsicher und ihr unterliefen mancherlei Versprecher[2], doch mit zunehmender Routine, flankiert von einer zweijährigen Sprechausbildung[1] gewann sie an Sicherheit und Selbstvertrauen. Darauf aufbauend flammte auch ihr Temperament wieder auf: Sie sagte eine Jugendsendung tanzend an, eine Bademoden-Reportage im Badeanzug, eine Kindersendung Kinderbasteleien ausprobierend und bezog ein anderes Mal die Kasperfigur der nachfolgenden Sendung in ihre Ankündigung mit ein, insgeheim bedauernd, dass sie die Puppe nicht mittels Bauchrednerkunst selbst sprechen lassen konnte.[2] Obwohl die Zuschauer positiv reagierten, ging dies Hartner zu weit und er verhängte ein „Mätzchen“-Verbot.[2]

Im Funkhaus lernte Kurowsky ihren späteren Ehemann Friedhelm Ortmann kennen.[1][2] Der über zehn Jahre ältere Ortmann war von 1960 bis 1968 Leiter der WDR-Hörspielabteilung.[3][1] Sie produzierten 1965 gemeinsam – er als Regisseur, sie als Rollensprecherin – das Hörspiel Die Wand von Dieter Forte.[4] 1987, als der inzwischen freischaffend für Theater und Hörfunk tätige Ortmann eine Hörspiel-Kooperation zwischen Radio Bremen (wo der Autor des Hörspiels, Konrad Hansen, beschäftigt war) und dem WDR leitete, setze er Kurowsky noch einmal im Sprecher-Cast ein.[5] Ortmann und Kurowsky heirateten am 7. Oktober 1966; Tochter Sandra kam am 5. November 1967 zur Welt.[1]

Nachdem Kurowsky zunächst gelegentlich auch in Kinder-Unterhaltungssendungen, namentlich Hase Cäsar und Wir warten aufs Christkind, auftreten durfte, bekam sie von 1983 bis 1992 die Co-Moderation der Regionalsendung Gesucht – gefunden über nordrhein-westfälische Sammler übertragen.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m Anonymus: Sonja Kurowsky. Die Märchenfee aus Köln. (Beruf: Fernsehansagerin (17)). Funk Uhr, Heft 2/1972, S. 8.
  2. a b c d e f g h i j k hü: Einmal kurz angefragt – und schon angesagt! Sonja Kurowsky sitzt nicht gern stocksteif vor der Kamera. Hörzu, Heft 7/1967, S.40f.
  3. Auszüge Gespräch Friedhelm Ortmann/Reinhard Döhl.
  4. hoerspieltipps.net.
  5. hoerspielkrimi.net.
  6. The Internet Movie Database.

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