Johann Kasimir Röls

Johann Kasimir Röls

Johann Kasimir Röls (* 2. März 1646 Schwandorf; † 8. Februar 1715 in Augsburg) war Generalvikar und Weihbischof im Fürstbistum Augsburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Johann Kasimir Röls war ein Sohn des Schwandorfer Huf- und Nagelschmieds Johann Fabian Röls; seine Brüder machten ebenfalls eine kirchliche Karriere: der älteste, Johann Phillip, wurde als Roger I. Abt des Zisterzienserklosters Kaisheim, der jüngste, Johann Leonhard, als P. Amandus Abt des Benediktinerklosters Heiligkreuz in Donauwörth. Der dritte Bruder, Johann Georg, brachte es zum Bürgermeister von Donauwörth.[1]

Johann Kasimir Röls studierte von 1667 an an der Jesuitenuniversität in Dillingen, wurde in Philosophie, wenige Jahre später in Philologie promoviert, und erwarb außerdem ein Lizentiat in Kirchenrecht. Im Alter von 26 Jahren am 5. April 1670 zum Priester geweiht, wurde er nach zwei Kaplansjahren in Schongau mit 28 Jahren Stadtpfarrer von Donauwörth. Der Augsburger Fürstbischof Alexander Sigismund von Pfalz-Neuburg berief den Bürgerlichen Röls in das damals weitgehend von Adeligen besetzte Domkapitel und machte ihn schließlich zu seinem Generalvikar. 1708 empfing Röls die Bischofsweihe, mit dem Titel eines Titularbischofs von Amyklai auf dem Peloponnes.

Da Fürstbischof Alexander Sigismund aufgrund einer Erkrankung nahezu unfähig war, sein Amt auszuüben, nahm Weihbischof Röls beinahe alle bischöflichen Funktionen wahr. Auch verteidigte er seinen Fürstbischof in dem vom Bischof von Konstanz, Franz Schenk von Stauffenberg, betriebenen Absetzungsverfahren, unterlag aber 1714. Der Fürstbischof von Konstanz wurde zum Koadjutor in Augsburg ernannt, Fürstbischof Alexander Sigismund und Weihbischof Röls dadurch sozusagen entmachtet.

Johann Kasimir Röls überlebte die Niederlage nicht lange. Er starb wenige Monate später am 8. Februar 1715 in Augsburg und wurde auch dort beigesetzt.

Einzelnachweise

  1. Birgit Boge und Ralph Georg Bogner (Hg.): Oratio funebris: Die katholische Leichenpredigt der frühen Neuzeit. (= Chloe : Beihefte zum Daphnis ; Bd. 30), Amsterdam : Rodopi, 1999, S. 333–334.

Literatur

  • Dekan Ludwig: Die Karriere Johann Kasimir Röls, in: Augsburger Allgemeine Zeitung v. 3. Dezember 2008 [1]
  • Bosls Bayerische Biographie : 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten / hrsg. v. Karl Bosl. – Regensburg : Pustet, 1983–1988
  • Alfred Böswald: Die Gebrüder Röls, in: Lebensbilder aus dem bayerischen Schwaben. Hrsg. v. Adolf Layer. Band 12. Weißenhorn : Konrad, 1980.

Weblinks


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